Samstag, 30. Mai 2009

zur europawahl

zum ersten mal habe ich jetzt jemand persönlich kennengelernt, der "rechts" wählt, wie er sagt. ich bohrte nach, die cdu könne man doch nicht wählen wegen der dumpinglöhne, nein, er meinte "rechtsradikal."
ein ganz netter mann eigentlich...: man könne nachts nicht mehr durch linden gehen;
also das konnte ich als frau, die allerdings ja auch ganz unten in der hackordnung steht, schon vor 30 jahren nicht.
es ging ihm jedenfalls um die vielen ausländer.
okay, ich habe auch schlechte erfahrungen gemacht mit ausländischen putzfrauen (genauer gesagt mit deren männern, die ihnen an der haustür das verdiente geld gleich wieder abnahmen) und unkundigen handwerkern.
aber der nationalismus ist ein für allemal tot, schon durch das internet.
das rad der geschichte lässt sich nicht zurück drehen und wir haben aufgrund der elektronischen vernetzung künftig für das wohlergehen all unserer mitschwestern und -brüder mitverantwortlich zu agieren.
aber cdu oder fdp wählen, heißt, den bereits jetzt verheerenden sozialabbau weitertreiben.
es hat sich in frankreich und skandinavien gezeigt, dass mindestlöhne, insbesondere für leiharbeitskräfte, durchaus stabilisierend wirken können. zwar muss der unternehmer anfangs die preise anpassen, aber nach einer gewissen konsolidierungsphase sind die auftragsbücher wieder voll.
deshalb plädiere ich zur europa- wie auch bundestagswahl für die linke, nicht weil ich glaube, die hätten den stein der weisen, sondern deshalb, um den regierungsparteien (die spd hat mit der agenda 2010 und hartz IV die lawine losgetreten) einhalt zu gebieten in ihrem destruktiven tun.

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