Samstag, 31. Dezember 2016

Kein Silvesterscherz:

+++Forschungsticker+++
Neuer Planet entdeckt!
Eindeutige Hinweise auf einen erdähnlichen Planeten, der den sonnenächsten Stern Proxima Centauri umkreist, hat ein internationales Team von Astronomen gefunden, zu dem auch Dr. Yannis Zapras von der Universität Heidelberg gehört. Der neu entdeckte Planet, der auf den Namen "Proxima b" getauft wurde, umrundet seinen Stern alle elf Tage, ist ungefähr so massereich wie die Erde und befindet sich in einem so günstigen Abstand zu seinem Stern, dass auf seiner Oberfläche sogar flüssiges Wasser existieren könnte. Der schwach rötlich leuchtende Stern Proxima Centauri ist zwar mit bloßem Auge nicht erkennbar, nach kosmischen Maßstäben aber dennoch in einer Entfernung von "nur" vier Lichtjahren "zum Greifen nah", wie Yannis Zapras erklärt. Die Wissenschaftler schließen nicht aus, dass Menschen eines Tages auf den uns nächstgelegenen extrasolaren Planeten reisen können, und planen nun schon den nächsten Schritt: die suche nach Spuren von Leben. die Forschungsergebnisse wurden in der Zeitschrift "Nature" veröffentlicht.


Freitag, 30. Dezember 2016

Trennt die Politik vom Lobbyisten-Geld!


Wir haben nun das Schmusefest hinter uns und feierten bei Kerzenschein den Skandal, dass eine Hochschwangere keine Herberge fand, deren Sohn später die Geldwechsler aus dem Tempel werfen sollte. Aber sie sind immer noch da, solche #Finanzmanager, die #Demokratie ist entmachtet - und dazu kommen alles beherrschende #Konzerne.
Weihnachten als Zusage Gottes, Mensch geworden zu sein, was bedeutet, jeder von uns wird begrüßt im Leben und Sterben. Oder wie es #Leibniz formulierte: #Deus factus sum.
Stattdessen haben Christus oder Christa Hungerödeme und werden niedergemetzelt. Mehr Menschen denn je sind versklavt. Das System fordert Unmassen Opfer und schürt die Festungs- und Kriegsmentalität. #Krieg steht vor der Tür. #Trump als Trick.
Menschliche #DNA werden mit tierischer kombiniert, #Föten in Brutkästen „ausentwickelt“, derweil altes #Saatgut verloren geht, die #Rassen aussterben.
Die #Vielfalt, von der Leibniz sprach, wird durch #Roboter ersetzt, die er doch eigentlich nur als entlastende Helfer des Menschen konstruierte. Eine Handvoll #Spekulanten, die ihre strohdummen Marionetten als Akteure zur Schau stellt, beherrscht die Welt, statt im Sinne von Leibniz Verantwortung für die Menschheit und den Planeten zu übernehmen.
Jeder radebrecht sein Global English, die Eigenheiten der Volksstämme aber bedürfen der Rettung. Gewünschte Information ist über das #Internet sofort verfügbar, jedoch gerade diese Bereitstellung verflacht das #Wissen, weil es die mühsame #Vertiefung und Übung abwürgt. Die Europäische Union als Quadratur des Kreises? Vielfalt in Einheit zusammengematscht. Wer alle Farben zusammenmischt, erhält einen grauen Brei.
Schon um nur einen einzigen #Menschen ganz zu entfalten, bedarf eines sehr hohen Aufwands, wie ihn Marie-Elisabeth von Humboldt für ihre Söhne betrieben hat. Die Mittelschicht lässt derzeit ihre Sprösslinge in aufgehäuften Studiengängen, Promotionen und ggf. Habilitationen akademische Warteschleifen drehen, bis sich die politische Lage klärt. Der Rest prügelt sich durch prekäre Jobs oder resigniert vollends. Was wird/wurde aus den Leuten, die die Grundlagen der künstlichen Intelligenz entwickelten? Besonders die Frauen sind weiter denn je von der Entfaltung ihres Potentials entfernt. Dabei sollten gerade sie an die Macht kommen, weil ihnen die Killermentalität fehlt, statt auf den Müll der Gesellschaft geworfen zu werden.
- Für mich sollte Konzernbildung nur für punktuelle, kapitalintensive Großinvestitionen ermöglicht werden.
- Trennt die Politik vom Geld!
- Wir brauchen ein Grundeinkommen für alle auf der Welt, finanziert durch die Besteuerung von künstlicher Intelligenz und Finanzprodukten.
Ingeburg Peters



Donnerstag, 29. Dezember 2016

Zum Jahreswechsel

Europos Sajunga - Eiropas Savieniba - Európai Unió - Unjoni Europejska - Uniao Europeia - Európska Unia - Evropska Unija - Euroopan Unioni - Europeiska Unionen - An t Aontas Eorpach - Ευρωπαϊκή Ένωση - Европейский Союз
(Konkrete Poesie aus einem Künstlerbuch von Ingeburg Peters)

Mittwoch, 28. Dezember 2016

Kriegswaffe Planet Erde

Globales
Zur 3. Auflage des Buches "Kriegswaffe Planet Erde" von Rosalie Bertell                    
Gegen die Zerstörung von Mutter Erde         
Von Claudia von Werlhof

Seit 2015 weht ein anderer Wind. Nach Jahren der Lähmung kommt Bewegung auf. Wir merkten es etwa an den Verkaufszahlen, die plötzlich anzogen. Die 2. Auflage ist längst vergriffen. Mit der daher nun erfolgenden 3. Auflage von Rosalie Bertell´s „Kriegswaffe Planet Erde“ sind insgesamt 10.000 Exemplare gedruckt worden. Das ist für eines der wichtigsten Bücher des 21. Jahrhunderts, wie ich es nenne, zwar gar nichts. Aber es ist angesichts des Themas und seiner andauernden offiziellen und medialen Verschweigung, ja seiner bisherigen Verleugnung sogar in den meisten sozialen Bewegungen, eine Menge. Es gab jedoch nur wenige Rezensionen oder andere Formen öffentlicher Aufmerksamkeit für dieses Buch, Reaktionen aus der Wissenschaft unterblieben unseres Wissens nach ganz. Dabei war Rosalie Bertell eine international angesehene Naturwissenschaftlerin, mit neun Ehrendoktortiteln und unter anderen dem Alternativen Nobelpreis ausgestattet.
Wir suchen dringend nach jemandem, der/die ihre Nachfolge antritt. Denn es sind nach ihrem Tod 2012 weiterhin viele merkwürdige Dinge „am Himmel und auf Erden“ geschehen, und es fehlt an Bestandsaufnahmen und Antworten, wie sie sie gesucht und gegeben hätte. Wie weit ich als Nicht-Naturwissenschaftlerin selber gekommen bin, ist auf der Website der für Rosalie Bertell 2010 gegründeten „Planetaren Bewegung für Mutter Erde“, www.pbme-online.org, zu sehen. Zuletzt ist dies im Quer-Denken-tv-Interview „Von der Waffe zum Wrack – der Missbrauch der Erde als Mega-Maschine“ sowie im Aufsatz „La destrucción de la Madre Tierra como último y máximo crímen de la civilización patriarcal“ (Die Zerstörung von Mutter Erde als letztes und größtes Verbrechen der patriarchalen Zivilisation), dokumentiert, der in Lateinamerika verbreitet wird und noch nicht auf Deutsch existiert.
Für ein Bewusstsein über Leben und Leiden unseres Planeten
Was mir aber in den Debatten wie im Schweigen über dieses Buch besonders aufgefallen ist, hat mit den Schwierigkeiten zu tun, ein „planetares Bewusstsein“ zu haben oder zu entwickeln, also ein Bewusstsein über Leben und Leiden unseres Planeten, wie es Rosalie hatte. Genau da scheiden sich die Geister. Denn Rosalie hat unsere schöne Erde geliebt. Die meisten Leute heute tun das nicht. Sie wissen und fühlen nichts von der Erde, oder sie scheint sie sogar zu stören.
Wir sind froh, dass wir inzwischen auch die letzten beiden Interviews von Rosalie Bertell übersetzen konnten, die sie 2010 in Bonn anlässlich des 30. Jahrestages des „Alternativen Nobelpreises“ gegeben hatte, aber nicht in die Öffentlichkeit gekommen waren. Nun sind sie in der 3. Auflage im Teil IV unter den neuen Beiträgen von 2010-2011 abgedruckt.
Bertell´s Buch hält stand. Es gibt Antworten auch auf Debatten, die neu oder heftiger als bisher entbrannt sind. Dazu gehört insbesondere die Diskussion zum sog. „Klimawandel“, der angeblich aufgrund des CO2-Ausstosses der zivilen Industrie zustande kommt, und als „globale Klimaerwärmung“ immer mehr zu einem der wichtigsten Themen der Politik einer versuchten Verringerung des CO2-Ausstosses geworden ist. Dies war auch bei der bisher letzten Klimakonferenz COP21 in Paris Ende 2015 der Fall, wo als Ziel vereinbart wurde, die Erderwärmung auf 1,5-2,0 Grad zu begrenzen. Allerdings wurde nicht gesagt, wie das erreicht werden kann oder soll. Nach Bertell haben die Veränderungen in der Atmosphäre und am Boden jedoch ganz andere Gründe. Sie sind die Folgen des sog. Geo-Engineering, von „Plasmawaffen“ und „Wetterkriegen“, die schon seit vielen Jahrzehnten, insbesondere nach den Erfindungen des Physikers Nikola Tesla zum Umgang mit Elektromagnetischen Wellen entwickelt und angewendet werden, allerdings im Geheimen, denn sie sind ein militärisches Projekt. 
Gegen das Verschweigen des militärischen Geoengineering

Neuerdings treten aber immer mehr Geoingenieure bei immer häufigeren internationalen Konferenzen auf, um Methoden des zivilen „wissenschaftlichen“ Geoengineering für den umgekehrten Zweck, nämlich die dadurch angeblich mögliche „Rettung“ des Planeten zu propagieren. Dabei gilt der Einsatz solcher Methoden als nun zu diskutierendes und schon jetzt großzügig – etwa von Bill Gates – finanziertes, auch kommerziell zu nutzendes, großtechnologisches Zukunftsprojekt des 21. Jahrhunderts, dessen militärische Vergangenheit und kriegsrelevante Gegenwart jedoch gleichzeitig hartnäckig verschwiegen, ja geleugnet werden! Es ist klar, dass es solche Methoden sind, welche die Ziele von Paris erreichbar machen sollen – selbst wenn die Ursachen für das Dilemma damit gerade nicht bekämpft, sondern im Gegenteil auch noch befördert werden! So wird von Star-Geo-Ingenieur David Keith von der Universität Harvard ein Projekt zur Kühlung des Planeten empfohlen, das allerdings fürchterliche Folgen haben könnte, wie er selbst zugibt: die Besprühung der Erde mit Schwefelsäure – so, als ob ein global wirksamer Vulkanausbruch stattgefunden hätte! Wir haben zu einer Kampagne gegen dieses nicht zu verantwortende Experimente aufgerufen.
Die Versprühung von Schadstoffen in der Atmosphäre - das sog. Solar Radiation Management, SRM - ist ohnehin eines der Hauptthemen der Kritiker des Geo-Engineering, die feststellen, dass diese Methode nicht etwa nur für die Zukunft erwogen, sondern seit 2-3 Jahrzehnten weltweit – und geheim! - bereits im Einsatz ist. Mit der europäischen Aktivistengruppe „Skyguards“ haben wir inzwischen erreicht, dass sich das Europaparlament mit diesem Thema offiziell befassen wird müssen. Es geht um die Stoffe, die versprüht werden, die Gründe, warum dies geschieht sowie die Folgen, die – insbesondere in den USA, wo schon länger gesprüht wird – bereits einzutreten begonnen haben. In einigen betroffenen Regionen, wie z.B. Shasta in Kalifornien, ist inzwischen das pflanzliche, tierische und menschliche Leben praktisch zum Erliegen gekommen. Dennoch wird nach wie vor von offizieller Seite behauptet, eine Besprühung mit Giftstoffen wie u.a. Aluminium, Strontium und Barium, die längst nachgewiesen sind, fände nicht statt. Auch die Wissenschaft lässt sich auf das Thema nicht ein. Kürzlich wurde sogar verhindert, dass entsprechende Ergebnisse – wie die von Dr. Marvin Herndon – veröffentlicht wurden.
Die 3. Auflage erscheint mit einem neuen Beitrag von Mathias Weiß über die schon lange Geschichte des Geo-Engineering, der anstelle des Beitrages von RA Dominik Storr erscheint. Auch Clive Hamilton wollte nicht mehr dabei sein. An seinem Platz erscheinen die letzten beiden Interviews mit Rosalie.
Es gibt sehr viel zu tun
Rosalie Bertell hatte mich zu ihrer Stellvertreterin im Deutsch-sprachigen Raum ernannt, um ihr Werk im Sinne ihrer und meiner Kritik der modernen Zivilisation als ein die Welt gefährdendes kapitalistisch-patriarchales Kriegssystem zu vertreten. Mein Begriff der „Militäralchemie“, der die Interessen des Militärisch-Industriellen-Komplexes dabei charakterisiert, hat sie begeistert. Denn er erklärt, warum die Zerstörung des Planeten paradoxerweise als eine „Verbesserung“ auf dem Weg zu seiner intendierten Kontrolle und Verwandlung in eine „handhabbare“ Waffe für neuartige Kriege und generell in eine Art von „Megamaschine“ gilt.
Ich bin bemüht, ihrem Vertrauen zu entsprechen und ihr geistiges Erbe mit Unterstützung durch ihren Konvent der “Grauen Nonnen vom Heiligen Herzen“ in den USA und das von ihr gegründete IICPH, Internationales Institut der Sorge um die Öffentliche Gesundheit, im kanadischen Toronto, weiterzutragen.
Dabei ist mir inzwischen eines klar geworden: Dieses Buch über die tatsächlich laufende Zerstörung unseres Planeten, ein Faktum, das als solches in der Geschichte zum ersten Mal auftritt, nachdem es technisch möglich geworden ist, muss eine Antwort hervorbringen. Sie hätte darin zu bestehen, dass unsere Perspektive von nun an die Seiten wechselt, also nicht mehr von unseren humanen und gesellschaftlichen Belangen ausgeht, sondern denen unserer Mutter Erde. Denn sie hat uns das Versprechen gegeben, uns das Leben zu ermöglichen, und zwar ein gutes. Und wir haben erneut damit zu antworten, dass wir auch umgekehrt dafür sorgen, dass ihr Leben und das auf ihr von uns bewahrt, gegen Zerstörung beschützt und – wo nötig – wieder geheilt wird. Es gibt sehr viel zu tun.
Rosalie Bertell: 
Einleitung von Claudia von Werlhof, Nachwort von Werner Altnickel, Vorwort von Vandana Shiva, Anmerkungen von Dominik Storr
J.K.Fischer-Verlag, 3. Auflage, 2016, 572 Seiten, 22,95 EUR

Sonntag, 25. Dezember 2016

Was 2017 Neues bringt Rechtsänderungen im Überblick

Jeder Jahreswechsel bringt gesetzliche Neuregelungen. Beim Übergang von 2016 auf 2017 gibt es  folgende Neuerungen: 
Arbeitnehmerüberlassungsgesetz: Änderungen des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes (AÜG) treten zum 1. Januar 2017 in Kraft. Das AÜG regelt die rechtlichen Voraussetzungen der Arbeitnehmerüberlassung (auch Zeitarbeit oder Leiharbeit genannt).Zur Orientierung der Arbeitnehmerüberlassung auf ihre Kernfunktion, zur Verhinderung von Missbrauch und zur Stärkung der Stellung von Leiharbeitnehmern/-innen sind u.a. folgende Maßnahmen vorgesehen:  Leiharbeitnehmer/-innen können künftig bis zu einer Überlassungshöchstdauer von 18 Monaten bei        einem Entleiher eingesetzt werden.  Leiharbeitnehmer/-innen werden nach neun Monaten hinsichtlich des Arbeitsentgelts mit den     Stammarbeitnehmern/-innen beim Entleiher gleichgestellt (Equal Pay).  Kein Einsatz von Leiharbeitnehmern/-innen als Streikbrecher. 
Baunutzungsverordnung zu Ferienwohnungen: Mit einer Änderung der Baunutzungsverordnung (BauNVO) im Hinblick auf die baurechtliche Zulässigkeit von Ferienwohnungen in Wohngebieten ist erst im Mai 2017 zu rechnen. Gegenwärtig stehen zwei Ansätze zur Änderung der BauNVO im Raum:  Ansatz 1:     Ferienwohnungen könnten als eigene zulässige Nutzungsart in die Baugebietstypen (z.B.        Allgemeines Wohngebiet) nach §§ 2 bis 7 BauNVO aufgenommen werden.  Ansatz 2:    Der Begriff der Ferienwohnung könnte einer bereits bestehenden Nutzungsart (z.B. nicht störender     Gewerbebetrieb) zugeordnet werden. Damit würde die in vielen Tourismusorten praktizierte    Nachbarschaft von Ferien- und Dauerwohnen auf sichere rechtliche Füße gestellt. 
Beitragsbemessungsgrenzen in der Sozialversicherung: Werte für 2016+2017 
 Renten- und Arbeitslosenversicherung:    2017 jährlich  76.200 Euro  monatlich 6.350 Euro     2016 jährlich 74.400 Euro monatlich 6.200 Euro  
 Gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung    2017 jährlich 52.200 Euro monatlich 4.350 Euro    2016 jährlich 50.850 Euro monatlich 4.237,50 Euro 
 Entgeltgrenze gesetzliche Krankenversicherung    2017 jährlich  57.600 Euro     2016 jährlich  56.250 Euro 
Künstlersozialabgabe: Zum 1. Januar 2017 sinkt der Abgabesatz zur Künstlersozialversicherung von 5,2 Prozent auf 4,8 Prozent. Die Künstlersozialabgabe stellt den „Arbeitgeberanteil“ dar, der von allen Unternehmen erhoben wird, die nicht nur gelegentlich Werke oder Leistungen selbständiger Künstler oder Publizisten verwerten. Bemessungsgrundlage für die Künstlersozialabgabe sind alle Honorare, die für künstlerische oder publizistische Leistungen an selbständige Künstler oder Publizisten gezahlt werden. 
Mindestlohn: Ab 1. Januar 2017 gilt der neue gesetzliche Mindestlohn von 8,84 Euro je Stunde. Die Neuberechnung des Mindestlohns orientiert sich am Tarifindex des Statistischen Bundesamtes. Der Mindestlohn betrug bislang 8,50 Euro je Stunde. 
Mutterschutzgesetz: Die für den 1. Januar 2017 geplante Novellierung des Mutterschutzgesetzes (MuSchG) in Bezug auf „Nachtarbeit“ tritt voraussichtlich im ersten Halbjahr 2017 Kraft, wir werden berichten. Derzeit dürfen werdende Mütter in den ersten vier Monaten der Schwangerschaft höchstens bis 22 Uhr und danach nur noch bis 20 Uhr beschäftigt werden. Eine Beschäftigung in den Abendzeiten zwischen 20 und 22 Uhr soll jedoch künftig möglich sein, wenn die Schwangere zustimmt und eine ärztliche Unbedenklichkeitsbescheinigung vorliegt. 
Reformationstag einmalig bundesweiter Feiertag: Anlässlich des Reformationstagsjubläums ist Dienstag, der 31.10.2017 bundesweit einmalig ein Feiertag. An diesem Tag jährt sich die Veröffentlichung von Martin Luthers 95 Thesen an der Schlosskirche in Wittenberg zum 500. Mal. 
Zweites Bürokratieentlastungsgesetz: Änderungen im zweiten Bürokratieentlastungsgesetz (BEG II) sollen zum 1. Januar 2017 in Kraft treten. Dieses Gesetz dient zur Entlastung insbesondere der mittelständischen Wirtschaft von Bürokratie. Erleichterungen sieht der Entwurf u.a. in folgenden Punkten vor: Wegfall der Aufbewahrungspflicht für Lieferscheine, sobald eine Rechnung erstellt wurde bzw. eingegangen ist. Anhebung der Betragsgrenze für eine quartalsweise Abgabe von Lohnsteuer-Anmeldungen von 4.000 auf 5.000 Euro. Erhöhung des Schwellenwerts für umsatzsteuerliche Kleinbetragsrechnungen von 150 auf 200 Euro.Anhebung der Kleinunternehmergrenze von 17.500 auf 20.000 Euro. Vereinfachte Fälligkeitsregelung für Sozialversicherungsbeiträge. Die Darstellung ist ohne Anspruch auf Vollständigkeit.






Dienstag, 20. Dezember 2016

Kommen und gehen…


Gedanken übers Sterben zum Fest der Geburt

Von Ingeburg Peters

„Was kommt, das geht auch wieder“, kommentierte soeben ein Nachbar seine Schulterschmerzen. Warum tun sich immer mehr Menschen so schwer mit dieser profunden Volksweisheit? Die Schmerzmittelindustrie boomt,  „Sterbehilfe“-Leistungen schießen wie Pilze aus dem Boden. Sogar Domian, der in seiner jetzt beendeten Nachtsendung die furchtbarsten Berichte verkraften musste, will mittels Sterbehilfe „in Würde“ sterben. Dabei brauchte er doch nur in solche Gegenden wie Aleppo reisen, und er hätte die Kugel gratis. Auch Versicherungen machen sich die Sterbeangst zunutze und bieten Leistungen an. Eine Dame mit Knochenkrebs suchte sich ihren Sarg selbst aus, auch die Farbe der Kissen darin; ich finde solche Lebensangst-Reaktionen makaber. Anschließend ließ sie sich von Dignitas die Spritze geben, aber es klappte nicht wie gewünscht, es gab dennoch einen Todeskampf. Da ist mir Barbara Rüttings Aufruf zur ärztlichen Erlaubnis des Sterbefastens etwas sympathischer. Wenn wir schmerzvoll gehen müssen, bietet uns der eigene Körper Betäubungsstoffe. Und warum soll man überhaupt so möglichst leise verschwinden, sediert im Altersheim, wo das Wort „Heim“ missbraucht wird, das die deutsche Sprache mit Heimat und Geheimnis zusammen sieht. Der Dichter Rainer Maria Rilke beschrieb im Malte Laurids Brigge eingehend literarisch das tosende Sterben eines Gutsherrn, dessen Brüllen kilometerweit zu hören war, wie es sich für einen Mann seines Standes gehörte. So wusste jeder Bescheid. Auch der ehemalige Leiter der Hautklinik Hannover, Professor Sandor Marghescu, hat Ende letzten Jahres in seiner Heimat Ungarn ein schmerzvolles, lange währendes Sterben erlebt. Manchmal bringt so etwas die mitleidenden Angehörigen selbst an den Rand des Lebens. Aber es kann auch eine Initiation bedeuten. Meine zwei Schwestern und ich schliefen neben dem Sterbebett unserer Mutter im Krankenhaus Siloah (die vierte erreichten wir am anderen Ende der Welt leider nicht rechtzeitig). Ich hatte dem Totenbuch der Tibeter einige Riten entlehnt und lobte wahrheitsgemäß die Sterbende als wunderbare, gastfreundliche Hausfrau. Eine Schwester sagte, das habe sich im Gesicht der Mutter widergespiegelt. Die Enkeltochter hatte zuvor ein Flötenstück für ihre Großmutter gespielt. In der Nacht wurde es plötzlich totenstill. Und über den Wäldern und Feldern spürest Du keinen Hauch. Warte nur, balde ruhest du auch. Die Schwester mit dem Beruf Pastorin gab der Mutter ihren Segen. Sollte ich nochmal einem Sterben beiwohnen, schreie ich dem oder der Toten noch ins Ohr „Du bist jetzt tot“, da die Tibeter das Ohr als am letzten „abschaltenden“ Kanal zum Leben auffassen. Das Sterben der Mutter unterstützen zu dürfen, gehörte zu unseren glücklichsten Erlebnissen, ähnlich denen, die man bei der Geburt eines Kindes hat. Wovor die meisten Menschen in Wirklichkeit Angst haben, ist, allein zu leben und einsam zu sterben. Wegen der Angst, dass nicht einer von den 2000 Facebook-Freunden da sein wird, wenn man ihn braucht. Nur deshalb blüht die kommerzielle Sterbehilfe derartig rasant auf. Spenden Sie zu Weihnachten, dem Fest der Geburt, ans  www.hospiz-luise.de, damit die dort etwas Leckeres backen können, und die Patienten leben noch einmal auf und sagen: „Das riecht so gut, ich probiere mal.“  Sparda Bank, Lions Club und Bürgerstiftung Hannover haben es schon getan.


Montag, 12. Dezember 2016

Niedersachsen beim Opferschutz ganz vorn!

Landtag verabschiedet Gesetzentwurf zur psychosozialen Prozessbegleitung
Niedersachsen hat heute den Opferschutz weiter gestärkt. Der Niedersächsische Landtag hat mit Zustimmung aller Fraktionen den Gesetzentwurf des Niedersächsischen Justizministeriums zur psychosozialen Prozessbegleitung verabschiedet. Justizministerin Antje Niewisch-Lennartz: „Menschen, die Opfer einer Straftat geworden sind, leiden unter den Folgen dieser Tat. Teilweise für Jahre. Im schlimmsten Fall ein Leben lang. Die psychosoziale Prozessbegleitung ist eine außergewöhnlich gute und sinnvolle Form ihrer Unterstützung.“ 
Psychosoziale Prozessbegleitung ist die professionelle und besonders intensive Begleitung von Menschen, die durch Straftaten verletzt worden sind. Die Prozessbegleiterinnen und Prozessbegleiter unterstützen die Opfer von Straftaten von Beginn des Ermittlungsverfahrens über das gesamte Strafverfahren hinweg. Im Kern geht es darum, die Verletzten so weit wie möglich in ihrer Aussagefähigkeit und damit in ihrer Rolle als Zeugin oder Zeuge zu stärken, die Belastung durch die Vernehmung und die Konfrontation mit dem Täter abzufedern. 
„Die psychosoziale Prozessbegleitung ist ein niedersächsisches Erfolgsmodell.“, so die Justizministerin. Mit dem Niedersächsischen Ausführungsgesetz zur psychosozialen Prozessbegleitung wird sichergestellt, dass verletzte Menschen die erforderliche und ihnen zustehende Hilfe auf höchstem Niveau erhalten.“ Im Niedersächsischen Justizministerium ist bereits frühzeitig das Projekt „pProbe“ zur Einführung der psychosozialen Prozessbegleitung ins Leben gerufen worden. Schon im Rahmen dieses Projektes sind verbindliche Qualitätsstandards für die Umsetzung der psychosozialen Prozessbegleitung und ein Konzept zur Durchführung von Qualifizierungsmaßnahmen zur Umsetzung dieser Qualitätsstandards entwickelt worden. Dank des Projektes bieten die Stiftung Opferhilfe und freie Träger schon seit dem Jahr 2013 psychosoziale Prozessbegleitung in Strafverfahren vor den niedersächsischen Gerichten an. Inzwischen sind 28 professionell ausgebildete psychosoziale Prozessbegleiterinnen und Prozessbegleiter in Niedersachsen aktiv - bislang als eine freiwillige Leistung.
Zum Hintergrund: 
Die psychosoziale Prozessbegleitung ist mit dem 3. Opferrechtsreformgesetz auf Bundesebene gesetzlich geregelt worden. Ab dem 01.01.2017 können sich durch Straftaten verletzte Personen des Beistandes einer psychosozialen Prozessbegleiterin oder eines psychosozialen Prozessbegleiters bedienen. Besonders schutzbedürftige Opfer bestimmter Straftaten haben sogar einen Anspruch auf kostenlose psychosoziale Prozessbegleitung.
Ebenfalls ab dem Jahr 2017 müssen die psychosozialen Prozessbegleiterinnen und Prozessbegleiter und die Ausbildungslehrgänge zur psychosozialen Prozessbegleiterin oder zum psychosozialen Prozessbegleiter staatlich anerkannt sein. Das nunmehr beschlossene Gesetz regelt die Voraussetzungen, die für diese Anerkennung in Niedersachsen vorliegen müssen.
Dies ist eine Presseinformation, kopiert und eingefügt


Sonntagsspaziergang am Fluss?



Was bleibt sonst als das mir zur Verfügung stehende journalistische Mittel, um die enorme Reduzierung der Lebensqualität meiner Umgebung darzustellen.
Wenn Peter Singer bei Suhrkamp in seiner Anleitung zum ethischen Leben „Effektiver Altruismus“ Szenarien darstellt, in denen Utilitaristen als günstigste Lösung zur Rettung der Menschheit die Ausrottung von 99 Prozent vorschlagen (der Rest, die Reichen, kommen in Bunkern unter, und können später mithilfe künstlicher Intelligenz diesen und andere Planeten neu besiedeln), dann fühlt frau sich machtlos und weiß doch gleichzeitig, dass zu viel Macht und Geld in den Händen sehr dummer Menschen liegt.
Ich stelle also einen versuchten Sonntagsspaziergang an der Ihme zu Hannover dar. Seit die schwarzen Migranten da sind, ist er ein Ding der Unmöglichkeit geworden. An der Glocksee stehen Posten. Einer überwacht den Durchgang Graffiti-Galerie, andere die restlichen Wege. Die Weißen, die dort herumschleichen, dürften zur Kundschaft gehören. Ich gehe weiter den Fluss entlang zur Bastion. Die hier seit Jahrzehnten lagernden deutschen Alkoholiker und Drogenabhängigen haben scheinbar resigniert. Sie sind verschwunden oder hinüber zum Freiluft-Stammtisch Stärkestraße, wo sie verschüchtert zusammenhocken. Sie hatten eh nie etwas anderes im Sinn, als sich selbst zu zerstören. Auch am Altenzentrum Ihme-Ufer unter den Balkons hält ein schwarzer Posten Ausschau. Ihm schräg gegenüber eine schwarze Gruppe. Die lassen mich vermutlich in Ruhe, wenn sie merken, dass ich keine Kundin bin. Dennoch biege ich vorsichtshalber Richtung Linden ab, wo es Klingelschilder gibt, die man auf Empfehlung von Selbstverteidigungskursen der Polizei im Notfall durchklingeln kann. Welche Chance hat man im Ernstfall gegen eine Gruppe?
Ein großer Umweg also, obwohl ich einen Spaziergang am Fluss vor hatte und keine Häuserreihen ablaufen wollte. Am Gasometer Stadtwerke alle Bänke mit Schwarzen besetzt. Also zurück über die Braunstraße am Bordell vorbei. Das Ihme-Zentrum meidet frau sowieso, selbst wenn man dort durch Live-Erlebnisse das Geld für Grusel- und Horrorfilme einsparen kann (Maxdome-Werbung: Auf dem Wunschzettel: Überleben). ip





Freitag, 9. Dezember 2016

Die Lesebühne - Poeten in Asphalt


Auf dem Foto: Annika Blanke (Fotograf: Lutz Teßmann)

Acht Autorinnen und Autoren lesen kurze Geschichten. Erlebtes, Gedachtes, Skurriles. Frei von der Bühne weg. Ein „Klassentreffen“ der Crème der Slam- und Literaturszene.Wann? Freitag, 13. Januar 2017, Einlass 18:30 Uhr / Beginn 19 Uhr Wo? Freizeitheim Döhren, An der Wollebahn 1, 30519 Hannover Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten
Wortgewandt und feinfühlig
Ein Stuhl, ein Mikro. Oder auch im Stehen. In jedem Fall Dichtkunst im Scheinwerferlicht. Von Performance-Prosa bis zur Kurzgeschichte – wortgewandt und feinfühlig. Wenn die Künstler der Slam- und Literaturszene aus Hannover und Nordwest sich zu Asphalts Lesebühne treffen, geht es inhaltlich auch immer um die, die nicht im Rampenlicht sind. Und um mehr.
Es lesen: Johannes Weigel, Judith Simon, Tobias Kunze, Marlene Stamerjohanns, Annika Blanke, Robert Kayser, Hartmut El Kurdi und Wolfram Hänel.
Das Ganze wird musikalisch ummantelt von BBC, der Band der Wohnungsloseneinrichtung Werkheim. Unterstützt wird die Veranstaltung durch das Kulturbüro der Stadt Hannover.
Asphalt-Glückstag: Freitag, der 13.
Über 2.200 Männer und Frauen haben seit seiner Gründung im Jahr 1994 das Asphalt-Magazin verkauft. Wer ihre Lebensläufe kennt, weiß: Pech hatten die Verkäufer des Straßenmagazins genug im Leben. Mit der Veranstaltungsreihe „Freitag, der 13.“ setzt Asphalt einen Kontrapunkt und erklärt den von manchen gefürchteten Tag zum Glückstag für das Straßenmagazin und seine Verkäufer. Denn dieser Tag birgt beides: den Hinweis auf das Schwierige im Leben aber ebenso den Widerstand gegen schwierige Umstände. Im Mittelpunkt der Reihe steht die Begegnung zwischen den Verkäufern, den Kunden, den festen Mitarbeitern, den Ehrenamtlichen, den Freunden und Förderern – kurz: Freitag, der 13. ist auch immer eine Art Asphalt-Familientreffen.




Donnerstag, 8. Dezember 2016

Von der Expo zum Rotlicht-Milieu?

Die Bezirksrats-Fraktion Bündnis 90/Die Grünen fragt die Verwaltung, welche Möglichkeiten es gibt, die Umwandlung von Wohnraum in Ferienappartements zu verhindern.

Dazu mein Hintergrund: 1999 verlor ich von einem Tag auf den anderen einen Großauftrag des Spar-und Bauvereins Hannover (Zeitung, PR, Werbung) und musste mir sehr schnell etwas einfallen lassen. Die Expo 2000 stand vor der Tür und so gründete ich das 1. Backpacker-Hostel Hannovers, meine Nachahmer (wie. z.B. Wienecke) machten Gewinne.
Aber was jetzt in der Lenaustraße vor sich geht, in der ich seit 47 Jahren wohne, ist von unterirdischer Qualität. Investoren reißen die architektonisch wertvollen alten Strukturen ein, klatschen hässliche, dunkle, kleine Türen in die ehemals großzügigen Portale, und Laminat auf die Böden.
Es geht nur um Geld, um Kasse machen, während mein kleines, nachhaltig ausgestattetes Hostel für Weltreisende mit Budget-Bewusstsein www.hostelhannover.de unter permanentem Mobbing steht. ip

Die Fotos der Hostel-Seite stammen von meinem damaligen Verlagskaufmann-Auszubildenden Armin Pick, der mit zu den Ideen-Gebern der Hostel-Idee gehörte, die damals in allen Erdteilen der Welt verbreitet war, nur in Hannover nicht. Er ist erfolgreich im Fußball-Merchandising tätig: www.eckball.de




Montag, 5. Dezember 2016

Eintagsfliegen des Bruttosozialglücks


Gedanken zum Tag des Ehrenamtes

Es war 2.Advent. Die Bild (Zeitung darf sie sich ja nicht nennen) verkaufte Bahlsen-Kekse für arme Kinder. Parteipolitiker halfen wahlkampfwirksam mit. Violetta verkaufte selbst gebackene Kekse für missbrauchte Mädchen. Ob das geeignete Maßnahmen gegen gesellschaftliche Missstände sind? Und - was können eigentlich die Kekse dafür?
Ehrenamt und auch Stiftung sind nicht immer die edlen Einrichtungen, die der Name suggeriert. Stiftungen müssen Gewinne machen, sind also nur etwas für wohlhabende Leute. Die Fritz-Behrens-Stiftung Hannover zum Beispiel entstand aus Kohle-Gewinnen und hat uns einige künstlerisch grenzwertige Skulpturen beschert. Welche Forschungen betreibt die Gates-Stiftung weltweit, die möglicherweise gesellschaftlichen Schaden anrichten? Welche undemokratischen Einflüsse gehen von der Bertelsmann-Stiftung aus? Welche Grenzüberschreitungen verfolgt die Clinton-Stiftung? Warum steht UNICEF unter Kritik? Die Milliardärs-Clubs in den USA veranstalten praktisch permanent Charity-Partys, schon aus Langeweile, was sollen sie sonst tun? Yoko Ono hingegen kommt für mich glaubwürdiger daher, da sie gesellschaftskritisch bleibt und darauf hinweist, dass jedes 8. amerikanische Kind nicht genug Nahrhaftes zu essen hat.
Welches Ehrenamt wird auf dem Rücken der Ausführenden zur Abwälzung gesellschaftlicher Verantwortung benutzt?
Fast immer sind es nur einzelne Menschen (oft Frauen), aus tiefer Betroffenheit heraus, die wirklich effektiv wirken. Bei Oxfam sehe ich echtes Dauer-Engagement der Helfer ohne spektakuläre Eintagsfliegen. Auch das hannoversche Zahnarztehepaar Mannherz, das Obdachlose kostenlos mit seinem Zahnmobil versorgt, gehört dazu. Seit es aber in den Paritätischen Wohlfahrtsverband eingetreten war, fühlte es sich in einer Weise reglementiert, die seiner Arbeit nicht gut tat.
ip

Sonntag, 4. Dezember 2016

Mittwoch:Theater Am Lindener Berge 38 30449 Hannover Kartenservice 0511/456 205 www.mittwochtheater.de  "Frida Kahlo" jeweils 19.30 11.01.  18.01.   21.01.   25.01.  

Freitag, 2. Dezember 2016

Careinvest schreibt: Neues von Diakovere, dem größten, aber finanziell noch klammen Sozialunternehmen in freigemeinnütziger Trägerschaft in Norddeutschland mit Sitz in Hannover: Die Landeskirche stützt mit Millionenzuschüssen, eine neue Geschäftsführung wurde eingeführt und nach den Krankenhäusern soll auch die Altenhilfe neu aufgestellt werden.
Die neue Diakovere-Geschäftsführung (v.l.): Dr. Ulrich Spielmann, Mathias Winkelhake, Pastor Uwe Mletzko bei der Amtseinführung. Foto: Marcel Domeier

Donnerstag, 1. Dezember 2016

Hat der Heckler & Koch-Manager die Öffentlichkeit massiv getäuscht?

Pressemitteilung der DFG-VK und des RüstungsInnformationsBüros

 ++ H&K behauptet gegenüber der dpa, nur noch „solide Länder“ mit Kriegswaffen beliefern zu wollen. Dessen ungeachtet genehmigte der Bundessicherheitsrat topaktuell Gewehrexporte an Indonesien, Malaysia und Südkorea. ++

++ Jürgen Grässlin: Verbietet die H&K-Geschäftsführung Gewehrexporte an „unsolide Länder“ – oder zählt weiterhin nur der Profit durch skrupellosen Waffenhandel? ++ 

Freiburg/Stuttgart. Was waren das für wohlige Worte, die ein anonymer Heckler & Koch (H&K)-Manager am 28.11.2016 gegenüber der dpa gewählt hatte: „Wir wollen nur noch solide Länder beliefern, also zweifelsfrei demokratisch, eindeutig nicht korrupt und in der Nato oder Nato-nah.“ In Funk und Fernsehen, Print- und Online-Medien wurde bundesweit umfassend und zumeist sehr positiv über den löblichen Kurswechsel beim Waffenhersteller aus Oberndorf am Neckar berichtet. Immerhin hatte ein Manager des tödlichsten Unternehmens Deutschlands einen Richtungswechsel in der bislang hemmungslosen Rüstungsexportpolitik verkündet. Ein in der mehr als 60-jährigen H&K-Firmengeschichte einmaliger Vorgang. Allerdings handelte es sich bei dem dpa-Gespräch mit dem H&K-Manager augenscheinlich um eine reine Imagekampagne zur Besserung des stark ramponierten Rufes. Dieser Versuch wurde gestartet im Vorfeld des Konkurrenzwettbewerbs mit anderen Firmen zur Neubeschaffung von 178.000 Sturmgewehren für die Bundeswehr. Am 30. November 2016 – gerademal zwei Tage nach der Meldung des dpa-HK-Gespräches – schickte der zuständige Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel eine Information über Abschließende Genehmigungsentscheidungen des Bundessicherheitsrates und des Vorbereitenden Ausschusses an den Vorsitzenden des Wirtschaftsausschusses im Deutschen Bundestag, Dr. Peter Ramsauer (CSU).Darin teilt der Bundessicherheitsrat, der unter Führung von Angela Merkel (CDU/CSU) und Sigmar Gabriel (SPD) in geheimer Sitzung tagt, mit, dass gleich drei „unsolide Länder“ mit H&K-Gewehren und –Bestandteilen beliefert werden dürfen: Für Indonesien wurde genehmigt: 450 vollautomatische Gewehre, 150 Anbaugeräte, 50 Maschinengewehre, 100 Rohre für Maschinengewehre, 100 Maschinenpistolen und 500.000 Patronen (= Schuss Munition) Kaliber 4.6 im Gesamtwert von ca. 3,9 Millionen €. Für Malaysia wurde genehmigt: 300 vollautomatische Gewehre, 300 Maschinenpistolen, 50 Maschinengewehre, 50 Rohre für Maschinengewehre im Wert von ca. 1,8 Millionen €. Für Südkorea wurde genehmigt: 400 vollautomatische Gewehre, 60 Gehäuseoberteile im Wert von 1,3 Millionen €.„Antragssteller“ ist laut Sigmar Gabriel in allen drei Fällen die „Heckler & Koch GmbH“. Der AMNESTY INTERNATIONAL REPORT 2015/16 listet u.a. auf:

AI schreibt für Indonesien: „Es gab weiterhin Berichte über von Polizei- und Militärangehörigen verübte Menschenrechtsverletzungen wie rechtswidrige Tötungen, unnötige und unverhältnismäßige Gewaltanwendung, Folter und andere grausame, unmenschliche oder erniedrigende Behandlung oder Strafe. (S. 195).AI schreibt für Malaysia: „Die Polizei setzte bei der Festnahme von Oppositionellen und Aktivisten unnötige exzessive Gewalt ein.“ und „Die Todesstrafe war weiterhin zwingend vorgesehen […].“  Von 1998 bis 2015 wurden 33 Hinrichtungen vollstreckt.(S. 299 f.) AI schreibt für Südkorea: „Die Behörden schränkten die Rechte auf freie Meinungsäußerung, Vereinigungs- und Versammlungsfreiheit weiter ein.“ In Südkorea gilt noch immer die Todesstrafe.(S. 271 ff.) Südkorea liegt im Krisengebiet Ostasien und führte in der Vergangenheit Krieg mit Nordkorea „Jetzt ist die Geschäftsführung von Heckler & Koch gefragt. Sie muss öffentlich erklären, ob sie den Aussagen des anonymen H&K-Managers folgt und verbindlich für das Unternehmen erklärt, dass sie nur noch Kriegswaffenlieferungen an solide Länder genehmigt, die der Nato angehören oder Nato-nah sind“, erklärt der Rüstungsexperte Jürgen Grässlin. Als Nato-assoziierte Staaten gelten im Übrigen die Schweiz, Japan und Neuseeland. „Oder exportiert Heckler & Koch stattdessen weiterhin an ‚unsolide Länder‘ wie Indonesien, Malaysia und Südkorea? Zählt damit weiterhin nur der Profit durch skrupellosen Waffenhandel? Falls dem so sein sollte, hat der anonyme H&K-Manager die dpa und damit die Öffentlichkeit offensichtlich massiv getäuscht“, so der Vorwurf Grässlins, dem Bundessprecher der Kampagne „Aktion Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel!“ und der  Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) sowie Vorsitzender des RüstungsInformationsBüros (RIB e.V.)