Montag, 18. September 2017

Zum #Weltfriedenstag: Hitler war Vegetarier und tierliebend – das schmutzige Geschäft des Krieges



Von Ingeburg Peters



Zur Expo 2000 überreichte mir ein Inder strahlend ein Perlenband mit Swastika-Symbolen. Das bringe in Indien Glück. Soeben nun schickte die Ev.Luth. #Landeskirche eine Information über nationalsozialistische Symbole an Glocken.
Selbst in uns Nachkriegsgenerationen steckt die NS-Ideologie noch tief drin, da dürfen wir uns nichts vormachen.
Mein Patenonkel Adolf sagte damals beim Abschied am Bahnhof angesichts der vielen Ausländer hinter den Verkaufstresen: „Die dürfen hier bei uns arbeiten, wir bei denen nicht.“  (das hat sich inzwischen geändert, siehe auch Film „Import – Export“ von Ulrich Seidl auf youtube) Ein für seine Frauenverachtung bekannter Rap-Sänger fordert spezielles Kindergartenessen für Muslime und Veganer. Ob wir wohl auch in Kindergärten im Orient Sonderwünsche äußern dürften, würde SS-Mann Adolf fragen. Tolerant und weltoffen zu sein, das macht vielen Bürgern Angst.
Der war so begeistert von Hitler, wie „ihr von den Beatles“, sagte er. Mein Vater „durfte“ dem Führer die Hand schütteln. Da wusste er noch nicht, dass sein schwerhöriger Vater euthanasiebedroht war. Ein Bekannter aus großbürgerlichen Kreisen  war in der Reiter-HJ und hatte dort wundervolle Erlebnisse. Man schlief abends bei den Pferden im Heu. Seine Mutter: “Die Erziehung wurde mir aus der Hand genommen.“ Später meldete er sich als Sohn eines Deutschnationalen und schlechter Schüler freiwillig zum Kriegsdienst, um den schulischen Anforderungen zu entgehen. Er kam glücklicherweise nach Südfrankreich, während sein Bruder im Osten kämpfte (der für die NAPOLA „ausersehen“ war, ebenso wie der hannoversche Herausgeber der Kulturzeitschrift „Die Horen“, Kurt Morawietz). Als seine jüdische Freundin mitsamt ihrer Verwandten aus seinem Viertel verschwand, sprach in der Familie niemand darüber. Er fand die Namen später auf dem Denkmal am Opernhaus #Hannover wieder.
Ein Nachbar erlebte nach dem Krieg in der Schule Lehrer, die vor versammelter Klasse in den Keller gingen und sich dort erhängten. Sein Vater geriet in Kriegsgefangenschaft, wollte fliehen und wurde erschossen. Die vier Kinder hatten samt und sonders Vornamen aus dem NS-Namenskatalog. Der einzige Halt war nun die Kirche und die Sonntagspredigten des Pastors. So wurde Jesus zu seiner Vaterfigur. Aber bemerkte der Junge damals die tendenziösen Formulierungen ex cathedra – von der Kanzel herab? Ein starkes Volk braucht Raum? Er jedenfalls propagiert bis heute Stärke als Lebenshaltung. Andere ziehen bei ihm immer den Kürzeren. Frauen sowieso. Auch Publizistin Jutta Ditfurth weiß von einer „gütigen“ Großmutter zu berichten, und vielen weiteren Nazis, die sehr lieb zu ihren eigenen Kindern waren. Es gibt sogar noch einige Sprösslinge direkt aus dem arischen Zuchtprogramm der Nazis in Hannover.
Kurz – die ganze Nazi-Luft sitzt uns Nachgeborenen noch sehr im Nacken. Früher habe ich stets ein Fazit gezogen, unter Texten und Konzepten, jetzt stelle ich nur Zeitzeugenschaft dar. Das Private ist das Politische…


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