Mit einem italienisch geprägten Programm gestalten die Kantorei Sankt Georg und des Bachorchester Hannover am Sonnabend, 18. Februar, ab 18 Uhr ein Chorkonzert in der hannoverschen Marktkirche. Unter der Leitung von Professor Jörg Straube werden unter anderem Werke aus der Sammlung „Selva morale e spirituale“ von Claudio Monteverdi erklingen. Als Solisten sind Kerstin Dietl und Heinrun Voßmeier (Sopran), Michael Lieb (Altus), Joscha Eggers und Steffen Kruse (Tenor) sowie Friedemann Gottschlich und Jens Fiedler (Bass) zu hören.
Das achtstimmige Magnificat und das siebenstimmige Gloria gehören zu der Sammlung „Selva morale et spirituale“ von 1641, mit prächtigen vielstimmigen Vertonungen geistlicher und weltlicher Werke. Sie wurden an höchsten Festtagen im Markusdom in Venedig aufgeführt. In dieser Basilika war Monteverdi (1567 – 1643) als Maestro di Cappella tätig, nachdem er den Prokuratoren seine Eignung für diesen begehrten Posten unter Beweis gestellt hatte. Im Magnificat (Lobgesang der Maria, Lukas 1, V.46-55) wechselt sich die achtstimmige, meist homophone Doppelchörigkeit mit virtuosen solistischen und Duett-Gesängen ab; auch im Gloria, das in einer Dankmesse nach der Pest von 1631 aufgeführt wurde, stehen sich Chor und Solisten meist als Duette gegenüber. Der Kirchenchor an San Marco bestand damals aus 22 Sängern. Die Oberstimmen wurden von Knaben, Falsettisten und/oder Eunuchen gesungen. Zu den großen Aufführungen wurde der Chor aufgestockt. Beide Werke wurden wahrscheinlich von Violinen und Posaunen begleitet. Diese vage Angabe beruht darauf, dass zu damaliger Zeit Aufführungsmaterialien nur höchst selten in eine endgültige Druckform gebracht wurden.
Im Konzert werden außerdem noch geistliche Motetten für fünf bis sechs Stimmen und Basso continuo aus der Sammlung G.C. Bianchi von 1620 aufgeführt. Karten gibt es im Vorverkauf in der Buchhandlung an der Marktkirche sowie an der Abendkasse für 15 bis 25 Euro (ermäßigte Tickets kosten 10 Euro).
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