der eintritt zu den gewaltpräventionstagen in hannover kostete über 40 euro (???), da kam natürlich keiner der unterprivilegierten (sollte wohl auch nicht), deren künftiges gewaltpotential von einer autorin dortselbst in den schwärzesten farben ausgemalt wurde:
besonders gefährlich werde es in den innenstädten.
also sah ich mich als innenstadtbewohnerin einmal diesbezüglich in meinem viertel um.
die punks grillten friedlich am grillplatz.
der knacki mit über 20 jahren knast auf dem buckel ruhte im schatten der bäume.
ein ehemals schwer drogenabhängiger saß gesund aussehend und locker, mit dem gesicht zum sonnenuntergang gewandt, am fluss und plauderte entspannt mit den neben ihm sitzenden (möglicherweise vertickte er ihnen danach auch noch was).
auf einer parkbank hatten geschlechtlich gemischte alkoholiker-gruppen wirklich spaß.
es wurde viel gelacht und gealbert und ausgetestet, wieviel leute auf ein fahrrad passen könnten.
irgendwie frustierte mich das szenarium. denn währenddessen zahle ich meine rechnungen, steuern, arbeite, putze, fühle mich inmitten meiner beziehungen einsam,
und da kamen mir plötzlich viele systemkritische gedanken, denn schließlich war heute auch noch die mündliche Verhandlung des Lehman-Brothers-Bank-Prozesses vorm hiesigen Landgericht, man einigte sich, zu korrespondieren, und sich vielleicht sogar zu einigen....
ich möchte diesen text nun weder politisch nach rechts oder links interpretiert wissen, es war einfach eine momentaufnahme, so ein gefühl, dass diese untersten schichten der gesellschaft sich vielleicht häufiger am richtigen platz in einer richtigen welt fühlen (um ein martin-neuffer-zitat zu verwenden, auf den ich morgen zu sprechen komme), als wir isolierten ordentlichen spießer.
ich jedenfalls habe lange nicht mehr so schallend gelacht, wie gestern die abgewrackten auf der parkbank.
und was stand noch auf dem shirt des punks? Sei schlau, bleib dumm!
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen