Montag, 8. Oktober 2018

Zum Wettbewerb Hannovers um den Titel „Kulturhauptstadt“


Hier hätte Hannovers Museumsinsel entstehen können, aber von diesen wunderbar für Großformate geeigneten Museums-Räumen blieb nur noch das Treppenhaus Cumberland übrig. Der Rest fiel der Fallbirne zum Opfer. 
iptext  Foto: Historisches Museum

Anmerkungen von Ingeburg Peters

#Hannover. Das einst bitterarme Stavanger in Norwegen, heute reich durch Ölfunde vor der Küste, veranstaltete mit entsprechend umfangreichem Budget einige punktuelle Kulturhighlights, um erfolgreich den Titel „Kulturhauptstadt“ zu erlangen – und versank dann schnell wieder im nördlichen Dunkel. Nur das Norwegische Erdölmuseum strahlt noch von dort mit seiner glänzenden Metall-Fassade in die Welt hinaus. Aber stellt seine eindrucksvolle Dokumentation des Abbaus sogenannter fossiler Energien eine positive kulturelle Entwicklung dar?
Und könnte ein neues Konzerthaus Hannover im Wettbewerb um den Titel nützen? Wenn das #IhmeZentrum dazu umgebaut würde, vielleicht. Oder ist auch im Kulturbereich bereits Disruption angesagt? Das eine ex und hopp, das andere schnuckelig neu.
Nur die Cumberlandsche Galerie konnte von mir und dem Historiker Zimmermann berichterstattungs-, sowie durch Schauspielhausintendant Ulrich Khuon aktionsmäßig, knapp vor dem Untergang gerettet werden. Der Rest (siehe Foto) fiel der Fallbirne zum Opfer, um dem Schauspielhaus Platz zu machen. Wäre dort eine Museumsinsel entstanden, hätte Kestner Pro Arte nicht aus Hannover abwandern müssen…
Das ist nun nicht mehr zu ändern. Politik und Verwaltung sind in Kulturdingen halt schnell überfordert. Mit wenigen Ausnahmen.
So hat der ehemalige Kulturdezernent Harald Böhlmann den Großen Garten mit Kleinem Fest und Folgeveranstaltungen wie Kunstfestspiele aus dem Dornröschenschlaf geholt.
Sogar den vorweihnachtlichen Markt dieses Jahr vorm Schloss kann ich akzeptieren, um die beengte Marktkirchensituation zu entlasten, wo letztes Jahr an jeder Ecke Polizisten mit MP standen…
Auch hier allerdings muss aufgepasst werden, dass es nicht zu viele touristische Spektakel werden.
Für mich ist Kultur die formende Gestaltung gegebenen Materials. Das Gegenteil also von Unterstützung dubioser Schrott-Investoren, für die Verfall lukrativer ist als Kultur.

Und da fällt mir gerade noch etwas ein. Das Museum für Energiegeschichten Hannover sollte aus dem #eon-Kontext gelöst und zu einer echten Informationsquelle werden. Das wäre etwas zur #Kulturhauptstadt2025. Aber bezahlt mir jemand die Idee? Nee...




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