KKH fördert Selbsthilfegruppen mit rund 1,9 Millionen Euro
Hannover,
17. Februar 2017 – Leo taucht jeden Tag in seine eigene Welt ab. Im
echten Leben kümmert sich eh keiner um ihn.
Einsamkeit zu ertragen, fällt ihm leichter, als Aufmerksamkeit und
Zuwendung einzufordern. Nach außen hin wirkt der 15-jährige in sich
gekehrt. Doch was wirklich in ihm vorgeht, ahnt niemand. Wie auch? In
seiner Familie gilt: „Rede nicht
darüber, was bei uns passiert.“ Denn: Seine Eltern sind Alkoholiker.
Leo steht exemplarisch für über 2,6 Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland,
die mit
suchtkranken
Eltern aufwachsen. Sich professionelle Hilfe zu holen, wagen sie
aufgrund des auferlegten Schweigegebots meist nicht. NACOA Deutschland
bietet Jugendlichen
deshalb die Möglichkeit, sich anonym und ortsunabhängig im Internet
beraten zu lassen.
„Seit Jahren unterstützt und fördert die KKH Selbsthilfeinitiativen und ihre Aktivitäten
zur Prävention und Rehabilitation von Krankheiten und Behinderungen“,
sagt
Christian
Kollek vom KKH-Serviceteam in
Hannover.
„Dazu gehört unter anderem NACOA Deutschland – Interessenvertretung für Kinder aus Suchtfamilien e.V.“
(www.nacoa.de).
Gerade über schambesetzte Themen sprechen die Betroffenen
in der Online-Beratung oft zum ersten Mal – anonym im Chat und unter dem
Kontrollradar der Eltern hindurch. Das Mitteilen der belastenden
Erfahrungen unter Leidensgenossen und die gegenseitige
Unterstützung sind Kernelemente von Selbsthilfe. Moderiert werden die
Chats von Beratern aus den Bereichen Sozialarbeit, Psychologie und
Suchthilfe, die zum Teil selbst suchtkranke Eltern haben. „Diesen Mix
aus Fachkompetenz und Selbsterfahrung wissen Jugendliche
zu schätzen“, erläutert Kollek.
Die unterschiedlichen Beratungskanäle von
NACOA Deutschland:
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Kostenloses Beratungstelefon: 030 3512242, montags von 10 bis 11 Uhr und von 20 bis 21 Uhr
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Moderierter Gruppenchat für Jugendliche: jeden Dienstag um 18 Uhr
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Direktlink zur Online-Beratungsstelle:
https://beratung-nacoa.beranet.info
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