Illustration von Brigitte Nolting zu Kurt Morawietz "Die Sonntagsmaschine" |
wurde in Hannover aufgefunden |
#Hannover Politik zum Anfassen e.V. Zum Medienkompetenz-Projekt
"Faktenwerkstatt" war ich für 90 Minuten als Expertin eingeladen,
konnte den Termin aber aus Zeitgründen nicht wahrnehmen. Ermöglicht durch die
Robert-Bosch-Stiftung, beschäftigten sich Schülerinnen und Schüler der IGS
Badenstedt an zwei Projekttagen mit dem Wert von Nachrichten, dem (nicht ganz
so neuen) Phänomen von Fake-News und Filterblasen sowie der Arbeit von
Journalisten.
Stattdessen nun hier meine journalistischen Tipps online:
Ein thema
muss „gehen“ wie ein hefeteig.
Wenn ich
morgens aus dem Haus gehe, springt mich eine Reportage an. Es ist wie bei den
Kubanern, für die tanzen so selbstverständlich wie sprechen ist.
Und etwas Historie dazu:
Ideal einer
vollkommenen Zeitung
Von karl
philipp moritz (hier kphm genannt)1784
(mit
anmerkungen von ingeburgpeters2018, die älteste gedruckte zeitung wurde schließlich
in hannover aufgefunden)
. kphm: Das
Interesse muss sich auf den einzelnen Menschen konzentrieren.
(ip: z.b.
auf die jede minute verhungernden kinder in afrika?)
. kphm : Wichtiger
als die Ereignisse sind die Triebfedern.
(ip: man sieht nur mit dem herzen gut, sagte
der kleine prinz; realität ist aber sensationsmache oder anpassung an die
politisch korrekte linie, meist beides, um das volk mit brot und spielen
abzulenken)
. kphm : Das
Ganze im Einzelnen sehen und zeigen. Denn nur das Einzelne ist wirklich.
(ip: wie
sagte schon der deutsche lama govinda: das subjektive ist das allgemeine)
. kphm : Mit
den eigenen Augen beobachten und sich überall in der Gesellschaft umtun.
(ip: der
ursprung der zeitung liegt im mittelalterlichen kaufmannsbrief. Luther schrieb
1528, sie sei „das Auge und Ohr Deutschlands, das alles siehet und höret“, das
ist durch social media ad acta gelegt)
. kphm : Sich
für alles interessieren können.
(ip: nicht
nur für die „events“, siehe nolting-grafik und morawietz „die Sonntagsmaschine“)
. kphm : Das
Äußere der Zeitung muss so geschmackvoll wie möglich eingerichtet werden. Denn
da sie den guten Geschmack auch in Kleinigkeiten verbreiten helfen soll, darf
sie selbst vom Gegenteil kein Beispiel bieten.
(ip: hahaha,
ich muss heute gezielt indiskret arbeiten, weil sonst nur noch bild, afd
und trump durchkommen).
. kphm : Wider
die Volksurteile, Volksirrtümer und religiöse Schwärmerei.
(ip: ganz
wichtige punkte, allerdings werfen sie dich heutzutage ruckzuck hinter gitter)
. kphm : Die
bürgerliche Öffentlichkeit wurde im Zeitalter der Aufklärung erstritten. Aber
schon der Buchdruck gab den „Hexen“ vor, was sie auszusagen hatten.
(ip: dem
habe ich nichts hinzuzufügen)
. kphm : Die
Zeitung ist die Stimme der Wahrheit, die sowohl in die Paläste als auch in die
Hütten dringen kann.
(ip: huch,
ich lach mich kaputt, das ist hofberichterstattung für die finanziers)
Epilog: derartige
schwärmerei eines dichters, der das hannoversche ratsgymnasium besuchte, führte
selbstverständlich zu seinem rauswurf bei der zeitung…schon damals)
Moritz
hatte ein bewegtes Leben als Hutmacherlehrling, Schauspieler, Hofmeister,
Lehrer, Redakteur, Schriftsteller, Spätaufklärer, Philosoph und Kunsttheoretiker.
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