Samstag, 4. Juni 2011

Killervirus-Gedanken zum Sonntag von ip

Das Teewasser röchelt. Der fast lächerliche biologische Apfel in Zeiten des Guerilla Gardening als verzweifeltes Aufbäumen gegen die vergiftende und vernichtende Industrialisierung.
Es lastet eine bedrohliche Stille auf der blauen Stunde, die sich gerade anschickt, zu erblauen. Die weißen Fenstersimse der Häuser treten leuchtend hervor, rahmen Alltags-Szenen ein. Regelmäßigkeit, Rhythmus und Maß sind die Gesetzmäßigkeiten des Lebens.
Die Menschen haben Beine zum Laufen, Lungen zum Atmen, sie haben modernste Herzschrittmacher und Defibrilatoren. Der Herzschrittmacher gibt einen kräftigen Impuls, sollte das Herz aufhören zu schlagen.
Die Warze aber an der Hand wandert durch das ganze Land.

Eine Zellstörung hat den Daumennagel eingekerbt? Welche anderen Störungen mögen sich gerade im Körper vollziehen? Dies Flirren im linken Auge. Dieses die Adern durchrollende Frösteln. Wann gerät alles völlig außer Kontrolle? Killervirus-Terror?

Die Fingernägel als rudimentäre Krallen zum Aufkratzen des Erdreiches wachsen und wachsen wie beim Struwelpeter. Da sezieren Chirurgen den Menschen und müssen sich durch einen Wust von synergetischen Geweben hindurcharbeiten, um an Stellen zu gelangen, die keinesfalls so säuberlich geordnet vor ihnen liegen, wie in den farbenfrohen anatomischen Abbildungen geschildert.

Der Chip unter der Haut, bei den Tieren ist er schon selbstverständlich. Wenn wir unsere Zukunft sehen wollen, brauchen wir eigentlich nur dort gucken: bei der „Nahrungsmittelproduktion“. Da wird bald ein fachMann seine Besamungsspritze nehmen, in die Fertilitätsfrau einführen und die Frau in ihren fruchtbaren Tagen besamen.

Die Welt ein Produktionsbetrieb, Kinder und Beziehung ein Hobby, das man aufsteckt, wenn es lästig wird.

Das politische Programm der Punks hat es schon gefordert: Sich prügeln als Freizeitspaß wird modern. Die Punks haben nämlich sehr intelligent erfasst, dass Männer ein Testosteron-Problem haben. Einen Bezirk für Messerstechereien schaffen, für sinnvolle stressabbauende Freizeitbeschäftigung. Duelle, Ringkämpfe auf eigene Verantwortung, am Eingang zu unterzeichnen. Der Körper als Hormon-Hobby.

Der Mensch hat sich evolutionär zum Aufrechtgehen entwickelt. Jetzt steht er an der Schwelle zur Kooperation mit der (Gentechnik?)-Maschinerie, die Maschine wird zum Körperteil, wie Marshall McLuhan dies schon vorausgesehen hat.

Eine Säuferleber wird ausgetauscht, der Speck abgesaugt, die Falten unterspritzt, Körperdesign, Gehirnenhancement, Optimierung allenthalben. Um welchen Preis? Das Altwerden, das Sterben, der Tod dekonstruiert den Körper. Die Technik konstruiert ihn wieder neu, die Gen-Technik züchtet Herzmuskelzellen. Die Schweine geben ihre Organe. Geben auch Sie Sau die Ihren! wird derzeit von offizieller Seite massiv Mildtätigkeit reklamiert, wenn auch in eleganteren Formulierungen. Ich will aber meine Milz behalten....das macht mich sicher bald erneut zur Dissidentin. ip

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