auf spiegel online gibt es heute ein video über den dicht mit wohnungslosen und kranken menschen besetzten tunneluntergrund von las vegas. sehr empfehlenswert. klicken Sie rein.
dazu habe ich einige ergänzende informationen beizutragen:
eine bekannte bat mich, sie zur mitteilung ihrer untersuchungsdiagnose im besten krankenhaus seattles, im amerikanischen bundesstaat washington, zu begleiten.
krebs, die ärzte hatten tränen in den augen.
dieses krankenhaus beeindruckte mich kolossal. weder ärzte noch personal trugen weiße kittel, sondern straßenkleidung. die warte-areale waren in hellem holz gehalten, es gab ledersessel, jede menge lesestoff, kioske mit köstlichkeiten, zahlreiche große aquarien, alle wände hingen voller geschmackvoller kunstwerke. die mitarbeiter waren überaus mitfühlend und freundlich, fast vergaß frau dadurch, in einem krankenhaus zu sein.
als die bekannte nach einer komplizierten, lebensgefährlichen operation auf die intensiv-station kam, wurde dort das schmückende beiwerk offensichtlich deutlich weniger.
aber als ihre enkelkinder dann hunger bekamen und ich spätabends nach etwas essbarem fahndete, geriet ich auf der suche nach dem letzten geöffneten supermarkt (wohl fürs personal) in die keller-gänge.
dort traf ich plötzlich auf ratzekahle wände. personal huschte traurig, mürrisch und grußlos an mir vorbei. ich kniff mich in die wange, ob ich vielleicht einem alptraum erlegen war.
mir wurde schlagartig bewusst, hier ging es ja nicht mehr ums topp-image, hier kam ja auch normalerweise niemand von der "kundschaft" hin.
ich war schließlich in amerika, dem land der freundlichsten verkäufer.
diese verhältnisse haben wir ja bereits weitgehend nach deutschland importiert inzwischen, oder sind zumindest auf dem besten wege dorthin.
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