Samstag, 22. Juli 2017

Gleichklang, Parship und Ehe für alle



Von Ingeburg Peters


Das Insekt hält sich mit schwirrenden Flügeln in der Luft und lässt sein haarfeines Saugrohr, dreimal länger als die eigene Körpergröße, in die Blüte ein. Die Blüte, die Frau, die Energie, die Nahrung.
Tucholsky: Es gibt keinen Erfolg ohne Frauen. Einstein ließ seine Mileva die Relativitätstheorie entdecken und dafür ihr erstes gemeinsames Kind weggeben. Dichter Erich Fried war wie viele andere von Frauen umgeben, Brecht beutete eine nach der anderen aus.
Kafka instrumentalisierte seine Verlobte. Selbst solch ein kontemplativer Künstler wie der Hannoveraner Hermann Wöhler hatte selbstredend eine Gattin fürs Grobe.
Der Mann, egal welcher sexuellen Orientierung, braucht die Frau fast noch mehr als die Sonne. Germaine Greer in ihrem Buch ‚Der weibliche Eunuch‘: „Ein voller Busen ist in Wirklichkeit ein Mühlstein am Hals der Frau: Er macht sie bei Männern beliebt, die aus ihr ein Mammchen machen wollen, aber sie darf niemals annehmen, dass die Glotzaugen der Männer sie selber sehen.“
Als die Partnervermittlung ‚Gleichklang‘ in Hannover gegründet wurde, verteilten die Gründer im Vorfeld psychologische Fragebogen an Frauen ihrer Umgebung. An mich, meine Angehörigen, selbst an die Ehefrau meines damaligen Webadministrators. Wir sollten dafür ein fachlich hoch qualifiziertes psychologisches Gutachten bekommen. Die anderen füllten wohl brav aus, ich nicht. Und wieder Zitat Prof. Germaine Greer, Oxford: „Freud ist der Vater der Psychoanalyse, sie hat keine Mutter.“
Für den Schirmherrn von ‚Gleichklang‘ war die Frauen-Suche ein Erfolg. Er wurde fündig. Das gleichnamige Café auf der Marienstraße in Hannover ist inzwischen verpachtet.
Mit der Ehe-für-alle wird dann wohl demnächst allen jemand zugeteilt. Wie schon im Altertum Penelope gezwungen wurde: Du kannst wählen, aber wählen musst Du!


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