Mitteilung
an die Medien
Rüstungsexportbericht
2013 bezeugt expansive Genehmigungspolitik
Einzelausfuhrgenehmigungen
auf Allzeithoch
Fast
zwei Drittel aller Einzelausfuhrgenehmigungen in
Drittländer
Historischer
Höchstwert beim Kleinwaffenexport
„Die
schwarz-gelbe Bundesregierung hat 2013 den Waffenhandel in
den entscheidenden Segmenten auf schier unglaubliche
Negativrekorde hochgeschraubt“, erläutert Jürgen Grässlin,
Sprecher der Bundessprecher der Deutschen
Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen
(DFG-VK) und Sprecher der Kampagne „Aktion Aufschrei –
Stoppt den Waffenhandel!“. „Mit keinem Argument zu
rechtfertigen ist die Tatsache, dass die
Einzelausfuhrgenehmigungen auf den neuen Allzeitrekord von
5,846 Mrd. Euro gesteigert wurden. Dass mit 62 Prozent fast
zwei Drittel der Einzelausfuhrgenehmigungen für sogenannte
‚Drittländer‘ erteilt worden sind, belegt das ganze Desaster
einer völlig enthemmten Rüstungsexportpolitik“, so Grässlin.
„Toptäterin ist Bundeskanzlerin Angela Merkel, die als
Vorsitzende des geheim tagenden Bundessicherheitsrats die
immens hohen Waffenausfuhrgenehmigungen an Militärs
kriegführender und menschenrechtsverletzender Staaten
verantwortet.
„Die
humanitäre Rhetorik von Frieden, Freiheit und Sicherheit
wird durch die Rüstungsexportpolitik der Bundesregierung
konterkariert“, kritisiert der Geschäftsführer der
ökumenischen Initiative Ohne Rüstung Leben (ORL) und
Sprecher der Kampagne „Aktion Aufschrei – Stoppt den
Waffenhandel!“ Paul Russmann. „Zu den führenden
Empfängerländern deutscher Kriegswaffen zählen
menschenrechtsverletzende Regime in Algerien, Katar,
Saudi-Arabien und Indonesien. Das ist ein Skandal.“
Nachdrücklich weist Russmann darauf hin, dass die
„Kleinwaffenexporte von Pistolen über Maschinenpistolen bis
hin zu Sturm- und Maschinengewehren mit 82,63 Millionen Euro
einen neuen historischen Höchstwert erreicht haben. Es
wurden Ausfuhrgenehmigungen für die besonders problemtischen
Drittländer von 42,23 Millionen Euro erteilt“, so Russmann
„Aufgrund langjähriger Recherchen wissen wir, dass in eben
solchen Ländern mit deutschen Gewehren Massaker und
Massenmord verübt werden. Zudem vereinbarte die von Angela
Merkel und Philipp Rösler geführte Bundesregierung mit der
algerischen Regierung unter Führung von Staatschef
Bouteflika Waffenlieferungen im Wert von rund 10 Milliarden
Euro, die im Rüstungsexportbericht 2013 nur ansatzweise
auftauchen.
„Die
lobenswerte Schnelligkeit der Veröffentlichung des
Rüstungsexportberichts der schwarz-roten Bundesregierung
wiegt die drei Negativrekorde bei den
Einzelausfuhrgenehmigungen, beim Export in Länder außerhalb
von EU und Nato und beim Kleinwaffenexport nicht auf“,
kritisiert Christine Hoffmann, pax christi-Generalsekretärin
und Sprecherin der Kampagne „Aktion Aufschrei – Stoppt den
Waffenhandel!“ die heute im Rüstungsexportbericht 2013
veröffentlichte Bilanz schwarz-gelber Waffenhandelspolitik.
„Die SPD hat vor der Bundestagswahl eine Wende beim
Waffenhandel versprochen. Wenn die Sozialdemokraten dieses
Versprechen einlösen wollen, muss Wirtschaftsminister Sigmar
Gabriel jedwede Genehmigung und den Export von Kriegswaffen
und sonstigen Rüstungsgütern an menschenrechtsverletzende
Staaten sofort unterbinden. Da darf auch vor der Rücknahme
bereits erteilter positiver Bescheide auf Voranfragen nicht
halt gemacht werden“, fordert Hoffmann. „Die Bundesregierung
täuscht die Öffentlichkeit, wenn sie vorgibt, den
Waffenhandel gesenkt zu haben. De facto wurden Einzel- und
Sammelausfuhren im Gesamtwert von 8,34 Milliarden Euro
erteilt.“
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