Kerpen-Buir. Die Initiative Buirer für Buir, die Aktion Unterholz und das Aktionsbündnis Ende Gelände laden für den sogenannten Tag X zu einer gemeinsamen Pressekonferenz ein. Diese wird um 15.00 Uhr an der Mahnwache zwischen der Ortschaft Buir und dem Hambacher Wald stattfinden. Tag X ist derjenige Tag, an dem der Hambacher Wald gerodet bzw. die Besetzung des Hambacher Forsts geräumt wird. Da für Räumungen großflächige Baumfällungen nötig sind, käme dieser einer vorgezogenen Rodung des Waldes gleich. Der seit Jahren bestehende Konflikt um die Braunkohle und den Hambacher Forst spitzt sich dramatisch zu. Mehrere Gerichtsverfahren zur Schutzwürdigkeit des Forsts sind bei Verwaltungsgerichten anhängig. In Berlin diskutiert die Kohlekommission der Bundesregierung über einen Ausstieg aus dem klimaschädlichen Energieträger. Gleichzeitig möchte der RWE-Konzern noch vor Beginn der offiziellen Rodungsperiode am 1. Oktober unwiderrufliche Fakten schaffen. Dies markiert den bisherigen Höhepunkt der Auseinandersetzung. Der genaue Start dieser Arbeiten ist bislang unbekannt, wird aber für die Woche des 27. Augusts 2018 erwartet. Der Polizeieinsatz wird anschließend mehrere Wochen andauern. Vielfältige Protestaktionen sind für diesen Zeitraum geplant. „Die Eskalation des Konfliktes durch RWE stellt für Buir einen tiefen Einschnitt
in unsere Lebensqualität dar. Neben dem Wald und unseren Nachbarorten verlieren wir auch unseren Frieden. Der Hambacher Wald, für uns Symbol
einer zukunftsorientierten Gesellschaft, droht nun zum Mahnmal für die Zerstörung unserer Zukunft zu werden. Wir fühlen uns von den Verantwortlichen in Bund und Land alleine gelassen - vergessen.“ Andreas Büttgen von der Initiative Buirer für Buir. „RWE überschreitet mit der Räumung und Rodung Rote Linien für das Klima. Es ist ein Skandal, dass die Landesregierung hier Konzern-Profite anstatt das Klima schützt. Wir fordern den Stopp dieser Maßnahmen und den sofortigen Kohleausstieg.“, sagt Karolina Drzewo, Pressesprecherin des Bündnisses Ende Gelände. „Die Zerstörung des Hambacher Forsts ist untragbar. Wir werden deshalb ab morgen mit Aktionen massenhaften zivilen Ungehorsams die Räumungsversuche von Polizei und RWE verhindern. Durch diese Aktionsform nehmen wir unsere Zukunft selbst in die Hand.“, so Emil Freytag von der Aktion Unterholz. Es ist unklar, ob und wie weit die Polizei am Tag X den Zugang zu dem Gebiet unterbinden wird.
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