Mittwoch, 13. November 2019

RWE fordert 2 Mio. Schadenersatz

Am Amtsgericht Eschweiler findet heute der zweite Prozesstag des Strafverfahrens gegen fünf Klimaaktivist*innen statt. Ihnen wird die Blockade des Kohlekraftwerks Weisweiler im Jahr 2017 vorgeworfen.
Außerdem verklagt RWE die Aktivist*innen auf zwei Millionen Euro Schadensersatz.
Am ersten Prozesstag wollten die Aktivist*innen zahlreiche Beweismittel
selbst in den Prozess einbringen. Geladen waren ein Klimawandelbetroffener aus Tansania, ein Klimaforscher, eine Expertin für Luftverschmutzung sowie ein Kinderarzt und ein Ethikprofessor.
Dadurch soll bewiesen werden, dass die Blockade nicht nur legitim, sondern auch juristisch nicht rechtswidrig war.
Das Gericht hörte die Sachverständigen und Zeugen am ersten Tag jedoch nicht an.
Für den heutigen Prozesstag sind die Expertin für Luftverschmutzung,
Rosa Gierens und der Kinderarzt, Christian Döring erneut geladen. Das Kraftwerk Weisweiler trägt nicht nur zum Klimawandel bei, sondern
gefährdet u.a. durch Feinstaubbelastung das Leben und die Gesundheit
der Menschen in der Region.
„RWE ist der tödlichste Kohlekonzern Europas. Allein das Kraftwerk Weisweiler tötet statistisch durch seinen Betrieb binnen vier Tagen drei Menschen durch Luftverschmutzung“, so Rosa Gierens.
Moritz, ebenfalls angeklagt, kündigt an: „Wir werden den Prozess nutzen,
um RWE öffentlich anzuklagen für das Verschulden dieser Todesfälle, die
weltweite Vernichtung von Lebensgrundlagen und um unsere Forderung eines sofortigen Kohleausstiegs zu verbreiten.“

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