Zitate der Woche: Carl Fürstenberg: deutscher Bankier jüdischer Herkunft aus Danzig 1870-1914, mit „wieder aktuellen" Bonmots und Einsichten, die von ihm überliefert sind:
„Aktionäre sind dumm und frech. Dumm, weil sie Aktien kaufen, und frech, weil sie dann noch Dividende haben wollen.“
„Der Reingewinn ist derjenige Teil der Bilanz, den der Vorstand beim besten Willen nicht mehr vor den Aktionären verstecken kann.“
„Wenn der Staat Pleite macht, geht natürlich nicht der Staat pleite, sondern der Bürger.“
Laut einer Rezension (im Spiegel) erzählte Fürstenberg stolz, wie er zur Eintreibung von Rückzahlungen aus einer serbischen Anleihe ging und dabei – quasi als Mittel – Staatsmonopole für Tabak, Alkohol, Papier etc. pfändete.
Diese Geschichte zeigt exemplarisch, wie weit Bankpolitik, Staatsfinanzen und unternehmerisches Kalkül bei ihm ineinander übergingen.
Fürstenberg äußerte sich auch zur politischen Lage, z. B. zum Rüstungswahn vor dem Ersten Weltkrieg. In der Spiegel-Rezension heißt es, er führe den Ausbruch des Krieges mitunter auf diesen Rüstungswahn zurück.

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