Zur Plastikherstellung wird Erdöl benötigt. Allein bei Hewing (Rettich-Gruppe) im münsterländischen Ochtrup
werden auf 14 Produktionsstraßen bis zu einer Million Meter Plastikrohre am Tag
produziert (Jährlich 150 Millionen Meter). Zwei Elektronenbeschleuniger im
Kellerbunker vernetzen dazu nebeneinanderliegende Atome.
Nichtsdestoweniger bezichtigen Betriebsräte von
Plastikfirmen (jede Firma ist ja dankbar, solche Marionetten zu haben), die
Verbraucher*innen (hier bemühen sie ausnahmsweise ganz selbstverständlich das
Gendersternchen, weil es um Anklage geht) als unfähig, den Aludeckel vom Joghurtbecher
zur Wiederverwertung abzulösen.
Dabei stammen geschätzt 86 Prozent des Plastiks in Flüssen
und Ozeanen aus Asien, an dessen Export unsere deutsche kunststoffverarbeitende
Industrie 2018 rund 66 Milliarden Euro verdiente, und der Umsatz soll weiterhin
explodieren.
Plastik ist Schlüsselwerkstoff für E-Mobilität und Erneuerbare,
Luft- und Raumfahrt, Medizin und Hausbau. Die Pandemie ließ die dafür nötige Plastikproduktion
ebenfalls anschwellen.
Die treuen deutschen Pfandsammler hingegen sammeln 99
Prozent der PET-Flaschen wieder ein und sind auch für die Glasindustrie
unentbehrlich.
ChemCycling von BASF verwandelt zwar mit ihrer neuen, 14
Mio. Euro teuren, Anlage Plastikabfälle wieder in einen brauchbaren Rohstoff,
um fossile Rohstoffe zu ersetzen, aber wozu? Für noch mehr Umsatz.
So what? Covestro in Leverkusen will Erdöl mit CO2 ersetzen.
Mit solchen nachhaltigen Initiativen sollten sich die Medien befassen, um
Bürgerinnen und Bürger in ihrer Angst ums Überleben zu informieren.
Und die Wahrheit veröffentlichen: Der industrielle Verbrauch
an Plastik explodiert ungebrochen.
Ingeburg Peters