Freitag, 29. August 2008

eher geht ein kamel durch ein nadelöhr...


um es vorweg klarzustellen: wir frauen haben ein recht auf (berufs)-tätigkeit unserer wahl ebenso wie das recht, kinder zu bekommen und für haushalt und kinderpflege jegliche unterstützung durch die gesellschaft zu bekommen.
Was die Betreuung von Dementen und Kindern durch Langzeitarbeitslose betrifft:
es gibt hier in hannover z.b. eine organisation innerhalb der arbeiterwohlfahrt namens nadelöhr, welche die arbeitslosen problemfälle, mit enormen steuergeldern gefördert, häufig in ihre kinderkrippen steckt.
die mädchen, die sich dann auch mal in meinem büro als praktikantinnen zur bürokauffrau bewerben, erzählen fast einhellig, dass sie sich nicht für die kinderpflege sondern für computer interessieren.....computer ist ja das zeitgemäße zauberwort.
eine von ihnen war straffällig gewesen, erschien auch bei mir plötzlich nicht mehr (jetzt vermutlich wieder, wenn nicht im gefängnis, in der kinderpflege)...und das soll nun künftig im rahmen der beschäftigung von arbeitslosen in großem stil passieren. völlig demotivierte, teilweise sozial labile, pflegekräfte für unsere kleinkinder und alten, ein horrorszenarium.
und frau von der leyen weiß das natürlich auch und sogar am allerbesten.
Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass eine auch nur halbwegs verantwortungsvolle Mutter Frauenministerin von der Leyens Vorschlag, Kinder in einer solchen Krippe unterzubringen, ungeprüft übernehmen könnte.
Jedenfalls wird zum Beispiel beim hannoverschen Nadelöhr-Projekt der Arbeiterwohlfahrt zur Eingliederung von jungen arbeitslosen Frauen manch eine, die nicht in anderweitigen Praktika untergebracht werden kann, in der AW-Kinderpflege abgestellt. Das bedeutet für die jungen Frauen, die sich fürs Büro oder Computerarbeit oder auch für die attraktiven Verkaufspositionen im Mode-Einzelhandel interessieren, auf einen Bereich verwiesen zu sein, der sie eigentlich Null anspricht.
Schon dies sehr merkwürdig, aber noch wichtiger ist hier die Frage: Was bedeutet dies für die kleinen Kinder und deren auf die Betreuungs-Institution vertrauenden Mütter? Wir wissen es (noch) nicht.
Frau kann nur hoffen, dass die Kleinen trotz anderweitiger Ambitionen der arbeitslosen Betreuerinnen gut behandelt werden.
Aber eine verantwortungsvolle Mutter, liebe Frau von der Leyen, würde wohl eher auf ihren noch so geliebten Job verzichten, als ihr Kleines oder auch ihre alten Eltern beliebig eingesetzten Kräften auszusetzen. Es sei denn, die nackte Not zwingt sie dazu.
Website-Text von Nadelöhr, Deisterstraße 85: 'Du bist eine arbeitslose junge Frau zwischen 18 und 25 Jahren? Du möchtest dich für einen Beruf entscheiden und deine Zukunft aktiv gestalten? Du möchtest Beratung in Anspruch nehmen, um dein Leben selbstständig zu gestalten?' Hier werden Hoffnungen geweckt, die offensichtlich nicht erfüllbar sind. copyright:Ingeburg Peters

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