Dr. H.-Peter Neitzke, Hannover ip-foto |
Seit Anfang der 1980er Jahre wurde über der Antarktis (früher Frühling auf der Südhalbkugel) eine starke Abnahme der Konzentration von Ozon in der Stratosphäre in rund 30 km Höhe beobachtet. Dies wird als 'Ozonloch' bezeichnet. Ein Ozonloch tritt auch über der Nordhalbkugel am Ende des Winters auf, es ist jedoch nicht so groß wie über der Südhalbkugel. Das liegt daran, dass die Luft in der Stratosphäre über der Arktis nicht so kalt wird wie über der Antarktis und der Ozonabbau bei niedrigen Temperaturen besonders stark ist. Niedrige Temperaturen allein würden allerdings zu keinem Ozonabbau führen. Schuld sind vielmehr Fluor- und Chlor-haltige Treibgase, die z.B. in Spraydosen verwendet wurden. Auch Stickoxide, die durch sehr hoch fliegende Flugzeuge, wie seinerzeit die Concorde, erzeugt werden, können zum Ozonabbau beitragen. Durch die Schwächung der Ozonschicht kann mehr gefährliche ultraviolette Strahlung auf die Erde gelangen. Mit steigenden Temperaturen im Frühjahr und Frühsommer verschwindet das Ozonloch - bis zum Ende des nächsten Winters, wenn es wieder wächst. Das Verbot bestimmter Treibgase hat aber dazu geführt, dass sich die Ozonschicht langsam wieder erholt. Die Weltorganisation für Meteorologie erwartet, dass sich die Ozonschicht bis zum Jahr 2050 wieder vollständig erholt hat - wenn der Mensch nicht wieder die natürlichen Prozesse in der Stratosphäre stört.
Wichtig für Ihre LeserInnen wäre der Hinweis, dass es auch in den
bodennahen Schichten der Erdatmosphäre ein Ozonproblem gibt: Bei hohen
Schastoffkonzentrationen in der Atmosphäre (vor allem durch Autoabgase)
bei gleichzeitig starker Sonneneinstrahlung (blauer Himmel) wird Ozon
gebildet, das die Schleimhäute reizt und gesundheitsschädlich ist. Es
gibt also ein doppeltes Ozonproblem: Zu viel Ozon am Boden, zu wenig
Ozon in der Stratosphäre.
Dr. H.-Peter Neitzke
ECOLOG-Institut für sozial-ökologische Forschung und Bildung
Nieschlagstr. 26
30449 Hannover
Tel. (0)511-473915-12
Dr. H.-Peter Neitzke
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