ihr begleiter hatte eine widerliche Art der Wahrheitsfindung. er benutzte permanent aggressiv dialektik als bewusstseinszange, um frauen zu beherrschen, denn er hatte unheimlich angst vor ihnen.
Widersprechen ist noch kein Gespräch, auch kein sokratisches. sie sagte spontan beim anblick einer sehr großen kirche in einem sehr kleinen ort: das ist ja eine kathedrale. da brauste er auf: das ist doch keine kathedrale! kathedralen gibt es nur in frankreich. was natürlich sowieso nicht stimmt.
begründe den ausdruck kathedrale, herrschte er sie an. das sollte vermutlich dialektisch wirken, dabei war es einfach situationszerstörend, nichtmal sokratische ironie, hier wurde nicht erkenntnis geboren, sondern eine aufkeimende gesprächssituation zerstört.
das war schockierend, das machte traurig, das war schade. und übrigens, der klitzekleine ort war bischofssitz, aber ihr war die lust vergangen, ihm das zu sagen. er hatte sich so an dies zerteilen, ja brutales zerschlagen ihrer äußerungen gewöhnt, dieser mann, der sich für ach so gewaltlos hielt, dass keine ganzheitliche situation mehr zustandekommen konnte.
Montag, 17. November 2008
sokratik, dialektik, dummheit
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