Kopfläuse: Ungeliebt, aber ungefährlich KKH klärt Mythen rund um die lästigen Plagegeister auf
Hannover – „Nicht schon wieder“ – dieser Gedanke ist sicherlich der erste, wenn
Eltern in der Kita zum x-ten Mal einen Aushang wegen Kopflausbefall
entdecken. Zwar ist die Behandlung gegen Kopfläuse
nervig und zeitraubend, allerdings sind die Parasiten harmlos. „Vor
übertragbaren Krankheiten durch Kopfläuse muss sich heutzutage in
unseren Breitengraden niemand mehr fürchten“, erklärt Christian Kollek
vom Serviceteam der KKH Kaufmännische Krankenkasse
in Hannover. „Wer Kopfläuse frühzeitig entdeckt und rasch mit einer
sorgfältigen Behandlung beginnt, wird sie auch schnell wieder los.“ Beim
vom Arzt verschriebenen Läusemitteln für Kinder bis zum vollendeten 12.
Lebensjahr übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen
die Kosten.
Die KKH hat einige Kopflaus-Mythen auf ihren Wahrheitsgehalt untersucht:
1) Eine einzige Behandlung mit Läusemittel ist ausreichend
Falsch. Auch wenn nach der
ersten Behandlung keine Larven oder Läuse mehr auf dem Kopf zu
entdecken sind, ist die exakte Einhaltung der Anwendungsempfehlung
unbedingt notwendig. „Nach einer Woche muss die zweite
Anwendung des Läusemittels stattfinden, denn in der ersten Anwendung
tötet man nur die bereits geschlüpften Läuse, aber nicht die Eier“, sagt
Kollek.
Das Robert-Koch-Institut
(RKI) hat für Gegenstände, die möglicherweise mit der befallenen Person
in Berührung waren, folgende Empfehlungen:
-
Haarbürsten, Kämme, Haarspangen und –gummis einmal in heißer Seifenlösung reinigen.
-
Bettwäsche, Handtücher, Unterwäsche und Schlafanzüge wechseln und einmalig bei 60° waschen.
-
Alles, was nicht bei 60° gewaschen werden kann, aber mit
dem Kopf in Kontakt gekommen ist (Fahrradhelm, Kuscheltiere, etc.)
luftdicht verpackt für drei Tage lagern. Nach drei Tagen ohne
Nahrungsquelle sind die Läuse regelrecht verdurstet.
2)
Heute gibt es mehr Kopfläuse als früher
Das ist nicht bewiesen.
Fakt ist aber, dass früher nicht so offen mit dem Thema „Lausbefall“
umgegangen wurde. In Europa ist es inzwischen Pflicht der Eltern, die Leitung
der Schule oder Kindertagesstätte ihres Kindes umgehend über
einen Kopflausbefall zu informieren. Umgekehrt besteht auch aus
Leitungssicht eine Informationspflicht an die Eltern. Dann heißt es: Die
Köpfe der Kinder ganz genau untersuchen – am besten
mit einer Lupe – und im Falle eines Fundes die empfohlenen
Behandlungsmaßnahmen umsetzen.
3)
Kopflausbefall kommt durch mangelnde Hygiene
Falsch. Kopfläuse fühlen
sich auf jeder haarbedeckten Kopfhaut wohl. Sie haben in Bezug auf ihren
Wirt jedoch keinerlei hygienische oder soziale Präferenzen. Auch
tägliche Haarwäsche kann die Parasiten nicht abschrecken.
Allerdings werden Mädchen wegen ihrer zumeist längeren Haare häufiger
als Jungen von Kopfläusen geplagt.
4)
Haustiere übertragen Kopfläuse
Falsch. Zum Leben und
Fortpflanzen benötigen Kopfläuse ausschließlich Menschenblut.
Normalerweise verlassen sie ihren Wirt nicht. Eine Übertragung findet
nur bei einem Haar-an-Haar-Kontakt statt, zum Beispiel beim
gemeinsamen Spielen in Kindergarten oder Hort. Aus diesem Grund werden
Kinder
sehr viel häufiger befallen als Erwachsene.
5) In der Mützenzeit gibt es mehr Fälle von Kopfläusen
Falsch. Eine saisonale
Abhängigkeit im Zusammenhang mit dem Auftreten von Kopfläusen konnte
bisher nicht nachgewiesen werden. Die Lebensbedingungen auf einem
Menschenkopf sind für die Laus im ganzen Jahr nahezu
gleichbleibend. Mützen sind für die Parasiten als Aufenthaltsort
generell uninteressant, da sie blutleer sind.
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