Die
ersten 50 Jahre waren interessant, da war die SPD politischer Ausdruck
der Arbeiterbewegung. Der tapfere August Bebel lobte 1871 im Reichstag
die Pariser Commune. Über's Erfurter Programm konnte man noch streiten.
Mit den Kriegskrediten von 1914 und dem Verrat der Novemberrevolution
1918/19 war die SPD als fortschrittliche Kraft am Ende. Es gab viele
mutige Antifaschisten, aber dominant blieben Hardliner wie Noske und
obrigkeitsstaatliche Kleinbürger wie Ebert - bis heute. Nach dem Krieg
spaltete und befriedete die SPD die Arbeiterbewegung per
"Sozialpartnerschaft". 1959 entschied sie sich endgültig für
Kapitalismus und Nato, aber - gratuliere! - mit dem Rauswurf des SDS
1961 bekam die Apo unabsichtlich eine unabhängige Organisation.
In den siebziger Jahren wurden wir AKW-Gegner_innen von der SPD-Führung
als "Terroristen" beschimpft. Seit 1998 wird die SPD für Kriege und
Sozialstaatszerstörung gebraucht, im Herbst 2013 droht auch dafür wieder
eine Große Koalition. Aufrichtig gratulieren kann ich für Brandts
Kniefall in Warschau.
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