Von Freitod und Selbstmord bis zu 'Märtyrern' wie Jesus, Sokrates und Johanna der Wahnsinnigen, und wie sowohl Lebensverlängerung als auch Sterbehilfe ein Riesengeschäft sind.
TAGESSCHAU zum Thema assistierter und nicht assistierter Suizid
'Anmerkung zur Berichterstattung über Selbsttötungen: Üblicherweise berichtet tagesschau.de nicht über Suizide. Wir orientieren uns dabei am Pressekodex: Demnach gebietet die Berichterstattung über Suizide Zurückhaltung: "Dies gilt insbesondere für die Nennung von Namen und die Schilderung näherer Begleitumstände. Eine Ausnahme ist beispielsweise dann zu rechtfertigen, wenn es sich um einen Vorfall der Zeitgeschichte von öffentlichem Interesse handelt. Ein weiterer Grund für unsere Zurückhaltung ist die erhöhte Nachahmerquote nach Berichterstattung über Selbsttötungen. Sollten Sie selbst von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, suchen Sie sich bitte umgehend Hilfe. Bei der anonymen Telefonseelsorge finden Sie rund um die Uhr Ansprechpartner. Telefonnummern der Telefonseelsorge: 0800/111 0 111 und 0800/111 0 222. www.telefonseelsorge.de'
Dazu meine Anmerkung: Freiwilliger assistierter Suizid steht meist nur Bessergestellten einvernehmlich offen. Der Journalist Raddatz beispielsweise nahm seinen Todescocktail an einer Bar in der Schweiz...(ironisch bis zum Schluss, typisch für seinen Beruf).
Bei Dignitas Hannover solls rund 6000 Euro mit allen Nebenkosten ausmachen, in der Schweiz sogar 10 000 €, heißt es. Hat nicht jeder arme Schlucker übrig.
Als Torwart Enke sich vor den Zug warf, ebenso wie ein steinreicher Antidepressivafabrikant, hätte er die nötigen Mittel ebenso wie die Kesslerzwillinge gehabt. Aber Geld ist halt nicht alles.
Rund um die Epstein-Ermittlungsakten in den USA wimmelt es geradezu von 'Suiziden'.
Historische deutsche Frage von öffentlichem Interesse: warum ist der Mord an ihrer Mitbegründerin Petra Kelly von den Grünen ohne Skrupel als Doppelselbstmord 'verkauft' worden, wie Alice Schwarzer berichtete.
Und noch ein ganz altes Beispiel, wie eine Frau gedemütigt wurde, aber dennoch überlebte:'Johanna die Wahnsinnige' hatte Amerika geerbt, und wurde deshalb von ihrem Ehemann (Philipp der Schöne), Vater und Sohn als wahnsinnig entmachtet und im Kloster unter Arrest gestellt, daher der historische Name. Suizid beging sie wohl wegen ihrer Kinder nicht: ihr Sohn Karl V., wurde später römisch-deutscher Kaiser...
In solchen existentiellen Fragen sind offensichtlich zweifelhafte Erzählweisen Standard.
Weitere Fragen tun sich auf, wenn das medizinisch Machbare nicht mehr dem Wohl der betroffenen Person dient. ip
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Multifunktionshaus in der Medizinischen Hochschule Hannover. Hier hat sich die Tochter eines Psychologenehepaars aus dem Fenster in den Tod gestürzt. Über Selbsttötungen nicht zu berichten, weil die Nachahmungsgefahr so groß sei, überlässt diesen Bereich der kriminellen Grauzone. Im Untergrund kursieren Schriften wie '99 Arten, sich umzubringen.' Favorit ist die Einnahme großer Mengen Antidepressiva zum Wegdämmern. Das sollte endlich gesellschaftlich diskutiertes Thema werden. Leiden wir an mangelnder Wertschätzung des Lebens an sich? iptextfoto
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Weltweit stirbt etwa alle 40 Sekunden ein Mensch durch Suizid - jedes Jahr etwa 800.000 Menschen. Im Jahr 2016 lag die Suizidrate bei jährlich 10,5 Suiziden pro 100.000 Einwohner:innen. Männer versterben fast doppelt so häufig an Suizid wie Frauen. Die Dunkelziffer ist vermutlich deutlich höher, da nicht alle Suizide als solche erkannt werden. Auch die Anzahl der Suizidversuche ist deutlich höher: Auf jede Person, die durch einen Suizid stirbt, kommen 10-20 Personen, die einen Suizidversuch machen.
Die Suizidhäufigkeit in Deutschland liegt verglichen mit anderen Ländern in Europa im mittleren Bereich: Es sterben jährlich etwa 10.000 Menschen durch einen Suizid.
Ältere Menschen nehmen sich häufiger das Leben als jüngere. Es zeigen sich auch in Deutschland deutliche Unterschiede zwischen Männern und Frauen: Fast drei Viertel der an Suizid Verstorbenen waren Männer, ein Viertel waren Frauen.
Bei Suizidversuchen zeigt sich ein umgekehrtes Bild: Es wird geschätzt, dass Frauen etwa dreimal so häufig wie Männer einen Suizidversuch unternehmen. Schätzungen gehen insgesamt von über 100.000 Suizidversuchen pro Jahr in Deutschland aus. (psyche. net)
Als Gründe werden unter anderem benannt: Fehlendes Zugehörigkeitserleben, für andere eine Last sein, Verlust von Respekt und Wertschätzung, nicht verstanden werden.
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