Ralf Schmitz, Hacker und IT-Sicherheitsexperte, sieht die nächsten Jahre weitere Angriffe auf die IT zukommen.
In seinem Blog postet er regelmäßig die gefährlichsten oder spektakulärsten Hacker-Angriffe des vergangenen Jahres:
IT-Experte
Ralf Schmitz sieht die neuen Gefahren zum einen im Mobilfunk, der
weiter wächst, und zum anderen in Angriffen, die vom Ausland aus
gestartet werden.
Es
ist heute kein Problem mehr, Telefongespräche zu hacken und
aufzuzeichnen. Auch Zugriffe auf mobile Geräte, wie Smartphones oder
Tablets, zeigt der Hacker live in seinen Vorträgen.
Die Botnetze werden in den nächsten Jahren mehr werden.
Botnetze
sind eine Gruppe von automatisierten Computerprogrammen. Das Botnetz
Mirai ist bereits in der Vergangenheit mit solchen gezielten Attacken
aufgefallen. Distributed Denial of Service (DDoS) werden solche
absichtlichen Überlastungen von Netzen durch andere Systeme genannt. Sie
dienen beispielsweise dazu, Betreiber von Websites zu schädigen oder zu
erpressen. Mirai
macht sich zunutze, dass immer mehr Alltagsgegenstände wie
Kühlschränke, Fernseher, Toaster, Babyfones, Autos oder Kameras mit dem
Netz verbunden sind. In Amerika wurden kurz vor der US-Wahl massenhaft
internetfähige Haushaltsgeräte benutzt, um deren Rechenleistung
zu kapern und über den Internetdienstleister Dyn zahlreiche populäre
Webdienste wie Twitter, Spotify und Amazon zum Erliegen zu bringen.
Sicherheitsexperte
Ralf Schmitz vermutet, dass die Telekom-Router damals offenbar für eine
DDoS-Attacke genutzt werden sollten. In Amerika hat der Sicherheitsforscher Brian Krebs bereits selbst erleben müssen, welch enorme DDoS-Angriffe, von denen auch schon Großkonzerne betroffen waren, möglich sind.
Ralf Schmitz gibt regelmäßig Tipps im Sicher-Stark-Newsletter, wie man sich konkret schützen kann.
Hier einige praktische Auszüge:
Tipp 1: Passwort ändern
Ändern
Sie regelmäßig Ihre Passwörter. Nach einem Router-Kauf sollten Sie auch
dort das Passwort ändern und nicht das voreingestellte Passwort des Herstellers
weiternutzen. Das Passwort sollte mindestens 16 Zeichen umfassen und
aus Groß-/Kleinbuchstaben und Sonderzeichen bestehen. Auf der Seite https://www.passwort-generator.com/
kann man kostenlos sichere Passwörter generieren. Durch die Länge und
häufige Änderung eines Passwortes, machen Sie einem Hackers das Leben
schwer.
Tipp 2: Kein offenes Router-Netz verwenden für sensible Daten
Auch wenn die Störerhaftung nicht mehr beim
Anschlussbetreiber liegt, ist weiterhin Vorsicht geboten, wenn Sie
unverschlüsselte Netze (Wi-Fi) nutzen. Gerade in Internetcafés oder auf
Marktplätzen, wo offenes Wi-Fi angeboten wird, lauern große Gefahren.
Wenn
Sie sich in Reichweite eines ungesicherten Netzwerkes befinden, sind
Sie in der Lage, sich etwa per Handy, Notebook oder Tablet damit zu
verbinden. Der Internetzugang
birgt die Gefahr, illegal Dateien herunterzuladen oder zu verbreiten.
Das geschieht dann alles im Namen des unvorsichtigen Router-Besitzers,
der als „Absender“ auf Grund
der IP-Adresse zuordenbar ist. Im Prinzip ist das so, als würde jemand
ohne Zustimmung des Anschlussnehmers über dessen Leitung telefonieren.
Damit aber nicht genug: Besteht im Netzwerk eine Ordnerfreigabe, sind
möglicherweise private Fotos oder Zugriffe auf persönliche Daten
öffentlich verfügbar. Stellen Sie deshalb Ihr Smartphone nur auf die
benötigen Funktionen ein und tätigen Sie keine Bankgeschäfte über offene
Wi-Fi-Verbindungen.
Eine Sicherheitslücke kommt selten allein
In ungesicherten oder „offenen“ WLANs sind die Einstellungen des Routers häufig im Auslieferungszustand belassen. Damit reichen die bekannten Standardpasswörter aus, um den Router neu zu konfigurieren und damit den nachlässigen Besitzer auszusperren oder auszuspionieren. Vergeben Sie deshalb immer sofort ein individuelles Passwort bzw. richten Sie Gastzugänge ein.
Eine Sicherheitslücke kommt selten allein
In ungesicherten oder „offenen“ WLANs sind die Einstellungen des Routers häufig im Auslieferungszustand belassen. Damit reichen die bekannten Standardpasswörter aus, um den Router neu zu konfigurieren und damit den nachlässigen Besitzer auszusperren oder auszuspionieren. Vergeben Sie deshalb immer sofort ein individuelles Passwort bzw. richten Sie Gastzugänge ein.
Wählen Sie im Router die Art der Verschlüsselung (WPA2) und geben Sie ein sicheres und langes WLAN-Passwort ein.
Tipp 3: Machen Sie einen Netzwerk-Check
Nachdem
Sie Ihren Router richtig konfiguriert haben, überprüfen Sie die
Sicherheit oder rufen Sie die Hotline von Sicher-Stark an, die Ihnen
dabei hilft. Fachexperten können Ihnen das Ergebnis anschließend
zuschicken.
Hier eine Seite des Landesdatenschutzbeauftragten Niedersachsens, die Ihnen sofort helfen kann:
Tipp 4: Überprüfen Sie Ihre persönliche Sicherheit
Falls das Netzwerk z.B. den Namen „Müller“ trägt und Sie wissen, dass ein Nachbar
oder dessen Kind diesen Nachnamen trägt, sollten Sie darauf aufmerksam
machen, dass es besser ist, anonyme Netzwerknamen, wie z. B. "Wolke24“
oder „Ente79", im Router zu vergeben, die keine Rückschlüsse auf die
Familie zulassen.
Tipp 5: Schlechte Verbindung in Räumen
Sollte
Ihr Router eine schlechte Verbindungsqualität haben oder werden Ihre
mobilen Geräten des Öfteren aus dem Netz geworfen, lohnt sich in der
Regel ein Kanalwechsel oder ein Verstärker (Switch). Sie sollten immer
einen Kanal wählen, der 3 Kanäle, nach oben oder unten, von dem des
Nachbarn entfernt ist, um Frequenzstörungen zu vermeiden. Sollte dies
nicht ausreichen, helfen einfache Verstärker, die über das Stromnetz
angeschlossen werden können.
Tipp 6: Bücher und DVDs helfen
Lern-DVDs und Computer-Bücher helfen, das Internet und den PC besser zu verstehen. Die eigene Sicherheit wird dadurch erhöht. Klären Sie Kinder frühzeitig auf oder lassen Sie sie an Kinderwebinaren teilnehmen. Für Familien mit Kindern hat die soziale Sicher-Stark-Initiative ein 3-teiliges DVD-Set entwickelt, das unter
erhältlich ist.
Tipp 7: Diese 77 kostenlosen Sicherheitsprogramme helfen
Laden Sie sich kostenlose
Sicherheitsprogramme herunter, um Ihre Familien-IT zu schützen. Mit
diesen Programmen erhöhen Sie den Schutz vor Schadsoftware auf Tablets,
Smartphones, iPads und PCs enorm.
Sicherheitsexperte Ralf Schmitz
sieht jedoch weitere Schwachstellen. Schadsoftware kann von einem
System ins andere überspringen, nicht nur in Firmen oder Konzernen,
sondern auch zu Hause in der Familien-IT.
Mit
einer speziellen Hacker-Software können sich zum Beispiel Erpresser
jede Anlage auf der ganzen Welt anzeigen lassen und dann gezielt
attackieren. Wie sich das in Zahlen niederschlägt, stellt das Berliner
Kompetenzzentrum Kritische Infrastrukturen fest: Lag der Anteil von
Hackerangriffen 2015 bei 11,6 Prozent aller verdächtigen Ereignisse,
waren es 2016 bisher 20,6 Prozent.
Schützen Sie sich, bevor es zu spät ist. Weitere Tipps unter www.sicher-stark.comDies ist eine Presseinformation, kopiert uind eingefügt
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