„Das
Gedenken. National – lokal – individuell“
Solche autistischen Fotos kennen wir in Hannover vor allem vom verstorbenen Heinrich Riebesehl |
Vom 18. Mai
bis 6. August präsentiert das Erich Maria Remarque-Friedenszentrum Fotografien von Dieter Blase unter dem Titel „Das Gedenken. National – lokal – individuell“.
In Anlehnung an Erich Maria Remarque, der im
Titel seines berühmten Romans „Im Westen nichts Neues“ den deutschen
Heeresbericht vom Oktober 1918 rezitierte, diskutiert der Fotograf Dieter Blase
eine Ikonografie des Gedenkens. Mit Blick auf die Gegenwart erweitert er seinen
Bilddiskurs um die unterschiedlichen Formen und Ausprägungen der europäischen
Erinnerungskultur.
Dieter Blase widmet sich in seiner
neusachlichen Bildarbeit den zahlreichen Gedenkorten und Denkmälern des Ersten
Weltkriegs (1914–1918), die bis heute in Frankreich, Belgien, Großbritannien
und Deutschland überdauert haben. Nüchtern und nuancenreich erkunden Blases
Schwarzweißaufnahmen die steinernen Memorialskulpturen, um all die
Ungereimtheiten und Widersprüche aufzuzeigen, die für die Folgegenerationen mit
einer mal national, mal lokal und individuell ausgerichteten Gedenkkultur
verbunden blieben. In Gegenüberstellung mit literarischen Quellen – unter
anderem von Erich Maria Remarque, Ernst Jünger und Friedrich Georg Jünger –
wird das dynamische Ringen um „Das Gedenken“ für den Besucher der Ausstellung
fassbar. Nach 100 Jahren stellt sich die Frage nach einer passenden Erinnerungskultur
für den Ersten Weltkrieg mehr denn je. Dieter Blase lebt in Essen und setzt sich in
seinen Werkserien seit mehreren Jahren in verschiedenen Themenfeldern mit dem
Nutzungs- und Bedeutungswandel von historischen Orten in Europa auseinander.
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