Architektur von Menschen ist uns allen wohl bekannt. Die Baukunst der Tiere jedoch bleibt meist unbeachtet, obwohl sie schon Nester, Dämme und Hütten gebaut haben, als wir noch in Höhlen hausten. Vom winzigen Nest eines Kolibris bis zu den größten von Tieren geschaffenen Bauwerken, den Korallenriffen, gibt es Konstruktionen, die den Menschen bis heute in Erstaunen versetzen.
Vom 26. September bis zum 30. Dezember zeigt die Ausstellung „ARCHITEKTIER“ am Museum für Natur und Umwelt am Schölerberg eindrucksvolle Fotos des renommierten Naturfotografen Ingo Arndt. Die Ausstellung ist nicht nur eine Hommage an die Kreativität und Ästhetik tierischer Baukunst, sondern vermittelt auch spannendes Hintergrundwissen zu den „Tierarchitekten“. Die Eröffnung findet am Dienstag, 25. September, um 19.30 Uhr im Museum am Schölerberg, Klaus-Strick-Weg 10, statt. Der Eintritt zur Eröffnung ist frei.
Über einen Zeitraum von zwei Jahren reiste der renommierte Naturfotograf Ingo Arndt für seine Bilder rund um den Globus. Dabei fotografierte er die bis zu zwei Meter hohen Hügel der winzigen Waldameisen in heimischen Wäldern ebenso wie die bunt geschmückten Balz-Arenen der Laubenvögel in West-Papua, zeigt riesige Biberdämme in Nordamerika, oder bisher unbekannte Termitenfelder in Australien.
Im Mittelpunkt seiner Fotografie stehen die Bauwerke mit ihrer außergewöhnlichen Architektur und ihrer bestechenden Ästhetik. Neben den Behausungen werden die unterschiedlichen Tierarten, die Erbauer gezeigt. Ergänzt werden die Motive aus der freien Wildbahn durch ausgewählte Studioaufnahmen. Hier zeigt Arndt in der Reduktion das Wesentliche, eröffnet mit Detailansichten eine Welt, die sonst im Verborgenen bliebe – die Komplexität eines Wespenbaus, das gewundene Innere eines Nautilus oder das kunstvolle Grasgeflecht eines Zwergmausnests.
Neben dem hohen Maß an Bildästhetik kann dieses Thema auch mit Wissenswertem aus der Biologie aufwarten und hält viele spannende Geschichten über Tierarchitekten, die von Ihnen angewandten Bauprinzipien und Tricks bereit. Wussten Sie beispielsweise, dass Spinnen beim Bau ihres Netzes genetisch festgelegten Bauplänen folgen? Oder Kompass-Termiten Ihre Erdhügel exakt nach dem Sonnenstand ausrichten? Und damit nicht genug: durch die spezielle Anordnung der Wohnkammern verfügen diese sogar über eine Art Klimaanlage. Und Türkentauben sind so anpassungsfähig, dass sie Draht beim Nestbau verarbeiten. Diese und viele andere Überraschungen hält die Ausstellung bereit.
Ingo Arndt arbeitet seit 1992 als professioneller Tier- und Naturfotograf. Seine Bilder werden weltweit in Magazinen wie GEO, National Geographic, BBC Wildlife oder Terre Sauvage veröffentlicht.
Der Bildband „ARCHITEKTIER“ mit den schönsten Bilder des Projektes, der in Zusammenarbeit mit der GEO erschienen ist, sowie Postkarten der Serie können als Andenken im Shop des Museums am Schölerberg erworben werden.
Ausstellungseröffnung am Dienstag, 25. September, um 19.30 Uhr in das Museum am Schölerberg eingeladen. Neben der Begrüßung durch Norbert Niedernostheide (Direktor des Museums am Schölerberg) gibt Thomas Scheibe (Fachtierarzt für Wildtiere im Zoo Osnabrück) einen einführenden Kurzvortrag. Anschließend findet ein Rundgang durch die Ausstellung statt.
„ARCHITEKTIER – Baumeister der Natur“
vom 26. September bis 30. Dezember 2018
Der Eintritt ist im Ticket für das Museum am Schölerberg enthalten.
Museum am Schölerberg, Klaus-Strick-Weg 10, Osnabrück
info@museum-am-schoelerberg.de, Telefon: 0541 56003-0
www.museum-am-schoelerberg.de
Öffnungszeiten:
Montag: geschlossen
Dienstag: 9 bis 20 Uhr
Mittwoch bis Freitag: 9 bis 18 Uhr
Samstag: 14 bis 18 Uhr
Sonntag: 10 bis 18 Uhr
Preise Museumseintritt:
Erwachsene: 5 Euro
Ermäßigte und Erwachsene mit Kindern: 3 Euro
Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren: frei
Bildnachweise:
Bajaweber errichten ihre Nester aus dünnen Grashalmen. Die Halme werden in frischem Zustand abgebissen und eingewebt. Bereits nach kurzer Zeit trocknet die Tropensonne Südostasiens, der Heimat des Webervogels, die grünen Halme aus, das Nest verfestigt sich und ändert seine Farbe. Die kunstvollen Bauwerke sind wasserfest und überstehen sogar heftige Tropenstürme, ohne abzureißen.
Foto:©Ingo Arndt/www.ingoarndt.com
Australische Weberameisen bauen aus Blättern ihre Nester. Oft hängen mehrere der kunstvollen Gebilde zusammen in einem Baum. Beim Nestbau ziehen die Arbeiterinnen mit ihren Greifzangen Blätter zusammen und verweben sie anschließend mit Seidenfäden, die von ihren Larven produziert werden.
Foto:©Ingo Arndt/www.ingoarndt.com
Unter einem Versteck aus Blättern wartet Ingo Arndt auf den richtigen Moment, um einen Laubenvogel in den Arfak-Bergen West-Papuas zu fotografieren.
Foto:©Ingo Arndt/www.ingoarndt.com
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