Samstag, 28. Dezember 2013

Heldenfriedhof - eine Mahnung zum Frieden der Dichterin Marlene Stamerjohanns

Offizierslitze
Am 8. März  besuchte Frau Ka zunächst die Kriegsgräberstätte und dann den HNO Arzt.
Du weißt nicht, wer Frau Ka ist?
Frage ein Kind, es wird Dir sagen: Oh, Frau Ka, das ist doch die, die mir immer Brausepulvertüten schenkt.
Frage einen großen Jungen, er wird Dir sagen: Oh Frau Ka, voll witzig die Alte.
Oder frage den Dorfpolizisten, er wird dir sagen, Oh, Ka, das ist doch die Frau mit dem suchenden Blick. Du findest sie jeden morgen um 9 Uhr auf dem Heldenfriedhof.
Aber niemand würde einem Fremden ihre Geschichte erzählen, weil sie nämlich viel zu lang für eine Kurzgeschichte ist und außerdem auch etwas mit Geschichte zu tun hat.
„Aber wie ist denn das passiert“, fragte der Arzt und schwenkte den Scheinwerfer ins Dunkle.
„Sie haben da nämlich in jedem Ohr ein Loch im Trommelfell.“
Och, sagte  Frau Ka, das war schon immer so.
„Aber wie ist denn das passiert“.
Och, sagte  Frau Ka, da war doch dieses Erdloch, das hatte mein Großvater gegraben, genau zwei Meter mal zwei Meter.
Aber in die Rückwand hatte mein Großvater ein Brett befestigt, da konnte man hinuntersteigen und auch darauf sitzen.
Das hatte mein Großvater genau zwischen 2 Bäume gegraben am Rand von der Tonkuhle.
Dies Loch ist für die Kinder und die Mutter, sagte er, und etwas weiter zwischen den nächsten Bäumen war dieses zweite Loch, genau so groß und auch mit einem Brett, das hatte er für sich und die Großmutter gegraben.
„War das denn im Krieg?“
Vorher hatten wir ein anderes Erdloch, ganz unten in der Tonkuhle.
Da stand eine Baubude, da konnten wir tagsüber drin spielen.
Das kann man vom Tiefflieger aus sehen, sagte der Großvater, und wenn er ein Geräusch hörte, sprangen wir sofort in das Loch.
Die Kinder ganz unten, dann die Mutter, dann die Großmutter und ganz oben ich, sagte der Großvater, wenn sie schießen, treffen sie mich zuerst und ihr könnt überleben, so machen das die wilden Bienen auch hier im Wald, damit nicht das ganze Volk ausgerottet wird, wenn die bösen Waldameisen angreifen.

„Haben sie sich denn dort erkältet?“

Ich hatte keine  Angst vor den bösen Waldameisen und hab mich dann nachts immer hochgehangelt und in der Baubude geschlafen.
Einmal, nachts, wurde auf die Baubude geschossen, da war morgens ein Loch in der Decke.

„Hat es denn da ganz laut geknallt?“

Deshalb hat mein Großvater diese beiden Erdlöcher ganz oben am Waldrand gegraben.
Unter den Bäumen,  da unten waren die Federbetten drin.
„Und haben sie denn da immer im Erdloch gelebt?“
Ich war immer im Wald.
Ich bin immer weggelaufen in den Wald.
Jeden Morgen. Da lagen nämlich ganz viele Soldaten, die lagen alle auf einer weißen Plane mit zwei roten Stoffbahnen drauf.
Alle Soldaten lagen da, nur einer, der stand genau in der Mitte, wo die beiden Bahnen sich kreuzen, der stand immer und trug ein Gewehr.
Du kannst hier aber nicht  bleiben, sagte der Soldat mit dem Gewehr und dann hab ich mich neben die Plane auf den Laubboden gesetzt. Ein Soldat, der da lag, der war auch stark verwundet.
„So so,“ sagte der Arzt , „da haben Sie sich bestimmt erkältet auf dem Laubboden?“

Weißt du was, sagte der Soldat, ich habe nur ein Bein und keine Hände, ich kann mich nicht so gut bewegen.
Das kenne ich schon, sagte ich, ich habe auch schon Soldaten verbunden, zuhause in der Scheune auf dem Heuboden, da hab ich den Soldaten die Schuhe ausgezogen und ihnen die Füße verbunden.
Glaub mir, das war nicht so schlimm, die Füße waren ja noch dran , die sahen bloß ganz bunt aus.
Mach doch mal meinen Tornister auf, und hol da mal was raus, das sieht ganz silbrig aus sagte der Soldat.
Ich holte das Silbrige raus und legte es dem Soldaten auf dem Bauch, er hatte nämlich ein kaputtes Hemd an.
Mach das mal auf, sagte der Soldat, das ist nämlich ein Geschenk, eine Handtasche.
Die hab ich selbst gemacht, aus Soldatenlitze, echter Offizierslitze, die ist eigentlich für meine Schwester, die Tasche.
Weißt du, sagte der Soldat, ich hab nämlich eine kleine Schwester, die ist genau so alt wie du, wie alt bist du denn?
Sieben Jahre, sagte ich.
Meine Schwester wird im März acht Jahre, am 8. März wird sie acht Jahre, und ich wollte ihr die Tasche eigentlich zum Geburtstag schenken.
„Heute haben wir auch den 8. März,“ sagte der Arzt.

Eine echte Theatertasche, weißt du.
Ich werde meine Schwester wohl nicht wiedersehen.
Wieso denn nicht?
Ich hab das so im Gefühl.
Weißt du, sagte der Soldat, du bist jetzt meine kleine Schwester und ich schenke dir jetzt die Tasche.
Du darfst sie aber nicht verlieren und auch nicht verschenken, auch nicht, wenn du groß bist, du musst ganz doll darauf aufpassen. Wenn du groß bist, kannst du sie mit ins Theater nehmen.
Eine echte Theatertasche.
Ich habe den Soldaten dann nicht mehr besucht.
Das war wohl die Angst vor diesem Gefühl, das er hatte.

„Sie haben im rechten Ohr eine richtige Wunde“.
Ich habe dann immer auf dieser Tasche geschlafen im Erdloch mit meinem linken Ohr darauf geschlafen.
Und sie auch am Tag an mein linkes Ohr gehalten.
Bald bekam ich Ohrenschmerzen und das Ohr hat geeitert auf die Tasche.
Da hat meine Mutter mir eine Wollstrickmütze aufgesetzt und Lappen unter die Mütze geschoben.
Ich habe dann die Tasche auf das rechte Ohr gelegt und bekam dann auch Ohrenschmerzen.
Ich wollte sie ja nicht verlieren.
Zuhause, als wir wieder ein richtiges Zimmer hatten, hab ich die Nähte von der Tasche aufgetrennt, da hatte ich eine kleine Decke, nachher habe ich oft eine Kerze darauf gestellt.

„Haben Sie noch nie an eine Haut-Transplantation gedacht?“
Das ist es ja,  ich weiß es nicht, was mit ihm passiert ist, er war doch mein großer Bruder.
Nach dem Krieg bin ich sofort zur Tonkuhle gelaufen.
Da waren rundherum Erdhügel aufgeworfen, in jedem Erdhügel steckte ein Stock und auf jedem Stock steckte ein Helm.
Einen Helm habe ich untersucht, da war innen eine Lederklappe mit einem Druckknopf.
Unter der Klappe lagen Briefe und Karten und  Nummern auf Metall.
Ich konnte den Druckknopf nicht wieder verschließen und bin einfach weggelaufen.
Da waren noch andere Kinder am Waldrand.
Ich hab noch einmal zurück geschaut.
Ich sah die Papiere heraus fallen. Sie wehten über die Erdhügel.
Aber ich bin einfach weggelaufen.
Und die Soldaten sind doch alle umgebettet worden, natürlich ohne Federbetten.
Sie liegen hier auf dem Heldenfriedhof.
Soldaten liegen da, 426 Kreuze, einige sind noch nicht einmal 17 Jahre alt geworden.
Mein Soldat ist nicht dabei.
Aber sieben haben keinen Namen auf dem Kreuz. Und denken Sie, Herr Doktor, einer von den sieben Namenlosen Soldaten könnte mein großer Bruder sein?
„Das ist  doch aber schon über 60 Jahre her und längst Geschichte.
Und Sie können die Wunde an ihrem rechten Ohr so nicht länger offen halten.“

Ja ja, sagte die Frau, eine lange Geschichte, aber sehen Sie, Herr Doktor, Sie sind Ohrenarzt.
Und Sie haben wirklich ein offenes Ohr.

Das ist nun die Geschichte der Frau Ka, und wenn Du sie noch einmal hören willst, Du triffst sie auf der Kriegsgräberstätte morgens so gegen neun.

Mittwoch, 25. Dezember 2013

Weihnachtsansprache von Edward Snowden

Hallo und Frohe Weihnachten! Ich fühle mich geehrt, die Gelegenheit zu haben, heuer mit Ihnen und Ihrer Familie sprechen zu dürfen. Unlängst haben wir gelernt, dass unsere Regierungen in Zusammenarbeit ein weltweites Überwachungssystem geschaffen haben, das alles, was wir tun, beobachtet. Der Brite George Orwell hat uns vor den Gefahren solcher Information[ssammlung] gewarnt. Die Überwachungsmethoden in seinem Buch – Mikrofone, Videokameras, Fernseher die uns überwachen – sind nichts gegen das, was heute verfügbar ist. Wir tragen Sensoren in unseren Taschen, die aufzeichnen, wohin wir auch gehen.
Bedenken Sie, was das für die Privatsphäre eines durchschnittlichen Menschen bedeutet. Ein Kind, das heute geboren wird, wird ohne jegliche Vorstellung von Privatsphäre aufwachsen. Es wird niemals wissen, was es bedeutet, einen privaten Moment nur für sich zu haben; einen Gedanken, der nicht aufgezeichnet und analysiert wird. Das ist ein Problem, denn die Privatsphäre ist wichtig. Die Privatsphäre ist es, die uns ermöglicht herauszufinden, wer wir sind und wer wir sein wollen.
Die Debatte, die heute stattfindet, wird bestimmen, wie sehr wir sowohl der Technologie, die uns umgibt, als auch dem Staat, der sie reglementiert, vertrauen können. Gemeinsam können wir eine bessere Ausgewogenheit finden, die Massenüberwachung beenden und die Regierung daran erinnern: Wenn sie wirklich wissen will, was wir denken, ist Nachfragen immer günstiger als Spionieren. Für alle, die da draußen zuhören: Danke und Frohe Weihnachten.

Emotionale Rufe


Fledermäuse erkennen an den Rufen ihrer Artgenossen deren Emotionen.

16. Dezember 2013 Fledermäuse sind emotionaler als ihr Ruf vermuten lässt. Anhand ihrer Kommunikationslaute können sie die Stimmungslage ihrer Artgenossen erkennen. Die Wissenschaftlerinnen Hanna Kastein und Dr. Sabine Schmidt aus dem Institut für Zoologie der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover haben gemeinsam mit Forschern der Madurai Kamaraj University in Indien in dem Open Access-Magazin „Frontiers in Zoology“ eine Studie über die Fledermausart „Indischer Falscher Vampir“ (Megaderma lyra) veröffentlicht, in der sie zeigen konnten, dass die Fledermäuse die Intensität der Emotionen ihrer Artgenossen erkennen können. Die Wissenschaftler vermuten, dass solche Vorläufer der menschlichen emotionalen Kommunikation unter Säugetieren viel verbreiteter sein könnten als bisher angenommen.

"Wir wussten, dass die Rufe von Fledermäusen verschiedene emotionale Zustände wiedergeben können. Unklar war aber, ob andere Fledermäuse diese Informationen auch interpretieren können. Als wir die Rufe aufzeichneten und den Fledermäusen vorspielten, stellten wir fest, dass die Tiere durch die Laute anderer Fledermäuse erfahren, ob eine Situation besser oder schlechter wird. Entsprechend können sie dann reagieren“, berichtet die Leiterin der Studie, Sabine Schmidt.

Die Forscher verwendeten aufgezeichnete Ultraschallrufe, die Emotionen wie Aggression oder Beschwichtigung in verschiedenen Intensitäten wiedergeben. Die Rufe hatten die Wissenschaftler während einer früheren Studie gesammelt und durch das Verhalten der Fledermäuse während der Aufnahme als aggressiv oder beschwichtigend klassifiziert.

Für ihre Studie haben die Forscherinnen zwölf Fledermäusen, sieben männlichen und fünf weiblichen, die Rufe vorgespielt. Die Tiere hatten dabei jeweils Futter und waren allein. Ziel war, zu sehen, ob die Rufe die Fledermäuse vom Futter ablenken. Die Hälfte der vorgespielten Rufe war von zunehmender Intensität, während die andere Hälfte der Rufe eine abnehmende Intensität hatte. Zu Beginn provozierten die Rufe immer eine Reaktion, unabhängig davon, welcher Art sie waren. Waren die Rufe aggressiv, lenkten sie die Fledermäuse zudem dauerhaft von ihrem Futter ab. Bei den beschwichtigenden Rufen hingegen zeigten die Fledermäuse keine Reaktion mehr, wenn die Intensität abnahm. Die Tiere erkennen also den Ruf und bewerten ihn als ungefährlich.  

Schmidt sagt: „Unser Erkenntnisse lassen vermuten, dass diese Mechanismen auch bei anderen Säugern existieren. Allerdings handelt es sich dabei nicht um die Vorläufer von Sprache, wie wir sie kennen. Sie haben wohl mehr gemeinsam mit para-sprachlicher Kommunikation, wie Lachen oder das Schreien eines Babys - Klänge, die wichtige emotionale Informationen wiedergeben, aber keinen eigentlichen Sprachinhalt haben."

Dies ist eine Presseinformation, kopert und eingefügt


Samstag, 14. Dezember 2013

Von der Arbeiterkultur zur Kultur der Arbeit?



Tagung
Das kulturelle Erbe der Arbeiterbewegung und politische Kulturarbeit heute
29. - 31. Jan 2014
Die Arbeiterbewegung hat ein reiches, heute weitgehend verschüttetes, kulturelles Erbe: Der Kampf um gesellschaftliche Teilhabe und politische Emanzipation wäre ohne kulturelle Ausdrucksformen, ohne den Zusammenhalt in gewerkschaftlichen, bildungs- und kulturorientierten Vereinen – ohne Musik und Theater, Literatur, Bilder und Plakate – kaum denkbar gewesen.
Diese Tagung will historische und aktuelle Formen der Breitenkultur, widerständige Kultur und die »feinen« Unterschiede vermessen.
Es geht um kulturelle Teilhabe heute – weder als bloßes »Jeder-kann-Mitmachen«-Projekt noch als kulturwirtschaftliche Event-Kultur. Wir suchen Ansätze einer engagierten, skandalösen, kritischen, ermutigenden Kultur, die sich mit den gesellschaftlichen Verhältnissen in einem ganz umfassenden Sinn auseinandersetzt.
Eine neue Kultur der Arbeit und der sozialen Gerechtigkeit entsteht freilich nicht im kulturpolitischen Diskurs. Erst massenhafte Phantasieproduktion, kleine alternative Beispiele gelungenen Lebens und Arbeitens und gelegentlich große vitale Entdeckungen und Entwürfe verdichten sich in sozialer Bewegung. Kunst und Kultur können soziale Auseinandersetzungen begleiten, deuten und stärken und werden von ihnen – in Wechselwirkung – geprägt. Dazu sucht diese Tagung praktische Ansätze.
Leitung: Dietrich Burggraf, Prof. Dr. Vanessa-Isabelle Reinwand-Weiss
Die Tagung findet in Hustedt statt.
Das Tagungsprogramm und weitere Informationen finden Sie unter http://bit.ly/18nDkRt 

Dies ist eine Presseinformation, kopiert und einggefügt




Montag, 9. Dezember 2013

Start der Videoüberwachung bei der S-Bahn Hannover


Dies ist eine Presseinformation, kopiert und eingefügt. Kommentar der Redaktion: Das bestens videogesicherte London konnte dadurch bisher die Sicherheit nicht verbessern...ip


Sicherheit wird weiter verbessert • Investitionen von rund vier Millionen Euro

(Hannover, 9. Dezember 2013) Ende Dezember startet die von den Aufgabenträgern Region Hannover, Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) und Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) gewünschte Videoüberwachung in den Zügen der S-Bahn Hannover. Mit dem Einbau und der Inbetriebnahme der Kameras und der Videoaufzeichnung soll sowohl die objektive Sicherheitslage als auch das subjektive Sicherheitsgefühl der Fahrgäste noch weiter verbessert werden. Videoaufzeichnung ist neben der Präsenz von Sicherheitspersonal eine weitere Säule im Sicherheitskonzept der Deutschen Bahn. Bereits seit Dezember letzten Jahres werden alle S-Bahnzüge in der Zeit von 20 Uhr bis
6 Uhr von Kundenbetreuern der Bahn begleitet (bisher von 21 Uhr bis Betriebsschluss).
Ein weiteres Ziel ist auch die Eindämmung von Graffiti- und Vandalismus-schäden. Hier können durch die Aufzeichnungen potentielle Täter abgeschreckt werden, Straftaten besser aufgeklärt und Schadenersatzforderungen leichter durchgesetzt werden.
Die Arbeiten zum Einbau der Kameras erfolgten von Ende November letzten Jahres bis zum Juli. Insgesamt wurden 68 Fahrzeuge mit 1224 Kameras ausgerüstet. Die Fahrzeugsoftware für die Aufzeichnung wird bis zum Ende des Jahres sukzessive aufgespielt und damit die Videoanlage in Betrieb genommen.
Über die Videoaufzeichnung werden die Fahrgäste über Piktogramme innen und außen informiert. Für die Installation der gesamten Technik wurden rund vier Millionen Euro investiert.
Das S-Bahn-Netz Hannover umfasst eine Gesamtstrecke von 385 Kilometern, auf der täglich fast 100.000 Reisende unterwegs sind.


Dienstag, 26. November 2013

gewalt gegen frauen steigt weiter an



gewalt gegen frauen ist zur globalen pandemie geworden.
null toleranz forderten jetzt erneut die UN, es handele sich nicht um etwas unabänderliches.
man könne sehr wohl vorbeugen und den opfern besseren zugang zur justiz eröffnen.
es bedürfe einer grundsatzarbeit (red. anmerkung: wie sie in niedersachsen vorbildlich vom kriminologen pfeiffer vertreten wird).
70 prozent aller frauen berichten von gewalt durch ihren ehemann oder partner. eins von drei mädchen erleidet gewalt, und die ist nicht auf spezielle länder begrenzt, sonder geht durch alle kulturen, rassen und gesellschaftsschichten, findet in büros und schulen statt.
jede minute wird auf dem erdball eine frau geschlagen, vergewaltigt oder getötet.
die UN: es ist viel gefährlicher bei konflikten, eine frau zu sein als soldat, denn sie wird als waffe benutzt.
gewalt gegen frauen schadet der gesellschaft und auch dem mann (gewalt kommt zu annähernd 100 % von männern), denn es geht enorm viel entwicklung und wohlstand dadurch verloren.
Engagieren auch Sie sich! Erheben Sie Ihre Stimme gegen Gewalt an Frauen! Geben Sie die Botschaft weiter: Null Toleranz! ip


Donnerstag, 31. Oktober 2013

Sehr geehrte Herrinnen und Herren,Gedanken zur Reformation der Anrede mit "Herr"

"Eine der Lügen der Welt ist es, Menschen Herren zu nennen, da sie doch in Wirklichkeit nur Sklaven sind von tausend Dingen." Teresa von Avila (1515 - 1582) eigentlich Teresa de Cepeda y Ahumada, sie reformierte den Karmeliterorden.

In der Tendenzliteratur namens Bibel, mit der Kriege der Herrschenden gerechtfertigt wurden, wird 6828mal das Wort "Herr" verwendet.

Kürzlich war Reformationstag, an dem man mit der Anrede "Herr X" immer noch Herrschaft zementiert.
"Frau" hingegen ist eine Geschlechtsbezeichnung. "Sehr geehrter Mann X" wäre Gleichstellung in der Anrede.
"Dame X" ein nichtssagender Standesbegriff. 
"Herrin" geht Richtung Domina und ist eh nur eine Ableitung und außerdem üben Frauen definitiv marginal selten Herrschaft aus, und wenn, wird sie ihnen schnell wieder abgenommen.
Mir fiel das heute sehr krass auf, weil ich meinen tüchtigen Mitarbeiter plötzlich "Meister X" genannt hatte. Was Männer gefahrlos dürfen, geht bei Frauenchefs nämlich noch lange nicht.
Andere Frauen habe ich oft für ihre devote Haltung kritisiert.
Werde also das Wort "Herr" als Anrede aus meinem Wortschatz streichen und stattdessen mit Anrede nur beim Nachnamen experimentieren. Anrede nur beim Vornamen, wie international üblich, wird hierzulande als zu vertraulich empfunden.
oder vielleicht bei allgemeiner anrede doch sehr geehrte herrinnen und herren - oder: sehr geehrte frau, sehr geehrter mann? da käme man gleich auf den punkt. oder halt: sehr geehrte transe, falls das jemand wünscht.
ingeburg peters

Dazu C. Werlhof: Die Herrin der Tiere ist eine matriarchale Bezeichnung und hat nichts mit Herrschaft zu tun, sondern ist ein Schutz-Begriff, so wie Turan – Turandot – Tyrann bedeutet –auch vor allem, was wir dazu kennen. Merke: alle Worte haben ihre matriarchalen umgekehrten Vorläufer und wurden dann pervertiert…



Dienstag, 15. Oktober 2013

Weltweit 842 Millionen Menschen unterernährt

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WIESBADEN - Nach Schätzungen der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) waren im Zeitraum 2011-2013 weltweit 842 Millionen Menschen chronisch unterernährt, darunter 827 Millionen Menschen in den Entwicklungsländern. Dies teilt das Statistische Bundesamt (Destatis)anlässlich des Welternährungstags am 16. Oktober mit.
 
 

Krank durch Schadstoffe in der Wohnung?


Ein Wegweiser zu einer sinnvollen Abklärung
Wie soll man vorgehen, wenn der Verdacht auf krank machende Schadstoffe in der Wohnung besteht?
Zur Abklärung ist ein zielgerichtetes Vorgehen erforderlich. Aus einer Vielzahl von möglichen Schadstoffen möchte man die schuldigen herausfiltern, ohne zu große Kosten zu verursachen.
Die Untersuchung von Blut oder Urin auf Schadstoffe ist oft recht teuer. Außerdem kann man nicht alle Stoffe in den Körperflüssigkeiten nachweisen. Daher sollte dies meist die letzte Untersuchungsstufe sein.
Der erste Schritt besteht darin, dass man für 2 bis 3 Wochen woanders wohnt und schläft. Vielleicht kann man einige Zeit bei Freunden unterkommen oder man verbindet diesen Test mit einem Urlaub. Wenn die Beschwerden in dieser anderen Umgebung abklingen, spricht dies für Schadstoffe in der Wohnung. Es kann durchaus vorkommen, dass von mehreren Personen, die in einer Wohnung leben, nicht alle krank werden. Die Menschen reagieren nämlich unterschiedlich empfindlich auf bestimmte Schadstoffe.
Ehe man weitere Untersuchungen startet, sollte man sich überlegen, wer die Kosten für die Untersuchungen und dann evtl. notwendige Sanierung des Wohnraums tragen soll. Lebt man in einer eigenen Wohnung oder einem eigenen Haus, wo man länger bleiben möchte, muss man die Kosten zwar selber tragen, schafft sich aber eine bessere Wohnzukunft. Lebt man zur Miete, dann sollte man vorher abschätzen, ob der Vermieter bei einer Sanierung wohl mitmachen wird. Gesundheitsschädigende Ausdünstungen dürfen zwar vom Wohnraum nicht ausgehen. Aber wenn der Vermieter alles abstreitet und man gegen ihn klagen muss, so kann sich solch ein Prozess über Jahre hinziehen mit ungewissem Ausgang. In diesem Fall kann es sinnvoller sein, „zähneknirschend“ auszuziehen und das Geld lieber für eine Schadstoffuntersuchung der anvisierten neuen Wohnung auszugeben.
Für die weitere Abklärung hilft folgende Tabelle, die Beschwerdebilder und Schadstoffe zuordnet:

Beschwerdebilder:
Reizungen der Augen und/oder der Schleimhäute von Nase, Rachen und Luftröhre/Bronchien, Infektanfälligkeit
typische Schadstoffe als Verursacher:
Formaldehyd, Lösemittel,Schimmelbefall

Kopfschmerzen
typische Schadstoffe als Verursacher:
Formaldehyd, Lösemittel

Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Gedächtnisstörungen, Nervenstörungen
typische Schadstoffe als Verursacher:
Holzschutzmittel, Schädlingsbekämpfungsmittel

chronische Schmerzen des Bewegungsapparates
typische Schadstoffe als Verursacher:
Holzschutzmittel, Schädlingsbekämpfungsmittel

Hautausschlag, Juckreiz
typische Schadstoffe als Verursacher: Formaldehyd

Dies ist eine erste Orientierung für typische Konstellationen, enthält aber nicht alle Schadstoffe und Beschwerdebilder.
Als nächster Schritt sollte nach den infrage kommenden Schadstoffen in der Wohnung gesucht werden.
Nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht über die Methoden:

Schadstoff: Formaldehyd
Nachweismethode: Formaldehyd-Messset, das für einige Stunden in den Raum gehängt wird

Schadstoff: Lösemittel
Nachweismethode: Passivsammler, die 14 Tage in den Raum gehängt werden

Schadstoff: Schädlingsbekämpfungsmittel, Holzschutzmittel, viele weitere Schadstoffe
Nachweismethode: Hausstaub-Analyse im Labor

Schadstoff: Holzschutzmittel, z. B. Lindan/PCP
Nachweismethode: Testfolien, die auf das Holz geklebt werden

Gerade der Hausstaub eignet sich sehr gut als Material zur Analyse. Denn viele Schadstoffe binden sich an ihn. Man darf 1 Woche nicht saugen, dann werden mit einem neuen Beutel die infrage kommenden Räume gründlich gesaugt und dieser Beutel in ein auf diese Untersuchungen spezialisiertes Labor eingeschickt.
Anhand der bei diesen Untersuchungen gefundenen Substanzen kann man dann Blut oder Urin daraufhin untersuchen, in welcher Menge der Schadstoff sich im Körper angereichert hat.
Gleichzeitig wird gezielt geforscht werden, aus welchen Materialien der Schadstoff stammt.
Eine Sanierung kann dann einleitet werden.

Dr. med. Klaus Borcherding
Facharzt für Innere Medizin
Homöopathie • Umweltmedizin
Präventivmediziner DAPM
Stresstherapeut MMS
Bödekerstrasse 90
30161 Hannover


Montag, 7. Oktober 2013

Medizin-Nobelpreisträger hat in Göttingen studiert und geforscht


Pressemitteilung zum Thema:
Land Niedersachsen gratuliert Professor Thomas C. Südhof

       
Das Land Niedersachsen gratuliert Professor Thomas C. Südhof sehr herzlich zum Nobelpreis für Medizin. Der 57-Jährige hat den Grundstein seines wissenschaftlichen Schaffens in seiner Geburtsstadt Göttingen gelegt. Dort absolvierte Südhof nicht nur einen Teil seines Medizinstudiums, sondern promovierte auch an der Georg-August-Universität und am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Neurochemie. Zwischen 1995 und 1998 kehrte er als Direktor des Max-Planck-Instituts für experimentelle Medizin nach Göttingen zurück. Seit 2008 hat er eine Professur für molekulare und zelluläre Physiologie an der Stanford University inne.
Die Auszeichnung ist ein Beleg dafür, dass Niedersachsen als Hochschul- und Wissenschaftsstandort sehr gut aufgestellt ist. Vor allem die enge Verzahnung von hochkarätiger außeruniversitärer Forschung wie an den Max-Planck- oder Fraunhofer-Instituten und den Hochschulen ist ein Erfolgsmodell, sagte die Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Dr. Gabriele Heinen-Kljajiæ.
Südhof setze damit das so genannte Nobelpreiswunder von Göttingen fort. So sei der Name der Universität mit den Lebensläufen von mehr als 40 Nobelpreisträgern verbunden. Darunter so bekannte Wissenschaftler wie der Chemiker Otto Hahn, der Physiker Max Born und der Mediziner Robert Koch, so Heinen-Kljajiæ.
Südhof erhielt zu Beginn seiner Karriere mehrere Förderungen der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Darunter waren ein Forschungsstipendium und ein Teilprojekt an der Universität Göttingen, das sich mit molekularer Genetik befasste.
Zusammen mit seinen beiden amerikanischen Kollegen Prof. Rothman und Prof. Schekman hat er das Rätsel gelöst, wie Zellen ihr Transportsystem organisieren. Damit hat er zum Verständnis einer ganzen Reihe von Krankheiten wesentlich beigetragen. Diese reichen von Diabetes bis Tetanus.

Samstag, 21. September 2013

Die „Hannoversche Chronik“ verzeichnet zum ersten Mal für das Jahr 1572 „eine große Wasserflut“



Das viel und oft missbrauchte flüsschen ihme zu hannover ist schon wieder zum strom angeschwollen.mein vorschlag vorm abholzen der über 200 bäume 2012 gegenüber dem ihme-zentrum, nur am hotspot der dort aufgefundenen schwermetallbelastung (auf die ich übrigens das bürgerbüro stadtentwicklung schon 20 jahre vorher hingewiesen hatte) einen sehr tiefen winterteich auszuschachten, verhallte ungehört.
stattdessen schlug die ingenieurskunst zu und schuf ausgerechnet vor der calenberger neustadt die hochwasserauffangterrassen.
ich stelle hier zur reinen unterhaltung einige historische informationen ein, da argumente in schilda nichts nützen. ip

Einst hatten edle Familien wie die von Meding hier ihre Gartenvorstadtvillen. 
Auch Hannovers großer Baumeister Laves selbst baute sich hier ein Haus. Aber der Anschluss an das Industriezentrum Linden, wo Fabrikant Egestorff an der Ihme sich Grundstück auf Grundstück sicherte, wurde immer wieder abgewiegelt.
Laves hatte sich vom Absolutismus in Italien, Frankreich und England inspirieren lassen.
So entstand der hannoversche Goetheplatz zwar nach seinem Tod, aber in seinem Sinne. 
Man konnte dort in Grüppchen auf Bänken sitzen, so könnte es wieder werden, habe es über Sonja Eick und Hans Mönninghoff den Grünen zugespielt, die fanden es gut.
Einst waren Goethe- und Humboldtstraße, angemessen zu den großen Dichter- und Gelehrtennamen, die sie trugen, baumbestandene Pracht-Straßen. Das hochgeschätzte Goethe-Lyzeum wäre inzwischen über 100 Jahre alt, hätte es der Krieg nicht zerstört. Heute steht an dieser Stelle das Eichamt für Niedersachsen.
Alle Bäume sind also schon lange weg auf Goethe- und Humboldtstraße. 
Seit 2012 auch über 200 Bäume an der Ihme weggesäbelt (siehe auch Galerie www.city-zeitung.de.
Dass die Calenberger Neustadt nur kostenintensiv bebaubar ist, war schon zu Laves Zeiten bekannt. Heute baut man hier Häuser in Wannen, damals sackte der Turm der Neustädter Kirche ab, so wie es manchem Altbau demnächst durch die jetzt neu angelegten Hochwasserterrassen gehen wird. 
Denn zwar dringt das Wasser nicht direkt in die Keller, aber die Gemäuer werden feuchter und feuchter…
1636 wurde Hannover Residenz der Herzöge von Calenberg und in der Stadterweiterung wurde der Weg des geringsten Widerstands gewählt (wie heute), ohne Rücksicht auf Landschaft und Lage.
Links des Flusses baute der Herzog von Calenberg die Calenberger  Neustadt aus, um für Behörden, Bedienstete und sonstige Hof- und Regierungsbedürfnisse nötige Bauten errichten zu können.
Damit wurde im Ausbau von Hannover die erste Sünde wider die Natur begangen. 
Die zahlreichen Flussläufe und Kolke der Niederungen mussten zugeschüttet werden; an den Folgen hatten bis zum heutigen Tage alle Bauherren zu leiden, die sich mit dem unsicheren Baugrund auseinandersetzen müssen.  
Eine noch wichtigere Folge aber war die außerordentlich wachsende Hochwassergefahr.
Diese Gefahr hätte man sehen müssen. (so Th. Unger), denn das Gelände war seit Gründung der Stadt regelmäßigen Überschwemmungen ausgesetzt.

Die „Hannoversche Chronik“ verzeichnet zum ersten Mal für das Jahr 1572 „eine große Wasserflut“, die über den Steinweg vor dem Leintor, die spätere Calenberger Straße, hinwegging. 
Das wird dann aus späteren Zeiten noch mehrfach berichtet.

Der kaum 30 Jahre alte Turm der Neustädter Kirche musste 1691 abgebrochen werden, weil er infolge des schlechten Baugrundes zu sinken begann.
Als man 1711-1718 die Clemenskirche  baute, verschlang die Fundierung  soviel Geld, dass die ursprünglich vorgesehene Kuppel nicht finanziert werden konnte. 
Sie ist deshalb erst nach dem zweiten Weltkrieg errichtet worden.

Die Calenberger Neustadt, in Konkurrenz zur Altstadt stehend, erhielt das kleine Stadtrecht und wurde in die verstärkten Befestigungsanlagen, die ein sternförmiges System aus Gräben, Wällen und Bastionen bilden, einbezogen. 
Eine Vereinigung von Altstadt und Calenberger Neustadt fand erst 1824 statt.

Zwischen 1803 und 1815 erleben Stadt und Land Kriege und Okkupationen.
In Folge dessen stagniert die Bautätigkeit abermals, vor allem aber steigen allgemein die Preise. 
Die Altstadt ist allein mit 400000 Talern verschuldet. Die meisten Bürger sind durch die Abgaben und Soldateneinquartierung der zehnjährigen napoleonischen Besatzung verarmt.
 Nach 1815 herrscht so erstmals Wohnungsmangel.
1816 machte der Magistrat den Vorschlag, die westlichen Befestigungsanlagen zu schleifen, um auf dem entstehenden Neuland breite Boulevards anzulegen und Platz für neue Bauplätze zu schaffen. Dabei sollte der Verkauf von Baugrund die Entfestigungsarbeiten finanzieren.
Die Bürger bevorzugten also eine allmähliche Ausdehnung der Stadt,  möglichst in Richtung Westen, hin zu den Handelsplätzen der Ihme und Leine, wobei sicherlich die Nachfrage das Angebot geregelt hätte. 
Von Seiten der Stadt wurde schon seit längerem mit Unbehagen die Entwicklung in den Vororten Hannovers und besonders der Aufschwung in Linden betrachtet, das zur unerwünschten Konkurrenz im Westen heranwuchs.
Auch die Abwanderung wohlhabender, steuerkräftiger Bevölkerungsschichten in die Vororte wurde nicht gern gesehen, ging man doch von einer Minderung städtischer Substanz und einer Auszehrung der Stadt, die letztlich zum wirtschaftlichen Ruin führen musste, aus.
So forcierten die hannoverschen Bürger eine westliche Stadterweiterung, wahrscheinlich mit Blick auf eine engere Bindung des Gewerbes an die Stadt, oder gar eine Vereinigung Lindens mit Hannover.



Sonntag, 15. September 2013

Gesünder groß werden



Das Umweltbundesamt hat einen sehr interessanten und umfangreichen Ratgeber herausgegeben:

Umwelt und Kindergesundheit
Auf über 100 Seiten werden Themen wie gesunde Ernährung, Pflegemittel und Kleidung, Schimmelpilze, gesunde Materialien in den Wohnräumen und Elektrosmog, aber auch die Einflüsse von Umweltfaktoren der Außenwelt besprochen. Zu jedem Thema sind auch weiter führende Informationsquellen angegeben.
Natürlich sind Hinweise auf eine möglichst gesunde Um- und Innenwelt sowie Tipps, wie man diese gestalten und verwirklichen kann, auch für große Leute hilfreich.
Sie können diesen Ratgeber unter http://www.umweltbundesamt.de/uba-info-medien/4322.html abrufen oder auch als Broschüre bestellen.

Dr. med. Klaus Borcherding
  
Facharzt für Innere Medizin
Homöopathie • Umweltmedizin
Präventivmediziner DAPM
Stresstherapeut MMS 


Dienstag, 10. September 2013

Schön getrickst? Wie die Lebensmittel-Branche täuscht

Presseinformation der Verbraucherzentrale Niedersachsen

Wissenswertes über Verbrauchertäuschung

Hannover, 10.09.2013. Klebe-Schinken, Light-Produkte als Kalorienbomben, Alkohol in Kindersnacks, „umgefruchtete“ Fruchtsaftgetränke oder statt Inhalt Luft in der Verpackung: Täglich werden Verbraucher beim Einkauf mit falschen Qualitätsversprechen, irreführenden Inhaltsangaben oder Mogelpackungen ausgetrickst und abgezockt.

Das fängt mit der Verkehrsbezeichnung an. Sie soll sachlich und korrekt informieren, welches Lebensmittel sich hinter den häufig bunten Produktnamen verbirgt und welche charakteristischen Eigenschaften es hat. Doch während die Vorderseite beispielsweise appetitlich-knusprig wirkende Crispy Chicken zeigt, klärt die Verkehrsbezeichnung – winzig klein auf der Rückseite - auf: „Hähnchenbrustfleisch: z. T. fein zerkleinert, mariniert, zusammengefügt, paniert, tiefgefroren“ – mit anderen Worten: Formfleisch.
Großes Täuschungspotenzial besteht auch bei der Tierartenkennzeichnung. Eine der bekanntesten Schafskäsesorten aus der mediterranen Küche ist Feta. Er trägt das europäische Herkunftszeichen „geschützte Ursprungsbezeichnung“. Damit liegt fest, woraus, wie und wo Feta garantiert hergestellt wird. Häufig tragen ähnliche Produkte griechisch anmutende Produktnamen. Die Verpackung zeigt Griechenland-Bildmotive und mitunter wird auch die „traditionelle Art“ beworben. Oft stammen diese Produkte jedoch weder aus Griechenland noch entstehen sie aus Schafsmilch. Sie werden in Deutschland als Weißkäse – aus Kuhmilch – in Salzlake produziert und verkauft. Das ist aus Sicht der Verbraucherzentrale Etikettenschwindel.

Buchtipp:
Wie die Lebensmittelindustrie täuscht und trickst zeigt eindrucksvoll der neue Ratgeber der Verbraucherzentralen „Lebensmittel-Lügen – wie die Food-Branche trickst und tarnt“. Das Buch dokumentiert die Maschen und Methoden der Hersteller – und zwar von irreführenden Produktnamen über zweifelhafte Tierartenbezeichnungen bei Wurst oder Käse, falsche Fruchtangaben in Säften oder Marmeladen bis zu Zucker- und Fettfallen in Light-Produkten. Verbraucher erfahren, wie sie Lebensmittel kritisch unter die Lupe nehmen können und worauf sie beim Blick aufs Etikett unbedingt achten sollten. Zudem ermutigt der Ratgeber dazu, Ärger über Schwindel und Schlampereien nicht zu schlucken, sondern mit den richtigen Tipps zu reklamieren.
Bestellmöglichkeiten: Das Buch kostet 9,90 Euro und ist in den örtlichen Beratungsstellen der Verbraucherzentrale Niedersachsen erhältlich. Für zuzüglich 2,50 Euro Porto- und Versandkosten kann es gegen Rechnung bestellt werden bei: Verbraucherzentrale Niedersachsen e. V., Herrenstr. 14, 30159 Hannover, am Tel: (05 11) 9 11 96-0, Mo bis Do 9 bis 17 Uhr u. Fr 9 bis 14 Uhr oder im Internet: www.verbraucherzentrale-niedersachsen.de/ratgeber


Dienstag, 3. September 2013

Knapp ein Viertel aller Gewerbeanmeldungen erfolgten von ausländischen Staatsbürgern



HANNOVER. Die niedersächsischen Gewerbeämter registrierten im 1. Halbjahr 2013 insgesamt 32 786 Gewerbeanmeldungen. Nach Angaben des Landesbetriebes für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen (LSKN) waren dies 453 Anmeldungen weniger als im Vorjahreszeitraum, was einem Rückgang von -1,4 % entspricht. 

Bei den 25 564 Einzelunternehmen entfielen 8 895 Anmeldungen auf weibliche Gewerbetreibende (34,8 %) und 16 669 Anmeldungen auf männliche Gewerbetreibende (65,2 %). Bei der Betrachtung nach der Staatsangehörigkeit wurden 19 591 Einzelunternehmen von Deutschen (76,6 %) gegründet, 5 973 Anmeldungen entfielen auf ausländische Staatsbürger (23,4 %). Die stärkste Fraktion ausländischer Gewerbetreibender bildeten mit 1 785 Anmeldungen die polnischen Staatsbürger, gefolgt von rumänischen (766 Anmeldungen) und bulgarischen Staatsangehörigen (695 Anmeldungen).

Von den 32 786 Gewerbeanmeldungen waren 26 500 Neuerrichtungen (26 293 echte Neugründungen, 207 Umwandlungen), 3 621 Zuzüge aus anderen Gemeinden sowie 2 665 Übernahmen durch Rechtsformwechsel, Gesellschaftereintritt oder Erbfolge/Kauf/Pacht. In 25 564 Fällen wurde die Rechtsform des Einzelunternehmens (78,0 %) gewählt, gefolgt von der „GmbH ohne Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt)" mit 3 512 Anmeldungen (10,7 %) sowie der GbR mit 1 265 Anmeldungen (3,9 %). Die Zahl der Gewerbeabmeldungen blieb im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nahezu unverändert. Im 1. Halbjahr 2013 gab es insgesamt 29 031 Gewerbeabmeldungen und damit 117 weniger als im 1. Halbjahr 2012. Dies entspricht einem Rückgang von -0,4 %.

Pressemitteilung des Landesbetriebes für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen

Freitag, 30. August 2013

Neues Vergabegesetz benachteiligt kleinere Unternehmen



Pressemitteilung

Der Gesetzesentwurf der Regierungskoalition in Niedersachsen zum neuen Vergaberecht benachteiligt kleinere und mittelständische Unternehmen in Niedersachsen. Der Entwurf des Gesetzes zur Sicherung von Tariftreue, Sozialstandards und Wettbewerb bei der Vergabe öffentlicher Aufträge integriert mehrere sachfremde Gesichtspunkte und Anforderungen, die von den FAMILIENUNTERNEHMERN abgelehnt werden.
So sieht der Gesetzesentwurf eine eigenständige Rechtsgrundlage für einen Mindestlohn von 8,50 EUR vor. Der Mindestlohn soll regelmäßig von einer Preiskommission überprüft werden. Damit will das Gesetz eine dritte Rechtsgrundlage neben dem Entsendegrund allgemeinverbindlichen Tarifverträgen etablieren. „Ein gesetzlicher Mindestlohn führt stets zu Marktverzerrungen und wird Beschäftigte mit einfacher Qualifikation aus dem Arbeitsmarkt ausgrenzen,“ so Ulrich Herfurth, Landesvorsitzender der FAMILIENUNTERNEHMER in Niedersachsen.
„Unter dem Strich werden die Belastungen aus Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe höher sein als die Einnahmen des Staates aus erhöhtem Steueraufkommen.“
Die FAMILIENUNTERNEHMER kritisieren auch die Einforderung sozialer Standards für Unternehmen ab 20 Mitarbeitern. Behinderte, Langzeitarbeitslose und Frauen müssen künftig auch im Bezug auf das ausgeschriebene Projekt quotal entsprechend eingesetzt werden. Dieses ist für kleinere und mittlere Unternehmen in der Regel nicht möglich.
Letztlich sollen alle Bieter garantieren, dass Sie nur Produkte einsetzen, die unter Beachtung der ILO-Kernarbeitsnormen hergestellt wurden.
Somit also auch garantieren, dass nirgends Lohndumping oder Kinderarbeit zum Einsatz kam. Dieses ist für kleinere und mittelständische Unternehmen weder überschaubar, noch als Garantie von ihren
Vorlieferanten einforderbar. Diese Unternehmen können sich also künftig an Ausschreibungen nicht mehr beteiligen. Falls sie sich dennoch beteiligen und ihnen der Zuschlag erteilt wird, ist die Auftragserteilung hochgradig gefährdet: unterlegene Wettbewerber werden sehr leicht darlegen können, dass die Garantieerklärungen eines kleinen Anbieters nicht belastbar sind und daher der Zuschlag nicht erteilt werden darf. Damit werden weitere regionale mittelständische Unternehmen aus dem Markt ausscheiden.
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Die FAMILIENUNTERNEHMER – ASU
und JUNGE UNTERNEHMER – BJU
"DIE FAMILIENUNTERNEHMER - ASU" wurden gegründet von Unternehmernfür Unternehmer als eine marktwirtschaftlich ausgerichtete Interessenvertretung für Eigentum und Freiheit. Geführt wird der Verband von den Unternehmern selbst – sie bestimmen die inhaltliche Ausrichtung. DIE FAMILIENUNTERNEHMER ist die starke Stimme des Unternehmertums in Deutschland.
Seine Mitglieder haben ein Unternehmen gegründet oder gekauft, sind im Management aktiv involviert und haben damit einen maßgeblichen Einfluss auf die Unternehmensentwicklung. Die derzeit rund 5.000 Mitglieder führen ihre Familienunternehmen in allen Branchen. Sie beschäftigen rund 1,7 Millionen Mitarbeiter und erzielen einen Jahresumsatz von mehr als 180 Milliarden Euro.

Für weitere Fragen stehen Ihnen als Ansprechpartner zur Verfügung:
DIE FAMILIENUNTERNEHMER - ASU e.V.
Landessekretariat / Landesvorstand Niedersachsen
Luisenstr. 5, D- 30159 Hannover
Telefon 0511-307 56 70
Telefax 0511-307 56 71
Internet www.familienunternehmer.eu
Mail familienunternehmer@herfurth.de
Kontakt: Ulrich Herfurth, Landesvorsitzender


Dienstag, 23. Juli 2013

FEDERAL RESERVE "Schreckliches Ungeheuer"



Politiker aller Couleur kritisieren die Notenbank, die Interessen der Hochfinanz zu vertreten.
Norbert Häring
Quelle: Handelsblatt, 22. Jul. 2013 / S. 13

Zitat:

"Einem Bankenkartell, bestehend aus den weltweit führenden Bankhäusern Morgan, Rockefeller, Rothschild, Warburg und Kuhn-Loeb, gelang es in einem konspirativ vorbereiteten Handstreich, das amerikanische Parlament zu überlisten und das Federal Reserve System (Fed) ins Leben zu rufen", Edward Griffin.
Zu den schwerwiegenden Systemfehlern des Geldwesens gehört die Tatsache, dass die Mengenregulierung an verfügbaren Geld-Zahlungsmitteln  außerhalb rechtsstaatlicher Souveränität liegen darf, wie das auch bei der Weltleitwährung US-Dollar der Fall ist. Eine Geldbereitsstellungs- und Vergabepraxis in den vergangenen Jahrzehnten, die nebulös statt transparent gewesen ist, auch weil sie außerhalb staatlicher Kontrolle stattfindet,lädt exklusive Kreise mit krimineller Energie, wie Kartelle der "Hochfinanz", zum Missbrauch ein.
Meines Wissens jährt sich der 100-jährige Gründungstag der Fed erst am 23. Dez. 2013.

Gruß
Thomas Bauer, Hannover


 

Freitag, 5. Juli 2013

Rohstoff-Mine Großstadt

Das Leben einer Altpapiertonne ist vorgezeichnet: Aus Kunststoffgranulat wird die Tonne gespritzt, dann aufgestellt, über Jahre befüllt und verlässlich geleert. Am Ende landet das ausgediente Stück im Regelfall nach 8 Jahren im Schredder, wird wieder zu Granulat zerkleinert. Soweit, so normal – eben der übliche Weg der Wiederverwertung. Der Produktdesigner Paul Pape hat sich des Themas Nachhaltigkeit künstlerisch angenommen, den oberen Teil der Tonne aufgefächert und aus dem Behälter einen Lounge-Chair geformt: UP001, ein exklusives Designsitzmöbel mit Stil. Die ausgemusterten Tonnen bekommt der Designer von der Abfallwirtschaft Region Hannover (aha). 
(Presseinfo)
Dazu mein Kommentar: Schön und nett, aber wir Mülltrenner arbeiten kostenlos für die Rohstoff-Mine Großstadt, von der die Industrie dann profitiert (zum Beispiel Dämmplatten u.a. aus Altpapier verkauft)...ip



Sonntag, 23. Juni 2013

warum in die ferne schweifen...?

sonntag ist familientag am küchengarten zu hannover-linden. der vater mit den söhnen, eltern in begleitung ihrer töchter, mütter mit kind, skater und freundinnen, tauschen sich aus über das, was so läuft und anliegt und frühstücken opulent bis 17 uhr - zum beispiel ciabatta-brötchen mit rührei plus latte macchiato. und auch ganz viele hundebesitzer besetzen die strandkörbe mit ihren mehr oder weniger braven haustieren.
demographisch auffällig ist der hohe anteil enorm fitter eltern, deren outfit dem der sprösslinge oft in nichts nachsteht. außer den grauen haaren und ein paar falten ist da kaum noch ein unterschied, möglicherweise aber ein problem für die jungen leute.
text/foto: ip


Samstag, 22. Juni 2013

Mythos des Großen Mannes: von heldenverehrung und legendenbildung



1. wir wollen unsern alten kaiser wilhelm wiederhaben, mit dem bart, mit dem bart...?
wilhelm wird posthum ganz groß eingebunden in die feierlichkeiten zum 100. geburtstag des hannoverschen rathauses. dazu ein hintergrundbericht über sein leben im vergleich zu einer politikerin ganz anderer art:
Der kaiserliche Konkneipant und die blitzgescheite Sau

2. das hannoversche wochenblatt schreibt zum 40jährigen jubiläum über sich: "Wenn es das Wochenblatt nicht gäbe, müsste man es erfinden".
da wird aber ne menge historie unter den tisch gekehrt.
vor über 40 jahren gab es in hannover bereits das anzeigenblatt "reporter" (herausgeber vogel) in der list, lindenblatt und ricklinger monatspost der druckerei petersen, und die döhrener warte vom regional medien-verlag.
zu dieser zeit hatte madsack kartellrechtliche probleme, weil die hannoversche presse nicht mehr eigenständig war, und der springer-verlag bedenken wegen alleinstellung und marktbeherrschung durch die HAZ angemeldet hatte.
im untergeschoss der sparkasse bahnhofstraße fand deshalb eine pressekonferenz statt, in der vom madsack-verlagsleiter auf die vielfältige presselandschaft hannovers durch die genannten blätter verwiesen wurde.
kurze zeit später brachte dann madsack das wochenblatt und folgeblätter (später hallo sonntag) heraus, was im klartext heißt, arrondierte das gesamte zeitungs-terrain erneut für sich.
irgenwann wurden linden-blatt und rimopo über einen zwischenverleger aufgekauft, ebenso in misburg der marktspiegel (verleger illmer).
regional medien hält noch an der ihme-zeitung fest, für den innenstadtbereich die city-zeitung, deren titel sofort in anderen städten kopiert wurde. im stadtteil linden gibt es wieder ein paar kleinere blätter, auch die wirtschaftsgemeinschaften verschiedener anderer stadtteile geben mitteilungen heraus, aber trotzdem könnte man umgekehrt sagen: wenn es das wochenblatt nicht gäbe, gäbe es eine unglaubliche vielfalt kleinerer interessanter blätter in hannover...

3. geliebt wurden in hannover die predigten von margot käßmann, aber gefeiert wird jetzt groß der 80. geburtstag vom ehemaligen stadtsuperintendenten hans werner dannowski.
der jubilar liebt wie viele von uns die marktkirche und pizzeria mario am leineufer.
am portal der marktkirche verweilte er dann auch schon mal während führungen bei den sieben todsünden sehr evangelisch länger beim thema völlerei.
wenn jemand sich im kunst- und kultur-bereich tummelt, dann hat er zuerst einmal ein schönes, interessantes leben. und damit verweise ich auf den anfang dieses textes.
aber es ist ja tradition in fast allen gesellschaften, dass wer die macht hat, auch die hoheit über das ausmaß der ehrungen und feierlichkeiten besitzt.

Der Mythos der Großen Mannes im 19.Jahrhundert (buchtitel des bildschönen literaturprofessors und nebenbei-sportjournalisten michael gamper, hannover), sollte doch im 21. jahrhundert endlich mal erledigt sein.
ip








Montag, 17. Juni 2013

100 Jahre Rathaus: Bald mit Rosa-Luxemburg-Platz davor?



Es wäre nur gerecht, wenn der jetzige Trammplatz vor dem hannoverschen Rathaus in Rosa-Luxemburg-Platz umbenannt würde.
Denn der hannoversche Oberpräsident Noske war an ihrer widerlich inszenierten Ermordung beteiligt.
Es wäre ein Ausgleich.
Es wäre ein Zeichen des Friedens, denn Luxemburg war antimilitaristisch gesonnen.
Und wenige Meter weiter existieren zudem bereits der Hannah-Ahrendt- sowie der Clara-Zetkin-Weg.
Luxemburg war sich über die gefährlichen globalen Dimensionen des Kapitalismus völlig im Klaren.
Sie las an ihrem Todestag in Goethes Faust seine dramatischen Spekulationstexte ("Im Lustgarten") und könnte deshalb ein ähnliches Denkmal bekommen wie Königin Sophie im Großen Garten Herrenhausen, deren Finger als Lesezeichen in einem Leibniz-Buch (Theodizee, glaub' ich) in Stein verewigt wurde (bitte Foto oben vergrößern).
Zudem würde dem "Kaiser-Wilhelm-Stil" des Rathauses dadurch etwas fast so Plakatives entgegengesetzt wie Willy Brandts Kniefall in Polen.
Ich wüsste schon, wo das Denkmal stehen sollte, sogar als Ausgleich faschistoider Bildhauerei dringend nötig wäre, und werde demnächst bei enercity deshalb vorsprechen, denn wer finanziert denn noch Kunst außer Energieversorgern, zu rettende Banken und Versicherungen?
Insgesamt habe ich beim hannoverschen Rathaus und der dort ansässigen Verwaltung mit Rat der Stadt nach wie vor den Eindruck, das vom Königshaus im Rahmen organisierten "Fundraisings" seinerzeit finanzierte Herrenreiterdenkmal von Ernst-August am Bahnhof und vor allem dessen PR-Inschrift: "Dem Landesvater sein treues Volk"  ist weiterhin dort im ehrenden Bewusstsein, als ob die Zeit stehen geblieben wäre...

Ingeburg Peters

Stelle hier nochmal den Bericht von Glenn Büsing ein, der bereits auf Telepolis.de erschienen ist, und von mir bei ihm in Sachen Rosa Luxemburg in Auftrag gegeben war. Er schlug geschichtliche Bezüge zum Leben des Kaisers vor, der derzeit im Rahmen des Jubiläums 100-Jahre-Rathaus geradezu gefeiert wird - heraus kam dabei ein interessanter Vergleich zweier Lebensläufe, wie sie unterschiedlicher kaum sein können.ip

Der kaiserliche Konkneipant und die blitzgescheite Sau


Donnerstag, 13. Juni 2013

Drohnen: Ein echtes Trauerspiel. Friedensratschlag fordert Stopp der Kampfdrohnen und Abwicklung des Verteidigungsministeriums

Pressemitteilung des Bundesausschusses Friedensratschlag vom 5. Juni 2013. Aus dem Text:
  • “… Die Friedensbewegung, die vor wenigen Wochen eine gemeinsame Drohnen-Kampagne ins Leben gerufen hat, bleibt auch dabei: Kampfdrohnen senken die Schwelle zu bewaffneten Aggressionen; der Einsatz von Kampfdrohnen bedeutet die gezielte Tötung von Menschen innerhalb und außerhalb von Kriegen ohne Anklage, Verfahren und Urteil; Kampfdrohnen terrorisiert die Bevölkerung betroffener Landstriche und gefährdet deren Menschen an Leib und Leben; die Einführung von Kampfdrohnen befördert die Entwicklung autonomer Killer-Roboter und wird schließlich noch schrecklichere Kriege zur Folge haben; die Bewaffnung der Bundeswehr mit Kampfdrohnen wird eine neue Rüstungsspirale in Gang setzen….”

ADAC fordert kritischen Umgang mit Medikamenten / Autofahrer sollten über Nebenwirkungen gut Bescheid wissen

 Medikamente, egal ob verschreibungspflichtig oder rezeptfrei, können die Fahrtüchtigkeit von Verkehrsteilnehmern stark beeinträchtigen. 
"Jeder Autofahrer muss vor Fahrtantritt kritisch prüfen, ob er allen Anforderungen des Straßenverkehrs gewachsen ist. Wir unterstützen die Initiative der Apotheker, um auf dieses Risiko aufmerksam zu machen", erklärt ADAC Vizepräsident für Verkehr Ulrich Klaus Becker am  heutigen "Tag der Apotheke". Das Motto des Aktionstags: "Erst fragen, dann fahren!". Von heute an informieren Apotheker verstärkt über die Auswirkungen von Medikamenten auf die Fahrsicherheit. 

Autofahrer sollten sich nicht ans Steuer setzen, wenn ihr Fahrverhalten durch die Nebenwirkungen eines Medikaments ungünstig beeinflusst wird. Anzeichen dafür sind u.a. Müdigkeit, Schwindel, Benommenheit, Sehstörungen oder Unruhe. "Gerade das Risiko rezeptfreier Medikamente gegen Erkältungen, Allergien oder Migräne sowie von Augenmedikamenten wird immer wieder unterschätzt. Ein Drittel der Bundesbürger hat sich noch nie über dieses Thema informiert", sagt Friedemann Schmidt, Präsident der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. 

Zwei von drei Autofahrern setzen sich auch dann ans Steuer, wenn sie sich nicht fit genug für den Straßenverkehr fühlen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter 3 000 Bundesbürgern im Auftrag der ABDA. Jeder zweite Befragte ist schon einmal Auto gefahren, obwohl er wegen einer Krankheit Einschränkungen seiner Fahrtüchtigkeit bemerkt. Weitere 16 Prozent der Bundesbürger setzen sich auch dann ans Steuer, wenn sie sich durch Nebenwirkungen eines Medikaments unsicher fühlen. 

Werden Medikamente mit Alkohol kombiniert, sind Wechselwirkungen möglich, die sich auch auf die Fahrtüchtigkeit auswirken können. 
Knapp ein Drittel der Bundesbürger ignoriert das. Der ADAC warnt: 
Liegt aufgrund eines Medikaments ein daraus bedingter Fahrfehler vor und wird nach einem Unfalls mittels Blutprobe das Medikament - beispielsweise ein Beruhigungsmittel (Benzodiazepine) - nachgewiesen,kann das schwerwiegende Folgen haben: Der Kaskoversicherungsschutz ist gefährdet, es drohen Geldstrafe, Fahrverbot und im schlimmsten Fall sogar eine Freiheitsstrafe, wenn jemand schwer oder sogar tödlich verletzt wurde.
Dies ist eine Presseinformation, kopiert und eingefügt. 


Verstoß gegen Sozialgeheimnis kann für Jobcentermitarbeiter teuer werden


Ein Jobcentermitarbeiter hatte ohne Einwilligung meines Mandanten bei einem potentiellen Vermieter angerufen und offenbar, dass mein Mandant Leistungen nach dem SGB II erhält. Der Vermieter hat daraufhin den Abschluss eines Mietvertrags abgelehnt. Mein Mandant hatte bei der Staatsanwaltschaft Anzeige erstattet. Das Ermittlungsverfahren wegen der Verletzung von Privatgeheimnissen (§ 203 Abs. 2 StGB) wurde gegen Zahlung einer Auflage  in Höhe von 600 € eingestellt.” Meldung von Ludwig Zimmermann vom 11. Juni 2013 in seinem Blog sozialrechtsexperte

Montag, 10. Juni 2013

So ist das eben mit uns Genies: Weltkunstwerk Heizkraftwerk Hannover-Linden


Das Jugendzentrum Glocksee war meines Wissens der erste Erfinder des Wahrzeichens Heizkraftwerk als "Wegweiser" auf allen möglichen Aufklebern und Gegenständen.
Drei warme Schwestern, Strickkkunst von Mansha Friedrich, kamen jetzt erst hinzu. Die berühmte Trägerin des Kaiserrings Goslar, Rosemarie Trockel, würde ihre Freude dran haben. 
Wenn ich dazu komme, stelle ich noch die LED-Hinweise dazu, gedruckt in der City-/Ihme-Zeitung, ganz zu schweigen von meinem unermüdlichen mündlichen Vorsprechen bei der enercity-Spitze mit Verweis auf all die Verwender des Symbols.
Die Beleuchtungsidee aber kam definitiv von mir und wurde stets mit Kostengründen usw. ziemlich scheinheilig abgeschmettert.
Man könnte übrigens auch per handy Spiele auf der Rasterstruktur ermöglichen.
So ist das eben mit uns Genies, wir quellen kreativ über wie Steve Jobs, aber Bill Gates kassiert ab; um in einer Metapher über Best-Verdiener zu sprechen. Wem gehören enercity und das Heizkraftwerk denn eigentlich - wirklich der Stadt Hannover, also den Bürgern? Aufsichtsräte werden gut bezahlt, Vorstände auch, deren Lieferanten und Sponsoring-Empfänger ebenso.Von unserem Geld!
Sähe das Heizkraftwerk auch mit Tagesbeleuchtung schöner aus? Die Rasterflächen sind nämlich verschmutzt. Ausprobieren! ip
50 Jahre und wunderschön, da macht der allabendliche Spaziergang mit dem Hund gleich noch viel mehr Spaß.


Jutta Johannwerner hat die Leitung der katholischen Cityseelsorge übernommen.


Pressemitteilung der Katholischen Kirche in der Region Hannover
10.06.2013

Gärtnerhut oder Che-Guevara-Mütze?
Die Pläne der langjährigen Gefängnisseelsorgerin: mehr Spiritualität, mehr Kultur, mehr Engagement für die Stadt

Hannover (pkh) Für die katholische Kirche ist der ka:punkt ist so etwas wie ein Experimentierfeld. Seit dem Expo-Jahr 2000 wird hier in Hannovers Fußgängerzone erprobt, was Kirche alles sein kann. Jetzt gibt es noch eine Innovation mehr, kommentierte Propst Martin Tenge, als Jutta Johannwerner ihren Job antrat: „Eine Kern-Einrichtung der Katholischen Kirche in der Region Hannover wird von einer Frau geleitet.“ Nach dem Abschied von Pfarrer Thomas Hoffmann, der die City-Seelsorge in Hannover aufgebaut hat, hat die 56-jährige Theologin Jutta Johannwerner die Leitung des ka:punktes übernommen. Sie gehört bereits seit 2009 zum Team und hat bisher mit halber Stelle unter anderem das Kulturprogramm verantwortet. 

„Ich mache den Job einfach so, wie ich bin – und ich bin eben eine Frau“, sagt die Pastoralreferentin gelassen. Als Theologin in der katholischen Kirche war sie schon immer, was sie augenzwinkernd „die Petersilie auf dem Fleischtablett“ nennt. Erst als einzige weibliche Studentin des Fachbereichs in ihrer Heimatstadt Paderborn, später als Seelsorgerin im Männerknast. Zuletzt war sie mit einer halben Stelle für die Insassinnen der Justizvollzugsanstalt für Frauen in Hildesheim da. „Man kann sich nicht vorstellen, was da abgeht“, sagt sie im Rückblick. Und trotzdem: „Die siebzehn Jahre im Gefängnis haben mich gelassener und zuversichtlicher gemacht“, erzählt sie. Mit wie wenig ein Mensch in einer Zelle auskommen kann. Unter welchen Umständen Frauen und Männer nicht nur irgendwie überlebt haben, sondern liebenswerte Menschen geworden sind. Wie eine Frau, für die gerade alles zusammenbricht im Leben, aus dem Gefängnis heraus ihre Familie managt. Jutta Johannwerners Fazit aus diesen Erfahrungen: „Das Leben ist kantig und rau, aber man kann es besser aushalten, wenn man weiß: Da oben ist einer, der weiß, was er tut.“

„Unheimlich gerne“, erzählt sie, hat sie im Gefängnis Gottesdienste gefeiert. Zwei Mal erlebte sie, dass sich Menschen im Knast für die Taufe entschieden haben. Aber schon wenn die Insassinnen einfach gerne zum Gottesdienst gekommen sind, weil sie gemerkt haben, dass es hier um sie und ihr Leben geht – dann hat sie es richtig gemacht, ist die ausgebildete Gesprächstherapeutin sicher.

Ihre Erfahrungen bringt sie mit in den ka:punkt. „Ich habe die Citypastoral gut aufgestellt übernommen“, sagt sie. Aber einige neue Ideen hat Jutta Johannwerner trotzdem:  Sie möchte die Verbindung zur Politik und den Akteuren der Stadtgesellschaft intensivieren und noch mehr in der Stadt mitgestalten. In der Mensa des Landtages ist ein spirituelles Angebot zur Mittagszeit geplant. Und in der Salzgrotte des Geschäfts „Das Bett“  wird es künftig auch „Salz für die Seele“ geben. Am Dienstagnachmittag dürfen Besucher des ka:punkts gespannt sein: Spontane kulturelle Appetithäppchen erwarten sie.

Zu ihrer Begrüßung als neue Leiterin des ka:punkts hat Jutta Johannwerner zwei Hüte mitgebracht. Die Che-Guevara-Mütze ist ein Souvenir aus ihrem Kuba-Urlaub. Ein großes Herz für die Entrechteten – das ist ein Zug, den sie an dem umstrittenen Kult-Revolutionär schätzt. Näher aber, sagt die Mutter von zwei erwachsenen Kindern, ist ihr der Hut aus Bananenblättern, den sie einem kubanischen Gärtner abgekauft hat. Hegen und pflegen, was wächst – so sieht Jutta Johannwerner auch ihren neuen Job in der Cityseelsorge.


Kontakt zum ka:punkt:
Grupenstraße 8, 30159 Hannover (zwischen Kröpcke und Marktkirche)
Telefon: 05 11 - 270 739-0
eMail : info@ka-punkt.de
www.ka-punkt.de
Offen: Mo bis Fr: 10:00 - 18:00 Uhr --- Sa: 10:00 - 14:00 Uhr

Freitag, 7. Juni 2013

Kleinkariert (unübersichtlich, winzige Fotos), spießig und nach Brot gehend: Neue Broschüre "Die schönen Seiten der Calenberger Neustadt"

Signifikantes Gebäude der Calenberger Neustadt zu Hannover. Kleine Anmerkung von mir:  Die drei Figuren über dem Portal in ihrer calvinistischen Stringenz könnten durch barockere, venezianischere ersetzt werden. Wie wäre es mit einem Spendenaufruf diesbezüglich? text/foto:ip


Die Idee mit dem blauen Faden durch die Calenberger Neustadt ist gut.
Aber dass zumindest die jetzt erschienene Druckausgabe durch eine Werbeagentur auf Inserenten fixiert ist, finde ich bitter schade.
Es gibt historisierende Texte über Adelsbauten, aber die Villa Rosa, ein wirklich schöner Laves-Bau, wird einfach weggelassen.
Das Jugendzentrum Glocksee mit der weltweit in der Wallwriter-Szene bekannten Graffiti-Galerie und seinen tollen Konzerten (hier trat von 'Frittenbude' bis 'Wir sind Helden' schon alles auf, was Rang und Namen in der alternativen Szene hat), existiert gar nicht auf dem spießig wirkenden Prospekt.
Auch der ausländerdominierte Goetheplatz mit dem Kabul-Laden und seinen traumhaften Spezialitäten, die internationale Atmosphäre der Goethestraße, das wird völlig negiert.
Ich finde, die Broschüre grenzt hart an Xenophobie.

Außer den Inserenten hätte man wenigstens in einer Aufzählung die sonst noch vorhandenen Highlights aufführen müssen: Die Trattoria der genialen Gabriella Piu und ihres Sohns, Weinhäuschen, das gemütliche Safran, Institut für Bewegungstherapie Prof. Dordel Andertensche Wiese, Topdesignerin Melanie Wedemeier, Adem als Klatsch- und Tratschtreffpunkt, das trendige vegane Restaurant Loving Hut, Theater an der Glocksee (derzeit läuft dort, sehr gut besucht, "Ware Mensch"), Forum Sinti und Roma an der Clemenskirche mit dem kommunikativen Vorsitzenden Rose, und viele mehr. Und der Polizei-Kontaktbeamte für dies Gebiet sieht aus, wie Ralph Fiennes aus dem Gesicht geschnitten (whow).
Aber die sogenannte AWD-Arena ist seltsamerweise drin, vielleicht weil ein auf mehreren Fotos gleichzeitig ins Diktiergerät sprechender Anwalt des Herausgebers Wirtschaftsgemeinschaft Sportler vertritt?

Wo Licht ist, ist auch Schatten, sagt ein altes Sprichwort.
Wer mutig wäre, könnte sogar ein paar Worte über das inzwischen zum Groß-Betrieb durch Hinterhofgebäude erweiterte Bordell Braunstraße verlieren, direkt gegenüber der Berufsschule 6, das von der Stadtverwaltung so selbstlos gefördert wird.
Oder ein Etablissement neben der Sparkassen-Filiale, dessen 'Insassen' sich offenbar laut Werbung (auch?) an ein homosexuelles Publikum wenden.
Dazu müsste man aber halt bereit sein, sich mit Schatten zu beschäftigen, und von denen ist die Calenberger Neustadt vom Steintorviertel herüber durchaus bedroht.
Hier sehe ich einen wirklich wichtigen Ansatz zu gravierendem politischen Handeln gegeben, weit hinaus über die Werbung des Vereins Wirtschaftslebens, c/o Schlossapotheke.

Die beiden Blondinen auf dem Titelblatt sitzen nicht etwa in Schäfer's Café in der Esplanade sondern sind einem Fertigfotos anbietenden Katalog entnommen.
"Die schönen Seiten der Calenberger Neustadt" steht darunter.
Für mich eine sehr verengte Wahrnehmung dieses wirklich atemberaubenden Stadtteils, die fast ein wenig rassistisch ausgrenzt, was hier sonst noch so läuft - und hier tut sich soooo viel.
Ingeburg Peters

http://www.calenberger-vielfalt.de

nicht ganz ernst gemeinter epilog: wer mal eine gelungene image-werbung sehen will, lasse sich von DAA-chef meyer in der adolfstraße den von mir gestalteten hausprospekt zeigen... ip

Donnerstag, 6. Juni 2013

100 Jahre Rathaus Hannover, das Klassenlehrer Dr. Sander uns immer wieder als schrecklichstes Beispiel "Gelsenkirchener Barocks" nannte, aber im Internet-Zeitalter ist man ja für alles dankbar, wenn es nur real ist



“Einweihung des Neuen Rathauses durch Kaiser Wilhelm II.”
Frankreich 1913, 1 Minute
In einer französischen Gaumont-Wochenschau ist in einigen wenigen Aufnahmen zu sehen, wie Kaiser Wilhelm II. das eben fertig gestellte Rathaus in Hannover einweiht.
Die Gesellschaft für Filmstudien e.V. (GFS) hat diese Sequenz im Rahmen des Projektes “Historische Hannover-Filme” recherchiert, bearbeitet, die Vorführrechte erworben und zeigt ihn zum 100jährigen Rathaus-Jubiläum jeden Abend im Künstlerhaus.
Dazu stelle ich hier nochmal den Bericht meines Praktikanten Glenn Büsing ein, der bereits auf Telepolis.de erschienen ist, aber von mir bei ihm in Sachen Rosa Luxemburg in Auftrag gegeben war.
Er schlug geschichtliche Bezüge zum Leben des Kaisers vor - heraus kam dabei ein interessanter Vergleich zweier Lebensläufe, wie sie unterschiedlicher kaum sein können.ip

Der kaiserliche Konkneipant und die blitzgescheite Sau



Schöne neue Welt der Elektrizität

Schon seltsam, diese drahtlose Technologie...



Dienstag, 4. Juni 2013

Propaganda-Briefmarke zurückziehen - Briefmarken sind mehr als reine „Postwertzeichen“


Aus Protest gegen einen weiteren Werbehöhepunkt der Bundesregierung zur Rechtfertigung der Kriegseinsätze der Bundeswehr, hat die Deutsche Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) unter dem Motto „Keine Kriegspropaganda – Mein Brief bleibt militärfrei!“ eine Petition und eine Sammelaktion gestartet. Zeitgleich mit der Veröffentlichung einer Sonderbriefmarke „Bundeswehr: Einsatz für Deutschland“ durch das Bundesfinanzministerium Anfang Juni, will die DFG-VK gegen die Verherrlichung von Krieg- und Militär mobilisieren, sie als billige Propaganda entlarven und die Rücknahme der Briefmarke erreichen.
„Auch wenn das Ministerium behauptet, dass die Bundeswehr 'hohes Ansehen und Vertrauen' genieße, 'einen selbstverständlichen Platz in der Mitte unserer Gesellschaft' einnimmt und 'eine einzigartige und unverzichtbare Aufgabe wahrnimmt', wird es durch die Aussage nicht zur Tatsache“ erklärt der Politische Geschäftsführer der DFG-VK Monty Schädel. „Gerade weil es an der Heimatfront nicht so prächtig für das Militär läuft, soll mit dieser Briefmarke der Werbefeldzug für die Bundeswehr fortgesetzt und die Gesellschaft mit Militärsymbolen durchsetzt werden.“
Der DFG-VK-Landesgeschäftsführer in Baden-Württemberg, Roland Blach ergänzt dazu: „Briefmarken sind in allen Bevölkerungsschichten verbreitet, das Militär hat damit eine großflächige und subtile Alltagswerbung an der Hand – vergleichbar mit der Reklame in Fußballstadien oder Bahnwaggons. Das Bundeswehr-Marketing bleibt nicht bei bestimmten Zielgruppen stehen.“
Dass es nicht nur um irgendein kleines Bild auf Briefen geht wird für die DFG-VK auch durch deutlich, wie das Bundesfinanzministerium ihre Briefmarken auf ihrer Homepage bewirbt: “Sie sind bunte Spiegel unserer Alltagskultur. Sie erzählen von Menschen, die Herausragendes geleistet haben und erinnern an Ereignisse, die wir nicht vergessen dürfen. Insofern sind Briefmarken ein Medium, das Zeichen setzt.“
Die DFG-VK fragt verwundert: Für welche herausragende Leistung soll mit dieser Briefmarke Zeichen gesetzt werden? Die Bundeswehr ist immer wieder in die Kriegseinsätze geschickt worden, obwohl die regelmäßigen Umfragewerte belegen, dass weit mehr als der Hälfte der Menschen in der Bundesrepublik dieses ablehnen? Monty Schädel: „Ein Spiegel der Alltagskultur ist eine Militärmarke dann wohl wahrlich nicht. Jeder Krieg ist ein Verbrechen an der Menschheit und hinterlässt Tote, Verwundete und Flüchtlinge sowie die Zerstörung von Umwelt und Infrastruktur. Die Bundeswehr ist an diesen Verbrechen mit beteiligt. Das sind keine herausragenden Leistungen. - Im Gegenteil!“
Unter www.feldpost.dfg-vk.de können die Forderungen an den Bundesfinanzminister auf den Rückzug der Propaganda-Briefmarke „Bundeswehr. Im Einsatz für Deutschland“ und an die Bundesregierung für die Beendigung der Kriege und den Abzug der Bundeswehr aus allen Auslandseinsätzen ein unterstützt werden. Ebenso besteht die Möglichkeit, mit einer Spende den Druck einer eigenen Briefmarke zum Gedenken an die Opfer der Bundeswehrkriegseinsätze zu ermöglichen. Diese Briefmarke soll zum Jahrestag des Massaker von Kundus erscheinen. Am 04.09.2009 wurde auf Befehl des Bundeswehroberst (heute General) Georg Klein ein Tanklastzug durch US Kampfflugzeuge bombardiert. 142 Menschen wurden getötet.
DFG-VK-Geschäftsführer Schädel: „Unsere Solidarität gilt den Opfern von Krieg und Zerstörung und nicht den Soldaten als Tätern! Jeder Krieg ist eine Niederlage und macht das Versagen der internationalen Diplomatie und den Unwillen zu einer zivilen Konfliktlösung deutlich. Eine militärverherrlichende Briefmarke ist kein Weg gegen den Krieg.“
Die Aktion der DFG-VK ist zu finden unter www.feldpost.dfg-vk.de
Die Propagandamarke des Bundesfinanzministers finden sie hier: http://kurzlink.de/feldpost.

Dies ist eine Presseinformation, kopiert und eingefügt.

Montag, 3. Juni 2013

Whow, endlich mal ne tolle Personalie mit einer Person, die Kopf, Herz und Hand zu verbinden versteht. Gratulation

+++ Pressemitteilung der Evangelisch-lutherischen  Landeskirche Hannovers

Silke Leonhard wird neue Rektorin des Religionspädagogischen Instituts Loccum (RPI)

Die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers hat am 31.Mai 2013 Dr. Silke Leonhard (47) zur neuen Rektorin des Religionspädagogischen Instituts Loccum (RPI) berufen. Sie wird damit Nachfolgerin von Prof. Dr. Friedhelm Kraft, der im Januar 2013 in das Konsistorium der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz gewechselt ist.

Silke Leonhard ist Studienrätin für die Fächer Religion und Deutsch am Kaiser-Wilhelm- und Ratsgymnasium Hannover und externe Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Praktische Theologie und Religionspädagogik der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Nach ihrem Studium der Evangelischen Theologie und Germanistik für das Lehramt an Gymnasien war sie ihr Referendarin am Studienseminar für Lehramt an Gymnasien in Celle. Auf die Zweite Staatsprüfung folgte ein Studium der Pädagogik für das gymnasiale Lehramt. Von 1994-1998 war Leonhard Lehrerin in Bielefeld und Uchte. 1998 wurde sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Praktische Theologie der Georg-August-Universität Göttingen. 2002 wechselte sie zum Institut für Theologie der Universität Hannover und 2007 zum Lehrstuhl für Praktische Theologie und Religionspädagogik der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Gleichzeitig begann sie 2003 als Studienrätin am Kaiser-Wilhelm- und Ratsgymnasium Hannover. Leonhard schloss 2005 ihre Promotion zum Dr. phil. mit der Arbeit "Religion am Lernort Körper. Erkundungen zu einer leiblichen Didaktik" an der Leibniz-Universität Hannover ab.

Leonhard ist Mitglied einer Reihe nationaler, europäischer und internationaler Gesellschaften, Kommissionen und Arbeitsgemeinschaften und mit zahlreichen Veröffentlichungen in der religionspädagogischen Fachliteratur vertreten.  Sie hat eine Reihe religionspädagogischer und religionsästhetischer Projekte zu Religion und Bildung betreut, u.a. beim Deutschen Evangelischen Kirchentag und beim Bildungsforum der hannoverschen Landeskirche. Regelmäßig ist sie als Organistin und Chorleiterin tätig, organisiert und gestaltet Gemeindegottesdienste sowie Schul- und Studierendengottesdienste.

Silke Leonhard ist verheiratet mit dem Arzt Prof. Dr. Hans Heinrich Wedemeyer.

Leonhard: "In meinen Augen ist das Religionspädagogische Institut in Loccum der kirchliche Ort, an dem Religions- und Gemeindepädagogik „mit Herz, Kopf, Hand und Fuß“ gebildet wird. Die Unterstützung der in Schule und Gemeinde arbeitenden Menschen, die vor Ort unter veränderten gesellschaftlichen Bedingungen religionspädagogisch wirken, liegt mir sehr am Herzen. Besonders freue ich mich darauf, gemeinsam mit dem RPI-Team an den Zukunfts-Gestalten des Religionsunterrichts in Niedersachsen mitzubauen und dabei über die Gesichter von Konfessionalität nachzudenken."


Samstag, 1. Juni 2013

Der Logenplatz zur Illuminiation des hannoverschen Heizkraftwerks

 Das ist mein Lieblingscafé, drinnen wie draußen ist hier jeder willkommen, mit Kind, Kegel, Hund, Behinderten ebenso wie Alten und Gebrechlichen. Die fleißige Inhaberin Jutta Gotthardt mag sie alle. 
Von hier aus hat frau einen Logenplatz-Blick auf ihr Gesamtkunstwerk mit Weltgeltung, die abends LED-beleuchteten Türme des Heizkraftwerks. ip-text/foto