Mittwoch, 29. Oktober 2025

BSW-Ratsfraktion: Millionenkredit der Stadt an enercity überflüssig - besser Geschäftspolitik zu Lasten der Hannoveranerinnen und Hannoveraner beenden!

Die BSW-Ratsfraktion fordert die Stadtverwaltung auf, vom geplanten Millionenkredit an enercity Abstand zu nehmen und stattdessen einen kritischen und korrigierenden Blick auf die Geschäftspolitik des Unternehmens zu werfen.

„Der kommunale Grundversorger investiert nicht nur in Hannover, sondern auch niedersachsenweit und in anderen Bundesländern in die Energiewende, was die Kundinnen und Kunden aus Hannover bezahlen müssen“, kritisiert Dirk Machentanz mit Blick auf die hohen Energiepreise von enercity.

So sollen allein bis zu 800 Millionen Euro in den Bau von Windkraftanlagen in Nord- und Ostdeutschland fließen, davon 84 Millionen Euro in den Bau von Anlagen in Niedersachsen. Mit dem Auricher Hersteller Enercon ist die Lieferung und Errichtung von bis zu 100 Windkraftanlagen an Land vertraglich vereinbart.

„Mit den Aufgaben eines städtischen Grundversorgers hat ein solches Engagement absolut nichts zu tun“, betont Dirk Machentanz. „Würde das Unternehmen darauf verzichten, bräuchte man sich auch über den Millionenkredit der Stadt nicht mehr zu unterhalten.“

„Hinzu kommt die Investition in risikobehaftete Großprojekte. Wenn es schief geht, begleichen wieder die Hannoveranerinnen und Hannoveraner die finanziellen Ausfälle mit steigenden Energiepreisen. So geht das nicht“, sagt Machentanz.

Er kritisiert in diesem Zusammenhang das anstehende Tiefen-Geothermie-Projekt in Lahe, das heißes Wasser aus einer Tiefe von 3.300 Metern für die Fernwärmeversorgung von 20.000 Haushalten nutzbar machen soll. Ein ähnliches Projekt der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Misburg war 2012 wegen technischer Probleme gestoppt worden.

„Was ist, wenn es nun wieder technische Probleme gibt?“, fragt Machentanz. „Für diesen Fall muss enercity Vorsorge treffen, damit nicht am Ende die Zwangskundinnen und Zwangskunden des Fernwärme-Monopolisten noch höhere Fernwärmepreise zahlen müssen.“ (Presseinfo) 

Anmerkung: Der 2024 verstorbene weltberühmte Vulkanologe und Petrologe Hans-Ulrich Schmincke (1991 erhielt er den höchsten deutschen Wissenschaftspreis, den Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft) äußerte sich gegenüber mir zur enormen Gefährlichkeit von Tiefbohrungen. Die Bundesanstalt für Geowissenschaften ist hingegen bekannt für ihre diesbezügliche Sorglosigkeit. Und die jetzige Kriegsgefahr dürfte der schlechteste Zeitpunkt für gefährliche Experimente sein. Ip

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