KKH: Impfung der einzige Schutz gegen gefürchtete FSME
Hannover, 7. April 2017 –
Mit den milderen Frühlingstemperaturen werden auch Zecken wieder aktiv.
Stechen die winzigen Blutsauger zu, können sie Krankheitserreger auf den
Menschen übertragen. Dabei besteht das Risiko,
an der Lyme-Borreliose oder auch der Frühsommer-Meningoenzephalitis
(FSME) zu erkranken, für die häufig grippeähnliche Symptome wie Fieber
und Kopfschmerzen typisch sind. Laut Deutschem Konsiliarlabor für FSME
in München war 2016 mit 350 bis 400 Erkrankungsfällen
bundesweit ein extremes Zeckenjahr. „Wer von einer Zecke gestochen
wird, sollte jedoch Ruhe bewahren“, rät Christian Kollek vom Serviceteam
der KKH Kaufmännische Krankenkasse in Hannover. „Denn nicht jede Zecke
ist infiziert, auch wenn das manch einer annimmt.“
Weitere Irrtümer:
Zecken lassen sich von Bäumen fallen
Falsch! Zecken lauern an
Gräsern, Zweigen von Sträuchern oder auch im Unterholz auf Wirte. Gehen
Menschen oder auch Tiere vorbei, lassen sich die Krabbeltiere
abstreifen.
Zecken sind nur im Sommer aktiv
Stimmt nicht! Bereits ab etwa 7 Grad Celsius ist mit den Spinnentieren im Freien zu rechnen.
Infektionsgefahr durch Zecken droht nur im Süden
Falsch! Zecken, die
Borreliose-Erreger übertragen, kommen deutschlandweit vor. Zecken, die
das FSME-Virus in sich tragen, treten vor allem in Baden-Württemberg und Bayern auf sowie in
einigen Regionen von Hessen, Thüringen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Sachsen.
Zeckenstiche sind schmerzhaft
Zeckenstiche spürt man in
der Regel nicht. Daher nach dem Aufenthalt im Freien den Körper
gründlich nach Zecken absuchen, vor allem Kopf, Ohren, Hals, Armbeugen
und Kniekehlen.
Gegen Erreger, die durch Zecken übertragen werden, gibt es Impfungen
Nur teils richtig! Gegen
Borreliose gibt es keine. Frühzeitig diagnostiziert lässt sie sich gut
mit Antibiotika behandeln. Anders die Frühsommer-Meningoenzephalitis,
die durch einen Virus übertragen wird und zu
einer Gehirnhautentzündung führen kann. Wirksame Medikamente zur
Behandlung gibt es nicht. Den besten Schutz bietet die
gut verträgliche Impfung dagegen. Sie wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlen.
Versicherten, die innerhalb der Risikogebiete in Deutschland
leben oder sich dorthin begeben, entstehen hierfür keine Kosten. Die
Impfung rechnet der Arzt direkt über die Gesundheitskarte ab.
Zecken mit Klebstoff oder Öl entfernen
Auf keinen Fall! Mögliche
Folge: Die Zecke erbricht im Todesringen ihren Darminhalt und damit
Krankheitserreger in die Wunde, was zu einer Infektion führen kann.
Bewährt hat sich, die Zecke mit einer Pinzette oder
Zeckenkarte dicht an der Haut zu greifen, nicht zu quetschen, und sie
behutsam gerade herauszuziehen. Anschließend die Wunde desinfizieren.
Wer unsicher ist, ob die Zecke komplett entfernt ist, sollte zum Arzt
gehen.
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