Sonntag, 3. März 2019

Es ist #Karneval. Hier eine Büttenrede von Kristin Daleiden, Politikerin in #Hannover und #Worms:


"Da ich Bezirksbürgermeisterin mit eigener Meinung war, wurde ein weiterer politischer Aufstieg von den „Großkopferten“ erfolgreich verhindert. Vorteil war allerdings, dass ich so nie in einen Interessenkonflikt gekommen bin. Der Stadtrat hat die Mitte nur unter Einkauf, Tourismus und Verkehr gesehen und nie die Interessen der Bewohner. Ich habe mich jedoch immer um einen Interessenausgleich gemüht.
Als OB Schmalstieg dann auch noch für 3,2 MIO DM die privaten „schwarzen Sheriffs“ in der Passerelle beauftragen wollte um „soziale Randgruppen“ mit „Hausrecht“ zu vertreiben bin ich im Interesse der Anwohner in der Oststadt und der Geschäftsleute in Mitte dagegen vor das Verwaltungsgericht - denn hier wäre der Konflikt ja gelandet. Schmalle hatte in unendlicher Arroganz einen Formfehler begangen und so konnte ich die Schlägertruppe verhindern.
Innenminister Glogowski hat für das subjektive Sicherheitsgefühl die Präsenz der Polizei erhöht und wir konnten in der Innenstadt weiter meine Politik der „ausgewogenen Mischung aus Sozial- und Ordnungspolitik“, die übrigens vor allem in der ersten Wahlperiode vom gesamten Bezirksrat inclusive Opposition von CDU und FDP mitgetragen wurde, verfolgen.
Bei den nächsten Kommunalwahlen ist der ursprünglich „ultralinke“ Hannes Krepela gegen das Versprechen, in den Stadtrat zu kommen, völlig gekippt und ich hatte die ärgsten Gegner in der eigenen Partei.
C‘est la vie... mir ist der Abschied nach Worms aus beruflichen Gründen so durchaus leichter gefallen. Mein Verständnis für machtgeile Wendehälse war noch nie sehr ausgeprägt.
In Worms werde ich nach weiteren 20 Jahren Kommunalpolitik bei den Kommunalwahlen im Mai zum ersten Mal nicht mehr antreten. Die Intrigen meiner Gegner im Ortsverein sind mir zu heftig und der Umgang mit dem kranken ehemaligen Ortsvorsteher ist alles andere als „sozial“.
Da bringe ich meine Kraft lieber mehr in meinen Beruf als Dozentin auf.
Fazit: Menschen mit eigener Meinung und gerader Linie sind in Parteien wenig gefragt."


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