Anstieg der chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen
Zunahme der Erkrankungen in Niedersachsen
Hannover
– Immer mehr Menschen leiden in Niedersachsen an
chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, auch CED genannt. Vorrangig
zählen hierzu Colitis ulcerosa, eine Entzündung ausschließlich des
Dickdarms sowie Morbus Crohn, eine chronische Entzündung des gesamten
Verdauungstrakts von der Mundhöhle bis zum After. Erkrankten im Jahr
2010 über 400 KKH-Versicherte von 100.000 an Colitis ulcerosa, waren es
im Jahr 2015 bereits 487 Versicherte (plus von
18,9 Prozent). Von Morbus Crohn waren 378 von 100.000 Versicherten der
KKH im Jahr 2010 betroffen. 2015 stieg die Zahl auf 421 Versicherte an
(plus 11,4 Prozent).
Männer und Frauen sind in
etwa gleich häufig betroffen, meist erkranken junge Menschen zwischen
dem 20. und 40. Lebensjahr. Die Ursachen beider Krankheiten sind bis
heute ungeklärt. Die Wissenschaft geht sowohl
von erblicher Veranlagung als auch von psychosomatischen Störungen
sowie falschen Lebensgewohnheiten aus. Dabei soll insbesondere die
Ernährung bei CED eine bedeutende Rolle spielen.
„Jeder kann mit einer
ballaststoffreichen Ernährung bereits viel tun, um seinen Darm und damit
sich selbst gesund zu erhalten“, sagt Christian Kollek vom Serviceteam
der KKH Kaufmännische Krankenkasse in Hannover.
„Denn die unverdaulichen Pflanzenfasern regen die Darmbewegungen an und
sorgen damit für eine gute Verdauung und Nährstoffaufnahme.“
Vollkornbrot, Müsli, Hülsenfrüchte und Salat, aber auch Kartoffeln,
Fenchel, Auberginen und Möhren sollten deshalb auf der
täglichen Speisekarte stehen. Verschiedene Kohlsorten und Hülsenfrüchte
sind ebenfalls reich an Ballaststoffen, können aber aufgrund ihrer
blähenden und gasbildenden Eigenschaften zu Verdauungs- und Darmproblem
führen.
Hier sind die größten Problembereiter für den Darm:
·
Die Anzahl der Mahlzeiten: Die Empfehlung,
den Tag mit drei Hauptmahlzeiten und kleineren Zwischenmahlzeiten zu
füllen, gilt längst als überholt. Der Darm benötigt drei bis vier
Stunden Pause, um sich selbst zu reinigen.
Deshalb genügen die drei klassischen Mahlzeiten Frühstück, Mittagessen
und Abendbrot.
·
Die Menge des Essens: Zu große Portionen und
das ständige „in-sich-hineinfuttern“ führen nicht nur zu erheblichen
Gewichtsproblemen, sondern belasten auch den Darm. Die Folgen sind unter
anderem Verstopfung, Durchfall oder
Entzündungen bis hin zu Darmkrebs.
·
Das Zeitproblem: Viel zu oft werden die
täglichen Mahlzeiten nur heruntergeschlungen. Der Genuss kommt dabei
genauso kurz wie eine anständige Verdauung. Größere Essensstücke
passieren den Magen unverdaut, landen dann als
Opfer von Fäulnisbakterien im Darm und produzieren dort
gesundheitsschädliche Gifte.
Zu viel Fleisch und Wurst: Viele Studien
belegen inzwischen, dass häufiger Fleischverzehr – insbesondere von
Rind, Schwein, Lamm und Wild – das Darmkrebsrisiko erhöht. Zweimal in
der Woche gilt der Verzehr als unbedenklich.
Interessante Fakten zum Darm:
·
In einem menschlichen Leben (rund 75 Jahre) werden
30.000 Kilogramm Nahrung und 50.000 Liter Flüssigkeiten durch den Darm
geschleust.
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Der Darm beherbergt als größtes inneres Organ 80
Prozent des menschlichen Immunsystems. Die Darmwände sind damit das
effektivste Bollwerk des Körpers gegen Krankheitserreger und Giftstoffe.
·
100 Millionen Nervenzellen umgeben den Darm, mehr als im gesamten Rückenmark vorhanden sind.
·
Mit rund fünf Metern Länge zieht er in nur wenigen
Stunden aus einem enormen Spektrum von Lebensmitteln Tausende von
Kilokalorien, Vitaminen, Salze, Nährstoffe und Wasser.
Dies ist eine Presseinformation, kopiert und eingefügt
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