Donnerstag, 23. September 2010

Schulden der öffentlichen Haushalte stiegen um 1,7% im 1. Halbjahr 2010

Wiesbaden - Nach ersten vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) waren die öffentlichen Haushalte am 30. Juni 2010 mit insgesamt 1 721,2 Milliarden Euro verschuldet. Dies entsprach rechnerisch einer Schuldenlast von 21 025 Euro je Einwohner beziehungsweise Einwohnerin. Gegenüber dem 31. Dezember 2009 hat sich der Schuldenstand um 1,7% beziehungsweise 29,6 Milliarden Euro erhöht. Die Ergebnisse umfassen die Kreditmarktschulden und Kassenkredite und beziehen sich auf die Kernhaushalte des Bundes und der Länder einschließlich ihrer jeweiligen Extrahaushalte sowie die Kernhaushalte der Gemeinden und Gemeindeverbände.

Beim Bund erhöhten sich die Schulden am 30. Juni 2010 gegenüber dem 31. Dezember 2009 um 1,5% (+ 15,7 Milliarden Euro) auf 1 069,5 Milliarden Euro. Hierin sind auch die Schulden der zur Bewältigung der Finanzmarktkrise neu gegründeten Sondervermögen Finanzmarktstabilisierungsfonds (31,2 Milliarden Euro) sowie Investitions- und Tilgungsfonds (8,7 Milliarden Euro) enthalten.

Die Länder waren am 30. Juni 2010 mit 536,9 Milliarden Euro verschuldet, dies entsprach gegenüber dem 31. Dezember 2009 einem Zuwachs von 1,9% (+ 10,2 Milliarden Euro). Angaben zur Verschuldung der Ersten Abwicklungsanstalt, die zur Stützung der WestLB gegründet wurde und als Extrahaushalt einzubeziehen wäre, liegen voraussichtlich erst zum dritten Quartal 2010 vor.

Die Verschuldung der Gemeinden/Gemeindeverbände stieg am 30. Juni 2010 um 3,3% (+ 3,7 Milliarden Euro) auf 114,7 Milliarden Euro gegenüber dem 31. Dezember 2009. Darunter hat sich der Anteil an Kassenkrediten, die ursprünglich zur kurzfristigen Überbrückung von Liquiditätsengpässen verwendet werden sollten, auf 34,3% gesteigert. Die Schulden der kommunalen Zweckverbände sind dabei nicht enthalten.

Detaillierte Daten bis 2009 können der Fachserie 14, Reihe 5 "Schulden der öffentlichen Haushalte 2009", entnommen werden, die kostenlos im Publikationsservice des Statistischen Bundesamtes unter www.destatis.de/publikationen heruntergeladen werden kann.

Dieser Artikel ist eine Presseinformation, kopiert und eingefügt.

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