hi, da bin ich wieder.
mit der fragestellung, welcher adäquate lebenspartner für eine moderne selbstständige frau in frage kommt:
1. da gibt es den beschäler, der nachts ins bett getrampelt kommt und es morgens wieder verlässt, ohne dass es sich lohnt, ein wort mit ihm zu wechseln.
2. oder den, der regelmäßig die sahnehaube von ihrem geistigen wie beruflichen wie privaten kuchen abschleckert und sie gottgegeben qua überlegenheit des männlichen geschlechts als seine kolonie betrachtet. er trinkt ohne zu fragen tee aus ihrer tasse, von der er weiß, dass sie daraus kaffee zu trinken pflegt.
3. dann den verspielten, der ähnlich wie der typ 2 auf die sahnehaube aus ist, aber die frau nicht so stark kolonisiert und degradiert, sondern einfach die gelegenheit für die erweiterung seines eigenen werks nutzt, wenn sie ihn beispielsweise auf reisen mitnimmt und er nicht eine müde mark dazugibt, weil er ja selbstbewusst durch seine dummy-funktion der permanent bedrohten frau bereits seinen dienst leistet.
4. mit einer frau leben, da habe ich keine erfahrung und keine neigung.
5. allein leben, das sei sehr stark, mailte mir kürzlich eine erfolgreiche frau. aber dem steht entgegen, dass frau sich wenigstens gelegentlich auch mal hängen lassen möchte.
6. den richtigen mann finden, der einer luft lässt, sie akzeptiert in ihrer intelligenz und bildung, und einen entsprechenenden dialog auf augenhöhe führt, da fällt mir nur klaus theweleit ein (lesen Sie mal, was er über produktionssexualität geschrieben hat), aber der lebt bereits in einer glücklichen beziehung.
in früheren zeiten glitten solche fähigen frauen in den suff ab, kamen in die irrenanstalt, die meisten brachten sich freiwillig um, siehe virginia woolf, silvia plath, diane airbus und tausend andere. auch cornelia von goethe, gleich komfortabel von ihrer geistreichen mutter erzogen wie ihr bruder johann wolfgang, zog einen abgang in jungen jahren vor, als sie einem dichter den haushalt zu führen aufgrund ihrer hohen bildung nicht in der lage war.
paula becker-modersohn gebar ein kind und angesichts des damit bevorstehenden Aus ihrer künstlerfreiheit zog sie es vor, einem blutgerinnsel zu erliegen. klingt absurd? ich weiß schon, was ich hier schreibe, es ist meine tiefenpsychologische interpretation des falles.
gala, die surrealistin, ärgerte stets in paris andré breton mit ihrem exaltierten auftreten, in dem er nicht den kunstansatz zu erkennen in der lage war oder es einfach nicht wollte. sie nahm der jüdischen journalistin louise ernst den berühmten mann und künstler max weg, ohne sich deshalb von dem ihren, dem dichter paul elouard, zu trennen, ging dann zu Dalí über, den sie zum millionär managte, weil es damals für eine kreative frau keine andere möglichkeit gab, wie als muse zu mus zerdrückt zu werden, zog sich dann auf ihr geisterschloss zurück, nur um dann plötzlich den zehn jahre jüngeren salvatore dali pflegen zu müssen, der ohne sie nun zusammengebrochen war, und dabei ging sie dann schließlich drauf (sturz usw.).
und heute? da gibt es als punkt 7 noch das beispiel merkel & co., ein frauenleben in der öffentlichkeit mit nur seltenst auftretendem ehemann. kinderlosigkeit ist hierbei, glaube ich, ein ganz wichtiger faktor; sprich: kastration der frau in ihrer wichtigsten, gottgleichen fähigkeit, leben zu geben. (ausnahme: von der Leyen, in deren begüterter ur-familie die kostenintensive delegation von kinderbetreuung tradition hat, kürzlich von einem jungen mann aus ihren eigenen kreisen neidisch als gebär-kuh betitelt.
also, haben Sie noch eine andere idee für ein menschenwürdiges leben einer gebildeten kreativen frau? auch lacan schlägt einer solchen frau das kultivierte alleinleben vor. schön gesprochen...
Samstag, 11. Oktober 2008
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