Foto: Mausohr fliegend. Eberhard Menz |
NABU: Die Flugkünstler der Nacht erwachen_________________________________________________________
Hannover
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Jetzt ist es wieder soweit. Die ersten warmen Tage und Nächte haben sie
aus dem Winterschlaf geweckt – die Fledermäuse. Die Flugkünstler der
Nacht ziehen nun von ihren Winter- in die Sommerquartiere. Für
ihren Winterschlaf suchen die Tiere vor allem Höhlen, Stollen, Bunker
oder Keller auf. Orte also, die eine konstant kühle Temperatur und eine
hohe Luftfeuchtigkeit aufweisen. Auf dem Zug zwischen Winterquartier und
Sommerquartier können sehr weite Strecken
zurück gelegt werden, bekannt ist eine Rauhautfledermaus mit einer
Zugstrecke von über 1900 Kilometern.
„Viele
Menschen wissen inzwischen, dass bei uns einige Fledermausarten an
Gebäuden leben. Weit verbreitet ist dabei der Irrglaube, dass es sich
hierbei ausschließlich um alte Gebäude handelt. Tatsächlich machen
vor allem spaltenbewohnende Fledermäuse, wie die Zwergfledermaus,
keinen Unterschied zwischen alten und neuen Gebäuden. Wichtig ist nur,
dass sie einen passenden Spalt finden, der ihnen genug Platz lässt und
auch die passenden klimatischen Bedingungen für
die Jungenaufzucht bietet“, berichtet Ralf Berkhan, NABU-Projektleiter
‚Fledermausbotschafter‘. Im Sommer wollen es Fledermäuse warm und
trocken. Solche Bedingungen können ebenso hinter einer Holzverschalung
an einem alten Bauernhaus herrschen wie an einem
Plattenbau in der Großstadt.
Anders
ist dies bei solchen Arten, die sich lieber direkt im Dachboden
aufhalten. Diese Arten brauchen große und nicht ausgebaute Dachböden,
die zugleich möglichst zugluftfrei sind. Solche Dachböden sind an
modernen
Häusern kaum noch zu finden, weshalb das Große Mausohr oder auch die
beiden Langohrfledermaus-Arten (Braunes und Graues Langohr) häufig in
Kirchen oder anderen historischen Gebäuden zu finden sind.
Durch
die Intensivierung der Landwirtschaft ist die Vielfalt der bäuerlichen
Kulturlandschaften verloren gegangen – das beeinflusst auch das
Nahrungsangebot für die Fledermaus. „Die negativen Auswirkungen auf das
Angebot an Beutetieren wie Nachtfaltern, Fluginsekten oder Käfern sind
erheblich. Auch der Einsatz von Pestiziden, sowohl in der
Landwirtschaft, aber auch in der Forstwirtschaft und im Privathaushalt
macht den Tieren zu schaffen“, so Ralf Berkhan. Die Giftablagerungen
erreichen im wenige Gramm schweren Tierkörper entweder tödliche
Konzentrationen oder werden über die Muttermilch an die Jungen weiter
gereicht. Zudem werden viele Quartiere vom Menschen unbewusst zerstört.
Besonders höhlenreiches Altholz wird noch immer aus
dem Wald entfernt. Dachböden werden renoviert und mit Holzschutzmitteln
behandelt, Hohlräume ausgeschäumt und Fugen versiegelt. „Wichtige
Lebensräume unter Dächern oder hinter Fassadenverkleidungen gehen so
verloren“, stellt Ralf Berkhan fest.
Es
gibt also zahlreiche Ursachen für die Bedrohung der Fledermäuse. Von den
25 in Deutschland vorkommenden Arten sind vier Arten vom Aussterben
bedroht. Drei Arten gelten als stark gefährdet und weitere fünf Arten
sind als gefährdet eingestuft.
Jeder
kann
selbst mit geringem Einsatz zum Schutz der Fledermäuse beitragen. Die
Bereitstellung eines Fledermauskastens als potentielles Quartier ist
hier eine bewährte Methode. Fledermauskästen gibt es für spalten-
wie auch höhlenbewohnende Arten. Man kann diese Sie können selbst
gebauten oder aus dem Fachhandel bezogen werden beziehen.
Der
NABU Niedersachsen hat ein Gesamtpaket, bestehend aus den Broschüren
"Fledermausschutz an Gebäuden" sowie "Fledermäuse – Flugkünstler der
Nacht", für Sie zusammengestellt.
Sie erhalten das Paket zum einmaligen Vorteilspreis von acht
Briefmarken zu 70 Cent beim NABU Niedersachsen, Stichwort
„Fledermausschutz“, Alleestr. 36, 30167 Hannover.
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