Freitag, 7. September 2018

Über das #Mutti-Sein im Plenar-Saal, in Auffanglagern und anderswo




Es gibt im Leben eines heranwachsenden Menschen Zeitfenster, in denen Eigenschaften und Fertigkeiten günstig zu erlernen sind.
Dieser Tatsache bewusst, hätte ich bei meiner eigenen Mutterschaft locker nebenbei eine Pädagogik-Professur ausfüllen können. Von Montessori über Waldorf bis Alternativ übernahm ich das Passende aus all diesen Richtungen, immer zentriert auf Bindung und Vertrauen.
Aber die Gesellschaft machte mich als Selbstständige mit Mutterschaft schlicht kalt. Du kommst in die Mutti-Schublade, selbst wenn du intellektuell Nachfolgerin von Leibniz wärest.
So ist es heute noch, wie die #Abgeordnete mit Baby im #Plenarsaal es kürzlich schmerzlich erfahren musste.
Mit dem 3 Monate alten Kind vorm Bauch sah ich mir Beuys-Filme im Kommunalen Kino an, stillte es in den Kakaostuben. Realität und Liebe, lautete meine Devise.  Nix Krippe, wenig Kindergarten, viele gute Kontakte. Und hatte das auch zuvor mit meinen Stiefkindern so gehalten.
Besonders hasserfüllt reagierten darauf andere Mütter, die dem Mann und Vater als Versorger alles durchgehen ließen. Wut von Frauen auf andere Frauen ist fehlgeleitete Energie, die nützlicher verwendet werden könnte.
Wenn ich heute die neuen jungen Väter mit den Kleinkindern sehe, bin ich dennoch eher skeptisch. Mutter soll Karriere machen, weil Papa keine Lust auf Job hat oder keinen bekommt?
Eine Mutter von ihrem Kind zu trennen, ist mindestens bis zu dessen siebten Lebensjahr von Übel.
Und sie sollte die volle Assistenz von Verwandtschaft, Kollegen und Freunden bekommen. ip


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