Montag, 9. März 2009

nachtrag zum weltfrauentag




dort, wo jetzt die finanzspekulationsbauruine ihme-zentrum in hannover prangt, stand 1884 die mechanische weberei linden. das foto zeigt, wie den müttern die sorge um ihre kinder genommen wurde, damit die fabrik ihre weiblichen arbeitskräfte halten konnte. deshalb baute sie 1872 eine eigene kinderpflegeanstalt auf. die kinder waren in vier alterspflegegruppen aufgeteilt, von denen jede in einem stockwerk untergebracht wurde. den säuglingen von vier wochen bis zu einem jahr gehörte der erste stock. neben dem saal für den aufenthalt der kinder war dort auch eine stube für die stillenden mütter eingerichtet. der zweite stock war für die ein- bis zweijährigen bestimmt. daüber hatten die kindr bis zu sehcs jahren ihren platz. für die großen bis zum 14. lebensjahr gab es im vierten stock ein großes schulzimmer, in dem sie ihre schularbeiten machen konnten, "sonst nützlich beschäftigt wurden" und ihre mahlzeiten einnahmen. das haus und sein betrieb waren sehr praktisch organisiert. die wirtschaftsräume des erdgeschosses waren mit einem speiseaufzug und mit einem abwurfschaft für schmutzige wäsche, die unmittelbar in einem wasserbottich landete, mit allen geschossen verbunden. anstelle einer treppe führte durch das haus eine rampe, die mit kinderwagen befahren werden und auf der kein kind über stufen stürzen konnte. zu jeder etage gehörte neben den aufenthaltsräumen für die kinder ein waschraum, der nach den bedürfnissen der entsprechenden altersgruppe eingerichtet war. außerdem gab es jeweils ein separates kleiderzimmer, umd die straßenkliedung, für die ganz kleinen wohl auch reservewäsche, aufzubewahren. es gab mehrere balkone am haus und einen garten, in dem eine überdeckte halle den aufenthalt in der frischen luft auch an schlechtwettertagen ermöglichte. die leitung der kinderpflegeanstalt hatten von anfang an diakonissen der henriettenstiftung in hannover übernommen. 4-5 diakonissen, 12 wärterinnen und 5-6 küchenmädchen und wäscherinnen betreuten die kinder in diesem haus, woraus sich eine ungefähre vorstellung über die größe der ganzen anstalt gewinnen lässt. der bericht aus dem jahre 1884 hebt besonders lobend die ausstattung mit numerierten säuglingsfläschchen bzw. essgeschirren, mit spielsachen und bildern, mit reichlich matratzen, decken, kinderstühlen und tischen hervor. außerdem wurde der wert solch fürsorglicher erziehung für den weiteren lebensweg der kinder betont.
das schrieb mein guter alter bekannter franz rudolf zankl in der von ihm und rita seidel herausgegebenen hannover-edition zur 750jahr-feiern der landeshauptstadt.
tja, dies vorbild lässt ihr herz höher schlagen, nicht wahr, frau von der leyen. aber leider gibt es die guten alten unternehmer-schweine ja kaum noch, die so etwas intelligentes zustandebrachten.

1 Kommentar:

DANA hat gesagt…

Frau von der Leyen hat ein Herz? Wo? Seit wann? Wer war der Spender? Eine alleinerziehende Mutter, die mit HartzIV verhungerte?