Filmvorführung und Zeitzeugengespräch mit überlebenden Sinti aus Hannover
Termin:
Sonntag, 5. März 2017, 15 Uhr
Ort: Gedenkstätte Ahlem, Heisterbergallee 10, 30453 Hannover
Eintritt: frei
Fotos:
Reinhold Baaske
Hannover.
Dokumentarische Spurensuche im Austausch mit Zeitzeugen: Im Rahmen
eines Filmprojekts
haben Schülerinnen und Schüler der KGS Hemmingen im Stadtarchiv
Hannover recherchiert und eine Sintezza befragt, die als Kind im
Sammellager Altwarmbüchener Moor leben musste. Sie erzählt in einem etwa 50-minütigen Dokumentarfilm über diese Zeit. Am
Sonntag, 5. März 2017, um 15 Uhr ist dieser Film in der Gedenkstätte Ahlem,
Heisterbergallee 10, 30453 Hannover, zu sehen. Im Anschluss an die
Filmvorführung wird ein Sinto, der als Nachkriegskind bis in die 1960er
Jahre in dem Sammellager Altwarmbüchener
Moor gelebt hat, über seine Erfahrungen berichten und erzählen, was es
heißt, derart isoliert im Nachkriegsdeutschland aufzuwachsen.
In
der Weimarer Zeit gab es in Hannover mehrere Stellplätze für Sinti. Ein
Teil der Sinti wohnte aber auch in der Stadt selbst, meist in der
Altstadt
oder in der Calenberger Neustadt. Im Jahr 1938 wurde im Altwarmbüchener
Moor ein kommunales Sammellager errichtet, in das zunächst die Sinti
eingewiesen wurden, die auf Stellplätzen lebten, ab 1942 auch die Sinti,
die zuvor in Wohnungen gewohnt hatten. In
der Nacht zum 1. März 1943 umstellten und räumten Polizisten dieses
Lager. Die Familien wurden mit ihren Kindern zum Bahnhof Fischerhof
gebracht und von dort nach Auschwitz-Birkenau deportiert.
Nach
Kriegsende kehrten die überlebenden Sinti in ihre Heimatorte zurück. Da
es in Hannover nicht genügend Wohnraum gab und Sinti bei der
Wohnraumverteilung
hintenan gestellt wurden, mussten sie wieder in den alten Wagen im
Altwarmbüchener Moor unterkommen.
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