Samstag, 7. März 2009

verteilte rollen im finanz-marionettentheater

in der calenberger esplanade, dem architektonisch attraktiven einkaufszentrum hinterm hannoverschen friederikenstift, sind den geschäftsleuten mieterhöhungen angekündigt. Wieso? warum ausgerechnet jetzt? in rezessionszeiten?
da gibt es wiedermal diesen undurchsichtigen wust von finanz-verquickungen. ursprünglich war die esplanade nämlich in den händen der nord lb, die ja auch im ihme-zentrum stark engagiert war. die gab den esplanade-ball wohl an die Cinderella (sic!)Property GmbH weiter, Management für Holdinggesellschaften. und die erhöht nun die mieten.
das nette einkaufszentrum ist nicht voll belegt. ärzte und apotheke profitieren vom friederikenstift gegenüber. der in der esplanade befindliche supermarkt np gehört zu edeka, und auch schäfer's brot gehört zu edeka, und np will jetzt die verkaufsfläche erweitern, geht das gerücht.
edeka wiederum wollte ja ganz groß ins ihme-zentrum (alias Linden-Park) einziehen und zeigt sich recht ungerührt von der insolvenz der carlyle-bauträgergesellschaften dort.
da drängt sich mir seit längerem schon eine frage auf: wie liegen die kapitalverhältnisse bei edeka incl. private-equity-beteiligungen usw.? EDEKA ist Marktführer im deutschen Lebensmitteleinzelhandel mit einem gigantischen umsatz und schluckte beispielsweise bereits Tengelmann, SPAR und NETTO, auch Marktkauf zählt mit der Einkaufsgemeinschaft AVA zu Edeka. trotz unternehmergeführtheit der edeka-filialen hat die kette schon lange nichts mehr mit dem ehemaligen tante-emma-laden-image zu tun, eher mit franchising.
der kaufhof im ihme-zentrum gehörte ja auch der west lb, dem zweiten großen investor damals, und einige weitere geschäfte waren von banken dort regelrecht hineingesetzt worden, ebenso saturn. deshalb meine assoziationen siehe oben.
jedenfalls kann ich in bezug auf die esplanade ebenso wie beim nicht weit entfernten ihme-zentrum (alias....) nur wieder sagen: da war doch beteiligungs(abschreibungs-)mäßig die ganze zeit schon was faul, oder? die kommunikation von zusammenhängen scheint jedenfalls nicht gepflegt zu werden.
ich empfehle deshalb, selbst mal im internet unter landesbank berlin nachzuschlagen, dem geldgeber von carlyle für den umbau ihme-zentrum, dort landesbank berlin im verhältnis zur bankgesellschaft berlin AG der Nord LB, beide die gleiche adresse alexanderplatz 2; zur berliner bank, die 1994 mit der berlin-hannoverschen hypothekenbank zusammengelegt wurde und so fort.
ich meine, carlyle und die landesbank berlin übernehmen verteilte rollen im finanz-marionettentheater. so wie der erste ihme-zentrums-developer schätzle aus leverkusen schon nur eine rolle in dem schmierenstück hatte, dieselbe wie später herr engel aus tutzing.

also, ich glaube, es wird noch alles gut zwischen linden und der calenberger neustadt. licht und luft und durchlässigkeit wird die atmosphäre beleben. ich freu mich drauf!


In der Sitzung des Bezirksrates Mitte am 15.12.2008 hat die Verwaltung auf eine Anfrage zur aktuellen Entwicklung in der Calenberger Esplanade (Leerstände, Verschlechterung der Nahversorgung, bevorstehende Mieterhöhungen und Geschäftskündigungen) geantwortet. Leider waren die Antworten sehr allgemein gehalten und auch auf Nachfrage wurde nicht deutlich, wie intensiv sich die Verwaltung tatsächlich mit der Problematik befasst hat.

Der Bezirksrat fragte deshalb die Verwaltung:

1.) Ist der Verwaltung der Eigentümer bzw. der zuständige Verwalter der Calenberger Esplanade überhaupt konkret bekannt ? 2.) Wann fand das letzte Gespräch zwischen Verwaltung und Eigentümer der Calenberger Esplanade statt und ist dabei die aktuelle Vermietungsproblematik besprochen worden, ggf. mit welchem Ergebnis ? 3.) Wann plant die Verwaltung das nächste konkrete Gespräch mit dem Eigentümer zur aktuellen Problematik?


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