Donnerstag, 16. Oktober 2008

das männliche dilemma

mandela sagt, du musst die ganze herde vor dir her führen, keinen zurücklassen. leicht gesagt. 27 jahre lang stieß er dabei mit kopf und fuß an die wand.
mao hingegen schickte seine chinesen ins gefecht, nachdem die ersten niedergeschossen waren, fassten die nächsten mit bloßen händen nach den angreifern, die dadurch nicht mehr nachladen konnten. zehntausende chinesen starben, mao gewann. ähnlich handhabte es gandhi, nur unter dem deckmantel der ahimsa, des gewaltlosen widerstands.
es ist nicht erlaubt, menschen auf den müll zu werfen, so frei sind wir nun auch wieder nicht im neo-feudalismus, oder noch nicht.
wenn du endlich deine einsame hütte auf der insel erlangt hast, dann stellst du fest, dass sich das ganze drama in deinem kopf abspielt, dass du es immer bei dir trägst. du stellst fest, dass du chronisch unglücklich bist und chronisch unbescheiden. und auch auf deiner einsamen insel brummt der kühlschrank, ruckelt der dunstabzug im wind, dir ist schwindelig, denn es ist nicht so einfach, sein unglück zu formulieren, dies unglücklichsein als normalzustand.
die türen klappern. absolut still ist nur der tod.
als sich am abend der wind legte und die natur schwieg, ging sie mit ihrem freund hinaus. das fortwährende klicken seiner kamera, eines hochwertigen modells, das aber in wenigen jahren fotografisch amortisiert sein musste, weil es dann wieder überholt sein würde, dies klicken also störte sie. sie bat um unterlassung, was als hysterisch-weiblich-neidische zumutung empfunden wurde, weshalb das klicken nun als gegenreaktion in noch viel kürzeren intervallen stattfand und den stillen abend ruinierte.

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