Donnerstag, 11. Juni 2009

über namensgebungen und lobby-arbeit

endlich bewegt sich was in sachen namensgebung von straßen und wegen in hannover.
die politik greift meine fragestellung zu paradoxa auf, wieso mike gehrke blitzschnell entlang der weltberühmten nanas eine promenade zugesprochen bekam, während es für den wirklichen beweger des straßenkunstprogramms, martin neuffer, noch nichtmal einen konkreten vorschlag gibt.
ein gastronom schlug vor, seine gastronomiezeile am hohen ufer nach neuffer zu benennen; jene passage mit den schönen mosaiken im boden, in der ich als volontärin oft in hanebuths gang zu gast war, zu dem einmal wöchentlich flohmarktgründer reinhard schamuhn eine geheimnisvolle eisentür öffnete. für ihn wäre die namensgebung durchaus okay, aber dazu muss er wohl erstmal das zeitliche segnen.
für neuffer hingegen nicht, wie auch für niki de st.phalle die leine-promenade viel passender gewesen wäre.
also dann schon lieber umbenennung des herrlichen weges durchs grüne zu den ricklinger teichen, der nach dem tod des bauerwiese-bausünden-befürworters horst schweimler so benannt wurde; gute lobby-arbeit war schon zu lebzeiten dessen große stärke und fand offenbar posthum schnell gehör.
aber neuffer als ehemaliger oberstadtdirektor und späterer intendant des ndr, vorsitzender des bundesverbandes der galerien, war ebenso intelligent wie unkonventionell. er bummelte zum beispiel unter schwerster missbilligung der honoratioren mit seiner frau übers schützenfest, statt beim offiziellen teil auf dem podium anwesend zu sein.
vermutlich würde er auch den nun durch vereinsmeier schweimler entweihten weg zu den teichen, wo im sommer ein reges badeleben herrscht, ganz lustig finden.

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