Samstag, 28. November 2009

makaberer journalismus der bürgerlichen presse

die süddeutsche zeitung hatte kürzlich eine durchaus "feuilletonistische" doppelseite, die an der tatsache festgemacht war, dass sich bei france telekom 25 menschen aufgrund der katastrophalen arbeitsverhältnisse dort das leben genommen haben.
so weit der aufhänger - und nun durften die journalisten textlich
los-brillieren, was das zeug hielt. in poetischer weise reihten sie satz an satz, einer schöner gedrechselt als der andere, von der bestimmung des menschen seit urzeiten und seiner stellung in der natur bis in die moderne. mir wurde übel.
das große kunststück der bourgeoisie, zuckerguss übern scheißhaufen zu ziehen, hier wurde es derart unverhohlen durchexerziert, dass enke aus dem grab springen würde, hätte er das noch zu lesen bekommen.
kein wort davon, wo diese menschenverachtende job-rotation und entfremdung, die immer schneller fortschreitende verarmung des "humankapitals" (was für eine verbrecherische wort-schöpfung) ihre wurzeln hat, keinerlei kritisches hinterfragen, nur journalistische hochglanzpolitur, an der sich der treue, sich für gebildet haltende, leser bei einer tasse guten tees delektieren konnte.

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