Dienstag, 3. Juni 2014

Niedersachsen bundesweites Schlusslicht im Landesbasisfallwert



Man muss nicht alles glauben, was in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung (HAZ) steht. Vor allem nicht, wenn es ums Friederikenstift geht, dem gut geführten, funktionierenden Leuchtturm unter den hannoverschen Krankenhäusern.
Es gehört mit Anna- und Henriettenstift zu den Diakonischen Diensten Hannover (DDH), und die hatten gemeinsam 2013 noch 1 Mio. Plus zu verzeichnen, ganz im Gegensatz zu den Regionskrankenhäusern wie Siloah oder MHH, denen ohne weiteres 27 Mio. Defizitausgleich zuerkannt, oder wo mal eben 400 Stellen abgebaut werden.
Bei der Diakonische-Dienste-Gruppe musste entgegen einer inzwischen korrigierten HAZ-Berichterstattung bisher niemand auf Gehalt oder unbefristeten Vertrag verzichten. Allerdings wurde erstmal die Besetzung von 54 neu geplanten Stellen verschoben.
Denn zwei Drittel aller Krankenhäuser schreiben inzwischen rote Zahlen. Und auch die DDH-Gruppe mit ihren 300 Millionen Umsatz in 13 Betriebsgesellschaften arbeitet an einem Konsolidierungsprogramm bis 2017, über dessen Einsparungen derzeit verhandelt wird: Während die meisten anderen Krankenhäuser gar kein Weihnachtsgeld mehr zahlen, werden hier die 4 500 Mitarbeiter gefragt, für 4 Jahre nur 80 Prozent der Jahressonderzahlungen als vorsorgliche Sparmaßnahme zu genehmigen. Auch Synergien sollen weiter verbessert werden. Die seit 475 Jahren bestehenden kirchlichen Wurzeln könnten ermöglichen, dass von Kirchen-Seite ein erhöhter Zuschuss geleistet wird. Das sind einige der Programmpunkte.
Aber vor allem fordert die DDH-Gruppe vom Land Niedersachsen, der Pflicht nachzukommen, aus der bundesweit letzten Stelle im sogenannten Landesbasisfallwert (Duale Finanzierung durch Krankenkassen und Bund) herauszukommen und den Bundesdurchschnitt zu erreichen, damit die Diakonischen Dienste nicht zu viel aus eigener Tasche bezahlen müssen.
Die politischen Rahmenbedingungen der Refinanzierung müssten unbedingt geändert werden, sagt Achim Balkhoff, Leiter der DDH-Unternehmenskommunikation: "Wäre die DDH beispielsweise in Rheinland-Pfalz angesiedelt, würde sie dort 10 bis 12 Mio. mehr für gleiche Leistung erhalten..."
Ingeburg Peters


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