Anfang Dezember 2016 musste im Tropenschauhaus im
Berggarten Herrenhausen eine Schmetterlingsausstellung kurzfristig
abgesagt werden, weil zahlreiche Schmetterlinge frühzeitig starben.
Betroffen waren vor allem kleinere Schmetterlingsarten.
Zur Ermittlung der Ursache wurde die Raumluft auf mögliche
Schadstoffe untersucht. Außerdem wurden Pflanzen und Schmetterlinge auf
Rückstände von Pflanzenschutzmitteln getestet. Die Analysen ergaben,
dass die Raumluft unbelastet war. Auf den Blättern und in den
Schmetterlingen ließ sich jedoch das Insektizid Lambda-Cyhalothrin
nachweisen. Der Wirkstoff aus der Gruppe der Pyrethroide wird gegen
Pflanzenschädlinge eingesetzt. Pyrethroide werden in der Regel nach kurzer Zeit rückstandslos
abgebaut und sind für Menschen nur in geringem Maße giftig. Diese
Substanzen werden in der Landwirtschaft eingesetzt und sind auch für den
Einsatz auf öffentlichen Flächen zugelassen. In den Herrenhäuser Gärten
hatte sich die Anwendung bislang bewährt.
Insektizid wirkte länger Vor diesem Hintergrund wurde eine Pflanzenschutzmaßnahme mit dem
genannten Wirkstoff im Berggarten mehr als zwei Monate vor
Ausstellungseröffnung als unbedenklich eingeschätzt. Die Maßnahme war
notwendig, um einem Befall durch schädliche Insekten entgegenzuwirken. Offenbar hat sich der Wirkstoff nicht in der angenommenen Zeit
abgebaut, so dass die kleineren Schmetterlinge nach dem Aussetzen im
Tropenschauhaus bereits nach wenigen Tagen starben. Eine zweite Analyse
der Pflanzen ergab im Januar 2017, dass die Substanz immer noch
nachweisbar war. Möglicherweise wurde das Mittel vom Hersteller
modifiziert oder durch Zusatzstoffe unterhalb einer Anzeigepflicht
ergänzt, was die übliche Abbauzeit des Mittels verlängert hat. Die Herrenhäuser Gärten planen, die Schmetterlingsausstellung
voraussichtlich nun Ende 2017 im Tropenschauhaus zu präsentieren. Zuvor
wird durch weitere Analysen sichergestellt, dass der Wirkstoff des
Insektizids vollständig abgebaut ist, um eine erneute Gefährdung der
Tiere auszuschließen.
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