Montag, 12. Dezember 2016

Sonntagsspaziergang am Fluss?



Was bleibt sonst als das mir zur Verfügung stehende journalistische Mittel, um die enorme Reduzierung der Lebensqualität meiner Umgebung darzustellen.
Wenn Peter Singer bei Suhrkamp in seiner Anleitung zum ethischen Leben „Effektiver Altruismus“ Szenarien darstellt, in denen Utilitaristen als günstigste Lösung zur Rettung der Menschheit die Ausrottung von 99 Prozent vorschlagen (der Rest, die Reichen, kommen in Bunkern unter, und können später mithilfe künstlicher Intelligenz diesen und andere Planeten neu besiedeln), dann fühlt frau sich machtlos und weiß doch gleichzeitig, dass zu viel Macht und Geld in den Händen sehr dummer Menschen liegt.
Ich stelle also einen versuchten Sonntagsspaziergang an der Ihme zu Hannover dar. Seit die schwarzen Migranten da sind, ist er ein Ding der Unmöglichkeit geworden. An der Glocksee stehen Posten. Einer überwacht den Durchgang Graffiti-Galerie, andere die restlichen Wege. Die Weißen, die dort herumschleichen, dürften zur Kundschaft gehören. Ich gehe weiter den Fluss entlang zur Bastion. Die hier seit Jahrzehnten lagernden deutschen Alkoholiker und Drogenabhängigen haben scheinbar resigniert. Sie sind verschwunden oder hinüber zum Freiluft-Stammtisch Stärkestraße, wo sie verschüchtert zusammenhocken. Sie hatten eh nie etwas anderes im Sinn, als sich selbst zu zerstören. Auch am Altenzentrum Ihme-Ufer unter den Balkons hält ein schwarzer Posten Ausschau. Ihm schräg gegenüber eine schwarze Gruppe. Die lassen mich vermutlich in Ruhe, wenn sie merken, dass ich keine Kundin bin. Dennoch biege ich vorsichtshalber Richtung Linden ab, wo es Klingelschilder gibt, die man auf Empfehlung von Selbstverteidigungskursen der Polizei im Notfall durchklingeln kann. Welche Chance hat man im Ernstfall gegen eine Gruppe?
Ein großer Umweg also, obwohl ich einen Spaziergang am Fluss vor hatte und keine Häuserreihen ablaufen wollte. Am Gasometer Stadtwerke alle Bänke mit Schwarzen besetzt. Also zurück über die Braunstraße am Bordell vorbei. Das Ihme-Zentrum meidet frau sowieso, selbst wenn man dort durch Live-Erlebnisse das Geld für Grusel- und Horrorfilme einsparen kann (Maxdome-Werbung: Auf dem Wunschzettel: Überleben). ip





1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hätte ich meine Wege in dieser Gegend beschrieben hätte es sich ähnlich gelesen.
Der Gedanke so einen Weg Spaziergang zu nennen war nach dem ersten Mal kein Thema mehr.