Landesregierung bringt „Landesprogramm gegen Rechtsextremismus - für Demokratie und Menschenrechte“ auf den Weg
Niedersachsens Justizministerin Antje Niewisch-Lennartz und
Staatssekretär im Ministerium für Inneres und Sport, Stephan Manke,
haben am (heutigen) Montag das „Landesprogramm gegen Rechtsextremismus -
für Demokratie und Menschenrechte“ vorgestellt. Es war am
20. Juni 2016 von der Landesregierung beschlossen worden und hat die
Aufgabe, die bereits bestehenden Maßnahmen einzelner Akteure im Land
besser zu bündeln und aufeinander abzustimmen. „Rechtsextremismus ist
vielgestaltig und verlangt nach ebenso vielgestaltigen
Antworten“, so Justizministerin Niewisch-Lennartz. Die Landesregierung
tritt für ein konsequentes Vorgehen gegen Rechtsextremismus und
Menschenfeindlichkeit ein. „Mit dem Landesprogramm unterstützen wir als
Land die Zivilgesellschaft im Engagement gegen den
Rechtsextremismus“, so Innenstaatssekretär Manke.
Das „Landesprogramm gegen Rechtsextremismus“ ist unter dem Dach des
Justizministeriums beim Landespräventionsrat (LPR) angesiedelt, der über
langjährige Erfahrung im Bereich der Kriminalprävention und über ein
gut ausgebautes Präventionsnetzwerk verfügt. „Ich
begrüße es sehr, dass wir die hervorragende Kompetenz des
Landespräventionsrates nutzen können“, so Ministerin Niewisch-Lennartz.
„Das „Landesprogramm gegen Rechtsextremismus“ wird deshalb schnell ein
handlungsfähiger und schlagkräftiger Akteur im Kampf gegen
rechten Extremismus und für eine starke Zivilgesellschaft werden.“ Die
Koordinierungsstelle besteht aus einer Leitungsstelle und zwei weiteren
Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeitern. Die Leitung übernimmt Polizeioberrat
Thomas Müller von der Polizeidienststelle
Osnabrück, der über vielfältige Leitungs- und Verwaltungserfahrung,
insbesondere auch auf dem Feld der Präventionsarbeit verfügt. Ministerin
Niewisch-Lennartz: „Ich freue mich, dass wir Herrn Müller als Leiter
gewinnen konnten, der im Justizministerium und
dem Landespräventionsrat kein Unbekannter ist: Er war zwischen 2001 und
2005 der erste Polizeibeamte, der in der Geschäftsstelle des
Landespräventionsrates zum professionsübergreifenden hauptamtlichen Team
gehörte.“
Anlass für die Einrichtung des „Landesprogramms gegen Rechtsextremismus“
sieht die Landesregierung in der steigenden Zahl von Straftaten mit
rechtem Hintergrund. „Nicht zuletzt die Ereignisse der letzten Wochen
und Monate haben sehr eindrücklich gezeigt, wie
falsch es wäre, den Rechtsextremismus allein auf Parteien und
organisierte Strukturen zu reduzieren“, so Innenstaatssekretär Manke.
Rechtsextremes Gedankengut sei zunehmend seltener in festen
Organisationen gebündelt. „Wir beobachten immer mehr Aktivitäten
und Zusammenschlüsse, die auf einzelne Aktionen setzen, oder auf
gezielte Kampagnen gegen bestimmte Bevölkerungsgruppen wie Muslime oder
Flüchtlinge.“ Mehr als 900 Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte hat es
allein im vergangenen Jahr bundesweit gegeben, in
Niedersachsen waren es 108. Und bereits im ersten Quartal dieses Jahres
wurden 474 Delikte im Bereich rechtsextremistischer Straftaten gezählt –
und damit 47 Prozent mehr als Vorjahreszeitraum. „Diese bundesweit zu
beobachtende Entwicklung sehen wir mit Sorge“,
so die Justizministerin und der Staatssekretär übereinstimmend. „Daher
ist es gut, wenn noch engere Netzwerke mit noch mehr Durchschlagskraft
entstehen, die sich gegen diesen Trend stemmen.“
Dies ist eine Presseinformation, kopiert und eingefügt
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