Samstag, 30. Mai 2009

zur europawahl

zum ersten mal habe ich jetzt jemand persönlich kennengelernt, der "rechts" wählt, wie er sagt. ich bohrte nach, die cdu könne man doch nicht wählen wegen der dumpinglöhne, nein, er meinte "rechtsradikal."
ein ganz netter mann eigentlich...: man könne nachts nicht mehr durch linden gehen;
also das konnte ich als frau, die allerdings ja auch ganz unten in der hackordnung steht, schon vor 30 jahren nicht.
es ging ihm jedenfalls um die vielen ausländer.
okay, ich habe auch schlechte erfahrungen gemacht mit ausländischen putzfrauen (genauer gesagt mit deren männern, die ihnen an der haustür das verdiente geld gleich wieder abnahmen) und unkundigen handwerkern.
aber der nationalismus ist ein für allemal tot, schon durch das internet.
das rad der geschichte lässt sich nicht zurück drehen und wir haben aufgrund der elektronischen vernetzung künftig für das wohlergehen all unserer mitschwestern und -brüder mitverantwortlich zu agieren.
aber cdu oder fdp wählen, heißt, den bereits jetzt verheerenden sozialabbau weitertreiben.
es hat sich in frankreich und skandinavien gezeigt, dass mindestlöhne, insbesondere für leiharbeitskräfte, durchaus stabilisierend wirken können. zwar muss der unternehmer anfangs die preise anpassen, aber nach einer gewissen konsolidierungsphase sind die auftragsbücher wieder voll.
deshalb plädiere ich zur europa- wie auch bundestagswahl für die linke, nicht weil ich glaube, die hätten den stein der weisen, sondern deshalb, um den regierungsparteien (die spd hat mit der agenda 2010 und hartz IV die lawine losgetreten) einhalt zu gebieten in ihrem destruktiven tun.

Samstag, 23. Mai 2009

nachtrag zum vatertag

mein vater war malocher. ich bin die tochter des malochers, da verdoppelt sich die dialektik: arm von haus aus und weiblich noch dazu.
er sagte mal: "du wirst geboren, machst die augen auf, siehst dich um und willst wieder zurück."
schon als junger vater vergiftete sich im bleiwerk goslar, fuhr täglich dutzende von kilometern mit dem fahrrad zur arbeit, um seine junge familie zu ernähren (meine mutter, mich, später noch drei weitere töchter), arbeitete in verschiedenen raffinerien und zum schluss sagte er zu einem bürgerlichen lebemann: "statistisch gesehen erreichen nur 50 prozent das rentenalter, also - wer von uns beiden wird nun die rente nicht mehr genießen können?".
die frage hätte er gar nicht zu stellen brauchen, und sie hat sich natürlich inzwischen lange beantwortet.
die Antwort kann sich jeder, ohne den geringsten einsatz von phantasie, denken.
dazu die doppelte ironie: mein vater hat ein ganzes langes berufsleben lang immer in die rentenkasse eingezahlt, der bürgerliche nie...
und nun herrscht heute mehr angst denn je unter den (fach)arbeitern. das spd-europawahl-plakat mit dem mann an der drehbank empfinde ich als verarschung.
wie ein mantra beten sich die kleinen leute vor, dass deutschland doch ein sozialstaat ist und vorbildlich. das war er aber nur bis vor kurzem.
was nun kommt, erläutert der Journalist Markus Breitscheidel am Montag, 25.05. im hannoverschen Literatursalon am Königsworther Platz. Er gibt Einblicke in den Niedriglohnsektor:
Für sein neues Buch Arm durch Arbeit hat sich Markus Breitscheidel als
Leiharbeiter in die Mühlen des sogenannten Niedriglohnsektors begeben.
Bereit und gezwungen jeden Job anzunehmen, war er auf der Suche nach Arbeit
als Produktions- und Erntehelfer unterwegs, subventioniert vom Arbeitsamt,
das seinen „verdienten“ Lohn immer wieder aufstocken musste. Anhand von
Gesprächen mit Kollegen und durch Fallbeispiele Betroffener schildert
Breitscheidel seine Reise durch ein marktradikales und entsolidarisiertes
Land. Auch hier belässt es der Autor nicht bei einer reinen Schilderung der
Verhältnisse, sondern macht Vorschläge für einen Weg zu einer würdigen neuen
Arbeitsgesellschaft.


Ort: Leibniz Universität Hannover, Königsworther Platz 1, Conti-Foyer
Eintritt: € 7,-, erm. € 5,-.
Einlass: 19 Uhr | Beginn: 20 Uhr



Freitag, 22. Mai 2009

fettleibigkeit als megageschäft

germany's next model ist gewählt. heidi klum und co. machen kasse mit werbeeinnahmen. und der schönheitsmarkt boomt mehr denn je. hier lassen sich noch fette umsätze erzielen.
um das stichwort fett gleich aufzugreifen: besonders beim sogenannten krieg gegen die fettleibigkeit, der immer mehr zum klassenkampfthema zwischen arm und reich wird, sind noch wahnsinnige gewinnzuwächse drin.
zuerst wurden chips, limonaden und fast food sowie süßigkeiten stets am kassenausgang des supermarktes bereitgehalten, jetzt findet man dort schon schlankheits-programme, um das fett wieder abschmelzen zu lassen.
dabei kann ein dünner mensch kränker und schwächer sein als ein dicker, wenn er sich zu wenig bewegt.
aber darum geht es der industrie ja gar nicht. das ziel ist insbesondere die schlanke norm-frau, erzielt durch jegliche gewinnbringende maßnahme wie workout, wellness, fettabsaugung oder diät.
wer dick ist, gibt sich als unterschicht zu erkennen, die nicht das geld für gute ernährung hat. wer dünn ist, hat die eintrittskarte zur welt des business, zur vermarktung seiner person, siehe germany's next model.
folgender witz charakterisiert die situation:
eine sehr schlanke elegante dame kommt an einem bettler vorbei, der ihr zuruft "ich möchte etwas essen". die dame antwortet: "Sie müssen sich zwingen. versuchen Sie es einfach immer wieder."
eine interessante arbeit darüber ist im internet auf der website der österreichischen politologin eva kreisky zu finden und kostenlos ausdruckbar.

Montag, 18. Mai 2009

freizeit-vorschläge

wenn die TUI zum vatertag das panzerfahren anbietet, warum nicht auch demnächst ein guantanamo-event?
500 euro für das erlebnis an die TUI: wie fühle ich mich als gefolterter? der sozialforscher jan-philip reemtsma karikierte so etwas bereits: für dieses vergehen den arm umdrehen, für jenes den daumen quetschen, und so weiter, streng nach folter-ordnung.
als ich aus beruflichen gründen mir die beiden hostel-filme ansehen musste, die quentin tarantino produziert hat, hieß es in der presse, das sei trash. ich war aber schockiert von der realitätsnähe dieser horror-folterfilme.
naja, thema wechseln: spazieren Sie doch einmal durch die leinaustraße in hannover-Linden! dort blühen die bäume, es liegt ein unbeschreiblicher duft in der luft, fast wie auf capri.
mother earth zeigt sich nochmal in ihrem schönsten kleid, bis die polkappen abgeschmolzen sind.
sehen Sie, schon schleicht sich wieder der sarkasmus ein: gar nicht so leicht, das thema zu wechseln heutzutage. schönheit und horror lagen noch nie so dicht beieinander.

Freitag, 15. Mai 2009

der bedrohliche kampf um die antarktis

und was, wenn sie die polkappen mutwillig abschmelzen, um an die bodenschätze zu kommen?

es ist tradition bei den amerikanischen präsidenten, zum schluss ihrer amtszeit noch blitzschnell die heikelsten anweisungen festzuzurren und präsident bush tat dies bezüglich der antarktis.

eine justitiarin im hypermodernen ölmuseum von stavanger in norwegen hat mir mal erzählt, wie norwegen dazu kam, durch bodenschätze zum reichsten land der welt zu werden.
in stavanger kann heute noch das sardinenmuseum besichtigt werden, eine ehemalige verarbeitungsstätte, wo die mütter ihre mitarbeitenden kinder unter dem rock vor kontrolleuren versteckten, so arm war die bevölkerung.
heute hat norwegen einen riesigen finanzfonds aus den ölgeldern für die zukunft der jugend eingerichtet.
kurz nach der grenzziehung des meeresbodens zwischen norwegen und großbritannien bereiste ein norwegischer minister holland und hörte dort von öl- und gasfunden auf dem meeresboden. vielleicht ist das bei uns auch zu finden, sagte er sich und ließ bohren.
tatsächlich stieß man auf immense energievorräte, norwegen wurde über nacht reich.

eine ähnliche situation besteht in der antarktis, und wenn russland nun krieg androht, dann nicht, wie ein kommentator meinte, weil sie nichts anderes könnten, sondern weil hier gerade ein ganz ganz dickes wirtschaftliches und umweltvernichtendes ding läuft, und alle beteiligten wissen das.
würden die amerikaner über ihre wüsten so schnell wie technisch möglich solarschirme spannen, wie dies in afrika gerade vorbereitet wird, der welt wäre besser gedient.
make energy not war!

während viele amerikaner ihre schuld an der vernichtung der indianer noch ebensowenig angenommen haben wie manche deutsche den holocaust, geht es jetzt in die nächste runde erneuter schuld, denn die in der antarktis ansässigen stämme werden komplett in diesem machtkrieg um die bodenschätze ignoriert.

chief seattle, auf einer insel vor der heute nach ihm benannten stadt geboren, hielt einst diese rede:

Meine Worte sind wie Sterne...

Der Staat Washington, im Nordwesten der USA, war die Heimat der Duwamish, eines Volkes, das sich - wie alle Indianer - als einen Teil der Natur betrachtete, ihr Respekt und Ehrerbietung erwies und seit Generationen mit ihr in Harmonie lebte.

Im Jahre 1855 machte der 14. Präsident der Vereinigten Staaten, der Demokrat Franklin Pierce, den Duwamish das Angebot, ihr Land weißen Siedlern zu verkaufen; sie selbst sollten in ein Reservat ziehen.

Die Indianer verstanden das nicht.

Wie kann man Land kaufen und verkaufen? Nach ihrer Vorstellung kann der Mensch die Erde nicht besitzen, so wenig, wie er den Himmel, Die Frische der Luft oder das Glitzern des Wassers besitzen kann.

Chief Seattle, der Häuptling der Duwamish, antwortete dem "großen Häuptling der Weißen" auf dessen Angebot mit einer Rede, deren Weisheit, Kritik und

bescheidene Hoffnung uns heute, fast 150 Jahre später, mehr denn je betrifft und betroffen macht. "Meine Worte sind wie Sterne, sie gehen nicht unter", sagte Chief

Seattle.

Sein Volk hat nicht überlebt, seine Worte wurden nicht gehört.

Werden wir sie hören? Werden wir überleben?

Die Rede

Der große Häuptling in Washington sendet Nachricht, dass er unser Land zu kaufen wünscht.

Der große Häuptling sendet uns auch Worte der Freundschaft und des guten

Willens. Das ist freundlich von ihm, denn wir wissen, er bedarf unserer Freundschaft nicht.

Aber wir werden sein Angebot bedenken, denn wir wissen - wenn wir nicht verkaufen - kommt vielleicht der weiße Mann mit Gewehren und nimmt sich unser Land. Wie kann man den Himmel kaufen oder verkaufen - oder die Wärme der Erde? Diese Vorstellung ist uns fremd. Wenn wir die Frische der Luft und das Glitzern des Wassers nicht besitzen - wie könnt Ihr sie von und kaufen? Wir werden unsere Entscheidung treffen.

Was Häuptling Seattle sagt, darauf kann sich der große Häuptling in Washington

verlassen, so sicher wie sich unser weißer Bruder auf die Wiederkehr der Jahreszeiten verlassen kann.

Meine Worte sind wie die Sterne, sie gehen nicht unter.

Jeder Teil dieser Erde ist meinem Volk heilig, jede glitzernde Tannennadel, jeder

sandige Strand, jeder Nebel in den dunklen Wäldern, jede Lichtung, jedes summende Insekt ist heilig, in den Gedanken und Erfahrungen meines Volkes. Der Saft, der in den Bäumen steigt, trägt die Erinnerung des roten Mannes.

Die Toten der Weißen vergessen das Land ihrer Geburt, wenn sie fortgehen, um unter den Sternen zu wandeln.

Unsere Toten vergessen diese wunderbare Erde nie, denn sie ist des roten Mannes Mutter. Wir sind ein Teil der Erde, und sie ist ein Teil von uns. Die duftenden Blumen sind unsere Schwestern, die Rehe, das Pferd, der große Adler - sind unsere Brüder. Die felsigen Höhen, die saftigen Wiesen, die Körperwärme des Ponys - und des Menschen - sie alle gehören zur gleichen Familie.

Wenn also der große Häuptling in Washington uns Nachricht sendet, dass er unser

Land zu kaufen gedenkt - so verlangt er viel von uns.

Der große Häuptling teilt uns mit, dass er uns einen Platz gibt, wo wir angenehm und für uns leben können. Er wird unser Vater und wir werden seine Kinder sein. Aber kann das jemals sein? Gott liebt Euer Volk und hat seine roten Kinder verlassen. Er schickt Maschinen, um dem weißen Mann bei seiner Arbeit zu

helfen, und baut große Dörfer für ihn. Er macht Euer Volk stärker, Tag für Tag. Bald werdet Ihr das Land überfluten wie die Flüsse, die die Schluchten hinabstürzen nach einem unerwarteten Regen.

Mein Volk ist wie eine ablaufende Flut - aber ohne Wiederkehr. Nein, wir sind

verschiedene Rassen. Unsere Kinder spielen nicht zusammen, und unsere Alten

erzählen nicht die gleichen Geschichten. Gott ist Euch gut gesinnt, und wir sind Waisen.

Wir werden Euer Angebot, unser Land zu kaufen, bedenken. Das wird nicht

leicht sein, denn dieses Land ist uns heilig.

Wir erfreuen uns an diesen Wäldern. Ich weiß nicht - unsere Art ist anders als die

Eure.

Glänzendes Wasser, das sich in Bächen und Flüssen bewegt, ist nicht nur Wasser - sondern das Blut unserer Vorfahren. Wenn wir Euch das Land verkaufen, müsst Ihr wissen, dass es heilig ist, und Eure Kinder lehren, dass es heilig ist und dass jede flüchtige Spiegelung im klaren Wasser der Seen von Ereignissen und Überlieferungen aus dem Leben meines Volkes erzählt. Das Murmeln des Wassers ist die Stimme meiner Vorväter. Die Flüsse sind unsere Brüder - sie stillen unseren Durst. Die Flüsse tragen unsere Kanus und nähren unsere Kinder.

Wenn wir unser Land verkaufen, so müsst Ihr Euch daran erinnern und Eure

Kinder lehren: die Flüsse sind unsere Brüder - und Eure -, und Ihr müsst von nun an den Flüssen Eure Güte geben, so wie jedem anderen Bruder auch. Der rote Mann zog sich immer zurück vor dem eindringenden weißen Mann - so wie der Frühnebel in den Bergen vor der Morgensonne weicht. Aber die Asche unserer Väter ist heilig, ihre Gräber sind geweihter Boden, und so sind diese Hügel, diese Bäume, dieser Teil der Erde uns geweiht. Wir wissen, dass der weiße Mann unsere Art nicht versteht. Ein Teil des Landes ist ihm gleich jedem anderen, denn er ist ein Fremder, der kommt in der Nacht und nimmt von der Erde, was immer er braucht. Die Erde ist sein Bruder nicht, sondern Feind, und wenn er sie erobert hat, schreitet er weiter. Er lässt die Gräber seiner Väter zurück - und kümmert sich nicht. Er stiehlt die Erde von seinen Kindern - und kümmert sich nicht. Seiner Väter Gräber und seiner Kinder Geburtsrecht sind vergessen. Er behandelt seine Mutter, die Erde, und seinen Bruder, den Himmel, wie Dinge zum Kaufen und Plündern, zum Verkaufen wie Schafe oder glänzende Perlen. Sein Hunger wird die Erde verschlingen und nichts zurücklassen als eine Wüste.

Ich weiß nicht - unsere Art ist anders als die Eure. Der Anblick Eurer Städte schmerzt die Augen des roten Mannes. Vielleicht, weil der rote Mann ein Wilder

ist und nicht versteht.


Es gibt keine Stille in den Städten der Weißen. Keinen Ort, um das Entfalten der

Blätter im Frühling zu hören oder das Summen der Insekten.

Aber vielleicht nur deshalb, weil ich ein Wilder bin und nicht verstehe. Das

Geklappere scheint unsere Ohren nur zu beleidigen. Was gibt es schon im Leben, wenn man nicht den einsamen Schrei des Ziegenmelkervogels hören kann, oder das Gestreite der Frösche am Teich bei Nacht? Ich bin ein roter Mann und verstehe das nicht. Der Indianer mag das sanfte Geräusch des Windes, der über

eine Teichfläche streicht - und den Geruch des Windes, gereinigt vom Mittagsregen oder schwer vom Duft der Kiefern. Die Luft ist kostbar für den roten Mann - denn alle Dinge teilen denselben Atem - das Tier, der Baum, der Mensch - sie alle teilen denselben Atem. Der weiße Mann scheint die Luft, die er atmet, nicht zu bemerken; wie ein Mann, der seit vielen Tagen stirbt, ist er abgestumpft gegen den Gestank. Aber wenn wir Euch unser Land verkaufen, dürft Ihr nicht vergessen, dass die Luft uns kostbar ist - dass die Luft ihren Geist teilt mit all dem Leben, das sie enthält. Der Wind gab unseren Vätern den ersten Atem und empfängt ihren letzten. Und er Wind muss auch unseren Kindern den Lebensgeist geben. Und wenn wir euch unser Land verkaufen, so müsst Ihr es als ein besonderes und geweihtes schätzen, als einen Ort, wo auch der weiße Mann spürt,

dass der Wind süß duftet von den Wiesenblumen.

Das Ansinnen, unser Land zu kaufen, werden wir bedenken, und wenn wir uns entschließen anzunehmen, so nur unter einer Bedingung. Der weiße Mann muss die Tiere des Landes behandeln wie seine Brüder.

Ich bin ein Wilder und verstehe es nicht anders. Ich habe tausend verrottende

Büffel gesehen, vom weißen Mann zurückgelassen - erschossen aus einem

vorüberfahrenden Zug. Ich bin ein Wilder und kann nicht verstehen, wie das qualmende Eisenpferd wichtiger sein soll als der Büffel, den wir nur töten, um am Leben zu bleiben. Was ist der Mensch ohne die Tiere? Wären alle Tiere fort, so stürbe der Mensch an großer Einsamkeit des Geistes. Was immer den Tieren geschieht - geschieht bald auch den Menschen. Alle Dinge sind miteinander

verbunden.

Was die Erde befällt, befällt auch die Söhne der Erde. Ihr müsst Eure Kinder lehren, dass der Boden unter ihren Füßen die Asche unserer Großväter ist. Damit sie das Land achten, erzählt ihnen, dass die Erde erfüllt ist von den Seelen unserer Vorfahren. Lehrt Eure Kinder, was wir unser Kinder lehren: Die Erde ist unsere Mutter. Was die Erde befällt, befällt auch die Söhne der Erde. Wenn Menschen auf die Erde spucken, bespeien sie sich selbst. Denn das wissen wir, die Erde gehört nicht den Menschen, der Mensch gehört zur Erde - das wissen wir.

Alles ist miteinander verbunden, wie das Blut, das eine Familie vereint. Alles ist

verbunden. Was die Erde befällt, befällt auch die Söhne der Erde. Der Mensch schuf nicht das Gewebe des Lebens, er ist darin nur eine Faser. Was immer Ihr dem Gewebe antut, das tut Ihr Euch selber an. Nein, Tag und Nacht können nicht zusammenleben. Unsere Toten leben fort in den süßen Flüssen der Erde, kehren

wieder mit des Frühlings leisem Schritt, und es ist ihre Seele im Wind, der die

Oberfläche der Teiche kräuselt.

Das Ansinnen des weißen Mannes, unser Land zu kaufen, werden wir bedenken.

Aber mein Volk fragt, was denn will der weiße Mann? Wie kann man den Himmel

oder die Wärme der Erde kaufen - oder die Schnelligkeit der Antilope? Wie können wir Euch diese Dinge verkaufen - und wie könnt Ihr sie kaufen? Könnt Ihr denn mit der Erde tun, was Ihr wollt - nur weil der rote Mann ein Stück Papier unterzeichnet - und es dem weißen Mann gibt? Wenn wir nicht die Frische der Luft und das Glitzern des Wassers besitzen - wie könnt Ihr sie von uns kaufen?

Könnt Ihr die Büffel zurückkaufen, wenn der letzte getötet ist?

Wir werden Euer Angebot bedenken. Wir wissen, wenn wir nicht verkaufen, kommt wahrscheinlich der weiße Mann mit Waffen und nimmt sich unser Land. Aber wir sind Wilde. Der weiße Mann, vorübergehend im Besitz der Macht, glaubt, er sei schon Gott - dem die Erde gehört. Wie kann ein Mensch seine

Mutter besitzen?

Wir werden Euer Angebot, unser Land zu kaufen, bedenken, Tag und Nacht

können nicht zusammenleben - wir werden Euer Angebot bedenken, in das Reservat zu gehen. Wir werden abseits und in Frieden leben. Es ist unwichtig, wo wir den Rest unserer Tage verbringen. Unsere Kinder sahen ihre Väter gedemütigt und besiegt. Unsere Krieger wurden beschämt. Nach Niederlagen verbringen sie ihre Tage mäßig - vergiften ihren Körper mit süßer Speise und starkem Trunk.

Es ist unwichtig, wo wir den Rest unserer Tage verbringen. Es sind nicht mehr viele. Noch wenige Stunden, ein paar Winter - und kein Kind der großen Stämme, die einst in diesem Land lebten oder jetzt in kleinen Gruppen durch die Wälder streifen, wird mehr übrig sein, um an den Gräbern eines Volkes zu trauern - das

einst so stark und voller Hoffnung war wie das Eure. Aber warum soll ich trauern

über den Untergang meines Volkes, Völker bestehen aus Menschen - nichts anderem. Menschen kommen und gehen wie die Wellen im Meer. Selbst der weiße Mann, dessen Gott mit ihm wandelt und redet, wie Freund zu Freund, kann der gemeinsamen Bestimmung nicht entgehen. Vielleicht sind wir doch - Brüder.

Wir werden sehen.

Eines wissen wir, was der weiße Mann vielleicht eines Tages erst entdeckt - unser

Gott ist derselbe Gott. Ihr denkt vielleicht, dass Ihr ihn besitzt - so wie Ihr unser

Land zu besitzen trachtet - aber das könnt Ihr nicht. Er ist der Gott der Menschen - gleichermaßen der Roten und der Weißen. Diese Land ist ihm wertvoll - und die Erde verletzen heißt ihren Schöpfer verachten.

Auch die Weißen werden vergehen, eher vielleicht als alle andern Stämme. Fahret

fort, Euer Bett zu verseuchen, und eines Nachts werdet Ihr im eigenen Abfall ersticken. Aber in Eurem Untergang werdet Ihr hell strahlen - angefeuert von der Stärke des Gottes, der Euch in dieses Land brachte - und Euch bestimmte, über dieses Land und den roten Mann zu herrschen. Diese Bestimmung ist uns ein Rätsel. Wenn die Büffel alle geschlachtet sind - die wilden Pferde gezähmt - die heimlichen Winkel des Waldes, schwer vom Geruch vieler Menschen - und der

Anblick reifer Hügel geschändet von redenden Drähten - wo ist das Dickicht - fort, wo der Adler - fort, und was bedeutet es, Lebewohl zu sagen dem schnellen Pony

und der Jagd:

Das Ende des Lebens - und den Beginn des Überlebens.

Gott gab Euch Herrschaft über die Tiere, die Wälder und den roten Mann, aus einem besonderen Grund - doch dieser Grund ist uns ein Rätsel. Vielleicht könnten wir es verstehen, wenn wir wüssten, wovon der weiße Mann träumt - welche Hoffnungen er seinen Kindern an langen Winterabenden schildert - und welche Visionen er in ihre Vorstellungen brennt, so dass sie sich nach einem Morgen

sehnen. Aber wir sind Wilde - die Träume des weißen Mannes sind uns verborgen.

Und weil sie uns verborgen sind, werden wir unsere eigenen Wege gehen. Denn vor allem schätzen wir das Recht eines jeden Menschen, so zu leben, wie er selbst es wünscht - gleich wie verschieden von seinen Brüdern er ist.

Das ist nicht viel, was uns verbindet.

Wir werden Euer Angebot bedenken.

Wenn wir zustimmen, so nur, um das Reservat zu sichern, das ihr versprochen habt. Dort vielleicht können wir unsere kurzen Tage auf unsere Weise verbringen.

Wenn der letzte rote Mann von dieser Erde gewichen ist und sein Gedächtnis nur noch der Schatten einer Wolke über der Prärie, wird immer noch der Geist meiner Väter in diesen Ufern und diesen Wäldern lebendig sein. Denn sie liebten diese Erde, wie das Neugeborene den Herzschlag seiner Mutter. Wenn wir Euch unser Land verkaufen, liebt es, so wie wir es liebten, kümmert Euch, so wie wir uns kümmerten, behaltet die Erinnerung an das Land, so wie es ist, wenn Ihr es nehmt. Und mit all Eurer Stärke, Eurem Geist, Eurem Herzen, erhaltet es für Eure Kinder und liebt es - so wie Gott uns alle liebt.

Denn eines wissen wir - unser Gott ist derselbe Gott. Diese Erde ist ihm heilig. Selbst der weiße Mann kann der gemeinsamen Bestimmung nicht entgehen. Vielleicht sind wir doch - Brüder.

Wir werden sehen.


































































Mittwoch, 13. Mai 2009

die merkel-parallele

bundeskanzlerin merkel, die jetzt zur wahl im internet den bürgern für fragen zur verfügung steht, erinnert mich schon lange in ihrem handeln an die figur der maria im drehbuch thea von harbous zum berühmten film metropolis.
da gibt es die echte sozial engagierte maria und dann, damals ganz der zeit voraus, eine geklonte, die genauso lieb aussieht wie diese, aber eiskalt vorgeht.
merkel pumpt ganz im sinne des neoliberalismus unmengen von geld in die banken, legt aber keine kraftvollen konjunkturprogramme auf, die wirklich helfen könnten...aber das mutti-schema wirkt unterschwellig im volk weiter und lähmt den nötigen widerstand.

Dienstag, 12. Mai 2009

abend-bummel in hannover

ich liebe es neuerdings, nachdem ich stressfaktoren abbauen konnte, mit meinem hund gegen abend richtung bauhaus zu schlendern, wo mich ein junger mann stets kompetent berät. in meiner straße ist es völlig ruhig, auch im bauhaus ist es ausnehmend ruhig, so dass der zuvor genannte trotz des knappen personals die zeit hat, mir etwas herauszusuchen.
am goetheplatz sehe ich ein angebot 'osmanisches frühstück' mit spiegelei und tausend beilagen wie zum beispiel oliven, also recht deftig, und nehme es mir für nächste woche zur realisierung, ganz gemütlich draußen auf dem trottoir, im kreise meiner lieben vor.
ich möchte nirgend woanders mehr wohnen als hier, wenn es auch manchmal etwas hart ist, dass regelmäßig die hausecke mit ner müllsammelstelle verwechselt wird und die nachts zur glocksee pilgernden schilder abreißen oder besprühen.
die freundlichen friseurinnen im kafkas (sic) auf der anderen straßenseite rasieren mir einmal im jahr den schädel bei einer guten tasse anatolischen tees, und die inhaberin, sie hatte schöne schwarze lange haare, trägt jetzt ebenfalls 8 millimeter wie ich.
auch juri aus der rückertstraße lässt sich hier jährlich scheren.
letzten samstag habe ich in ahlem, direkt hinter dem willy-spahn-park abwärts, einfamilienhaus-neubauten aus künstlich aussehenden materialien gesehen, das machte mir richtig beklemmungen. überhaupt diese ganze ordentlichkeit in den vororten, sterbenslangweilig.
ich biege dann von der goethestraße (Atatürk-Straße wäre auch okay) in den herrlichen neu angelegten leineuferweg beim eichamt ein. dort wird man, wenn der rasen robust genug ist, wohl sogar auf steinquadern draußen verweilen dürfen. leider stehen dort ein paar gedichtschilder an der leine, über die marshall mcluhan nur den kopf schütteln würde, denn dass das alphabetische zeitalter, die drachensaat des kadmos, die uns ja gerade diese fatale linearität der produktion und finanzkrise beschert hat, nun mit aphorismen in die natur eindringt, davon fühle ich mich wirklich belästigt.
elegant hebe ich das häufchen meines hundes mit einer zebragestreiften tüte von hundeausstatter rissmann auf und werfe sie in den nächsten papierkorb, in eingeübter routine.
beim straßenreinigungshof hängt ein willkommensschild, wo eine behandschuhte müllwerker-hand eine normale hand schüttelt, soll das nun heißen, bürgerhände sind zu dreckig?
nach dem bauhauseinkauf werfe ich einen kurzen blick auf die fensterzeitung der haz, denn kaufen lohnt sich wirklich nicht. ich lese dort im vorübergehen, dass jeder bundesbürger 110 000 euro finanzvermögen hat, und dass jeder mit 4000 euro verlust durch die finanzkrise dasteht. da wären ja dann noch 106 000 übrig, gar nicht schlecht. was mach ich mir da über die zehntausend euro sorgen, die meine dachreparatur jetzt kostet.
die kestner-gesellschaft ziemlich tot, schadeschade, dass ich seinerzeit zu spät kam mit dem vorschlag, sie solle in die "museumsinsel" umziehen, wo heute das schauspielhaus ist.
auf den europawahlplakaten wirbt die bayernpartei für dezentralisierung, das spricht mich an, würde den berühmten medienforscher mcluhan auch ansprechen.
auf einem anderen plakat will die spd die sparkassen retten, verschweigt aber, dass die lockeren landesbanken doch die töchter der sparkassen waren.
diese cdu-anmache der spd mit den dumpinglöhnen habe ich mal im halbdunkel beim ersten anschauen für eine eigenwillige, auf den mittelstand zielende, cdu-werbung gehalten...
dann komme ich am öz urfur vorbei, dem ultimativ lärmenden, von gesprächen summenden sonntagstreffpunkt, wo ich und meine bucklige verwandtschaft an feiertagen meist die einzigen mit migrationshintergrund sind.
ja, so ist das hier abends zwischen calenberger neustadt und city, einfach nett. und es ist frühling.

Montag, 11. Mai 2009

Den Muttertag kurz abgewartet, aber dann...

...Diese Meldung kam heute von der TUI:

Erlebnistour (nicht nur) zum Vatertag: Panzerfahren fΨr Jedermann
Bei TUI Fahrt im SchΨtzenpanzer buchen

Hannover, 11. Mai 2009. Panzer faszinieren alle Jungs û groΑe und kleine gleichermaΑen. Wer selber einen 14 Tonnen schweren Stahlkoloss auf Ketten Ψber steiniges GelΕnde fahren m÷chte, ist bei TUI richtig. Deutschlands fΨhrender Reiseveranstalter bietet Fahrten im SchΨtzenpanzer auf Deutschlands gr÷Αtem MΕnnerspielplatz in Brandenburg an û ein ideales Geschenk fΨr den nahenden Vatertag. Nach einer Sicherheitsbelehrung und einer kurzen Einweisung in das Panzerfahren geht es mit 300 PS direkt auf das þbungsgelΕnde mit Hindernissen und Schikanen wie Doppelwippe, Steilhang oder Panzergraben. Die Fahrt im BMP SchΨtzenpanzer dauert etwa 35 Minuten. Im TUI Paket inklusive sind zwei NΕchte im Vier-Sterne-Seehotel Luisenhof in Falkenhagen. In dem naturnahen Hotel mit eigenem Badestrand direkt am Gabelsee k÷nnen sich Panzerfahrer optimal von ihrem Abenteuer erholen.


Info: Eine Fahrt im SchΨtzenpanzer sowie zwei NΕchte im Vier-Sterne-Seehotel Luisenhof kosten ab 224 Euro pro Person im Doppelzimmer. Das Paket ist erst ab 16 Jahren buchbar.

Siehe dazu auch "Armee umwirbt Kinder":
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/30/30249/1.html

Mittwoch, 6. Mai 2009

gedanken zum ursprung der krise

beispiel freiberuflerin: elektronische mind-maps machen meine aufgaben übersichtlich.
am besten kommt die arbeit voran, wenn ich allein arbeite.
wenn arbeitskräfte da sind, dann sagen sie, gib uns was, was wir allein abarbeiten können, aber diese dinge bewältigt der computer am besten und schneller.
bei allen anderen sachen muss ich selbst den überblick behalten bzw. die korrektheit überprüfen, entscheidungen treffen. das kontrollieren von mitarbeitern ist dabei nur stressig und unangenehm, und kostenintensiv.
ich brauche wenig repräsentative kleidung, weil ich fast alles per internet abwickeln kann, weniger aus dem haus muss. ich brauche kein auto, denn inzwischen kann ich mir so gut wie alles ins haus liefern lassen. mit dem portable telefon wurde die telefonzentrale und die sekretärin entbehrlich. durch die vielen hotlines und callcenter, bei denen man in der warteschleife hängt und diverse nummern drücken muss, kann eine sekretärin diese aufgaben auch gar nicht mehr erledigen, sondern wer? ich natürlich, auf laut gestellt und nebenher: "der nächste mitarbeiterplatz wird frei für Sie".
ganz zu schweigen von meiner branche, dem zeitungmachen. früher gab es korrektoren, Reprografen, Layouter, Fotografen, setzer, metteure, all diese berufe sind schon verschwunden der des fotografen dezimiert. wer macht die gesamte zeitung allein: ich.
das heißt, einige wenige sind überlastet, der rest zieht nummern beim arbeitsamt oder sozialamt.
wobei ich eine ganze anzahl leute kenne, die den sozialstaat ganz schön für sich ausnutzen. aber der bricht ja nun auch bald zusammen, wie es aussieht.
brauchst du neue ausweise, musst du beim electronic government verfolgen, ob sie schon fertig sind, das spart bei der stadt wieder arbeitsplätze.
nur die beamten als diener dieses korrupten staates werden bezeichnenderweise noch vom dumping verschont. sie sind von sozialabgaben befreit, erhalten aber fette pensionen von 4000 euro monatlich.

auch die von männern ach so verachtete hausarbeit ist zum bewegungsauslgeich nach umfangreichen computer-sessions geworden.
wie der vatikan zynisch bemerkte, erleichtern waschmaschine, und ich füge hinzu, auch geschirrspüler, microfasertücher (so gründlich, dass sie feine frauenfinger aufreißen, ebenso wie viele putz-chemikalien) und sensible sauger das saubermachen enorm, so dass selbst die putzfrauen-minijobs weniger werden. fertiggerichte schonen den ofen, und so weiter und so fort.
ebenso gibt es im instandhaltungsbereich hochleistungsfähige bohrmaschinen, akuschrauber, klick-systeme, die viele renovierungsarbeiten leicht machen. hornbach beispielsweise hat seine gesamte werbung auf diesen umstand abgestellt.

kurz gesagt, die automation vernichtet arbeitsplätze im kleinen und im großen stil: der kapitalismus hat die numeric-controlled-maschinen finanziert, hochleistungsfähige automaten, die sich unter umständen nie amortisieren, so teuer sind sie. und diese maschinen vernichten nun massen von arbeitsplätzen. das wirkt sich dann auch schnell auf den mittelstand aus, denn auch hier werden die automaten immer leistungsfähiger.
es ist der geist aus der flasche, der nun nicht mehr in die flasche zurückwill, der uns plagt.

Dienstag, 5. Mai 2009

tages-frust

10 grad vorweihnachtliche außentemperatur, die amis, russen und skandinavier wollen die energierelevanten schätze der arktis unter sich aufteilen und wir nicht-anrainer bleiben außenvor.
vorm jobcenter in der hannoverschen calenberger esplanade lungern die arbeitssuchenden uraltrocker mit nackten füßen in den sandalen herum, weil ja schon der sommer ausgerufen schien.
inge-rose lippok hat immer noch ihre schrecklich bunten plastikteile in den fensterhöhlen der schönen ägidienruine hängen. an lauschigen uferwindungen der leine stehen jetzt schilder mit draufgedruckten aphorismen, zum beispiel ein typischer sinnspruch von heinz erhardt über das wasser, ich bin konsterniert von diesem aberwitz. naja, seit straßenkunstinitiator martin neuffer hier weg ist aus schilda, sind 30 jahre vergangen....
ja, aberwitzige zeiten: nie habe ich an einem gewinnspiel teilgenommen, aber neulich klickte ich weit nach mitternacht zum ersten mal bei spiegel online spontan auf das dubai-gewinnspiel, das war ein riesen-fehler, oh hätte ich unerfahrene es doch besser gelassen.
laut den zahlreichen e-mails diverser anbieter habe ich schon so gut wie alles gewonnen, auch das, wovon ich gar nichts wusste: beim ipod bin ich vorgemerkt, bei kostenlosen visitenkarten, sogar bei der dubai-reise selbst bin ich irgendwie ausgewählt. allein was das austragen aus den verteilern an zeit frisst, unglaublich.
soeben rief der bauer-verlag an, ich habe also die dame vom bauer-verlag angefleht, die sich natürlich auch auf dies dubiose dubai-gewinnspiel bezog, mich aus allem, auch aus der dubai-sache selbst, wieder auszutragen. sie hat's versprochen.
ist denn sowas überhaupt rechtlich erlaubt?

Sonntag, 3. Mai 2009

global denken -lokal handeln

heute abend um 19 uhr stellt jutta dithfurt in den räumen des berliner ensembles ihr neues buch "zeit des zorns" vor (bei droemer erschienen). sie will nichts geringeres als den kapitalismus abschaffen.
ich meine, wir müssen das für alle menschen wieder zugänglich machen, was früher ganz normal und selbstverständlich war, das menschliche maß.
zwar argumentiert die globale wirtschaft, sie müsste die steigende weltbevölkerung ernähren, aber sie tut es ja gar nicht, im gegenteil entzieht sie den menschen weltweit die lebensgrundlagen.
ich - und hoffentlich auch Sie -werde jutta dithfurt und ihre Öko-LinX-Partei auch weiterhin nach kräften unterstützen.
don't fight! let's survive! Let's work together!
weder toskana-fraktion (spargel mit schinken und holländischer soße) noch hjalmar schacht und die nationalstaatliche autarke produktion sind der richtige weg.
wir müssen den reichen durch steuern das geld abnehmen, um im großen stil neue wirtschaftszweige wie solartechnik und umweltschutz als beschäftigungsressourcen zu installieren. stattdessen passiert derzeit das gegenteil, solarunternehmen brechen aufgrund der kreditkrise zusammen...
ausbeuterpraktiken wie die des konzerns pioneer, der beispielsweise den rumänen unfruchtbaren samen aufzwingt und so verhindert, dass die bauern ihre wohlschmeckenden auberginen weiter allein anbauen können, müssen verhindert werden.

solche zustände müssen wir basisdemokratisch beenden, nicht durch finanzinterventionen bis zum staatsbankrott sondern durch finanzierung der richtigen innovationen.
derweil arbeite ich mich durch sartres klassiker "kritik der dialektischen vernunft" (suhrkamp) auf der suche nach dem stein der weisen, einem gangbaren weg, denn, so sartre, die materie arbeitet träge, aber nachhaltig.

Samstag, 2. Mai 2009

eiszeit für frauen

berlusconis frau lebt riskant, meine ich. sie kritisiert öffentlich ihren mann, der showgirls ins parlament holen wollte, um sich in seiner machtfülle männerträume ganz offiziell zu erfüllen, was die HSH-Nordbankmanager im wirtschaftlichen bereich allerdings auch nur noch wenig unter der decke halten. hut ab vor Ihrem mut, meine dame!!!!!!!!!!!
als ich noch für massey ferguson und hanomag arbeitete, hieß es unter den managern gegen feierabend: "wer gibt heut eine aus", oder es wurden dienstreisen nach rom auf die via veneto arrangiert. als werkszeitungsredakteurin bekam ich so manches mit, und meine mantelkleider wurden immer weiter dabei.
stalins frau hat sich mal darüber aufgeregt, dass ihr mann unverhohlen bei tische mit einer anderen flirtete. am nächsten tag lebte sie nicht mehr, offiziell ein unfall.
bei dtv werden die exzellenten bücher der wichtigsten feministin des 20. jahrhunderts (neben rainer werner fassbinder), germaine greer, nicht mehr aufgelegt, obwohl insbesondere ihr buch "die ganze frau"absolut den nagel auf den kopf trifft. aber es gibt keinen markt mehr dafür, bestätigt die dtv-referentin. eiszeit für frauen? mir scheint es so. daran ändert auch die kinderlose bundeskanzlerin nichts. bei den katholiken wusste man schon immer gut zwischen der geschlechtslosen intellektuellen (zum beispiel edith stein), der ehefrau (die bedauernswerte hannelore kohl) und der namenlosen hure zu unterscheiden. doppelmoral hat dort die größte tradition.
trotz der aussichtslosigkeit: kaufen Sie ruhig meinen gedichtband "mensch maria" bei amazon.
und noch ein tipp: bei e-bay werden afghanistan-burkas angeboten...