Dienstag, 19. Juli 2016

Die Tricks mit den grünen Smoothies

Presseinformation der Verbraucherzentrale Niedersachsen
Schönfärberei bei den Trendgetränken 
Grüne Smoothies mit Gemüse sind voll im Trend und gelten als gesund. Doch nur wenige Produkte halten, was sie versprechen, wie die Verbraucherzentrale Niedersachsen in einem Marktcheck herausfand. Damit die Trendgetränke schön grün aussehen, wird mit färbenden Pflanzenextrakten oder grünen Flaschen ordentlich nachgeholfen. Viele grüne Smoothies enthalten zudem nur wenig Gemüse. Der gesamte Marktcheck unter www.verbraucherzentrale-niedersachsen.de/marktcheck-gruene-smoothies Für Menschen, die nicht gerne Salat oder anderes grünes Gemüse essen, können grüne Smoothies eine Alternative sein. Sie liefern Vitamine und Mineralstoffe und sind kalorienarm. Außerdem enthalten sie durch Spinat oder Grünkohl Chlorophyll. Der grüne Pflanzenstoff soll krebsvorbeugende Eigenschaften haben, kann aber vom menschlichen Körper nicht selber gebildet werden. 
Der Marktcheck: Die Verbraucherzentrale Niedersachsen hat im Juni 2016 dreizehn grüne Smoothies getestet. Bewertet wurde, wie viel Gemüse tatsächlich drin ist und woher die grüne Farbe kommt. Ergebnis: Nur zwei Produkte von dreizehn Smoothies weisen einen Gemüseanteil von über 50 Prozent auf: Der Grüne Smoothie von Alnatura mit 50 Prozent und der Green Smoothie von I’m Veggie mit knapp 60 Prozent. Vier weitere Smoothies enthalten zumindest einen Gemüseanteil von 15 bis 34 Prozent. Fünf hatten einen Gemüseanteil von nur unter 13 Prozent. In zwei grünen Smoothies war überhaupt kein Gemüse zu finden: Ananas Kiwi von Schüttel mich und Offizieller Smoothie der UEFA EURO 2016 von Innocent. Grün färbende Extrakte aus Brennnessel, Färberdistel oder Algen wurden sechs von dreizehn Produkten zugesetzt. Diese Extrakte haben mit den ursprünglichen Pflanzen nur noch wenig zu tun. Sie dienen der Färbung, denn ein gesundheitlicher Nutzen ist bei diesen geringen Mengen nicht zu erwarten. Mit dieser „Schönfärberei“ wird eine höhere Menge von grünem Obst oder Gemüse angedeutet als tatsächlich enthalten ist. Dazu gehören die grünen Smoothies von Innocent, Penny to go, Saftig, Schüttel mich und Rewe. Manchmal wird auch mit einer grünen Flasche getrickst. So wird aus einem eher bräunlichen Trunk ein appetitliches Trendgetränk. Fazit: Viele Smoothies werden mit färbenden Pflanzenextrakten oder grünen Flaschen aufgepeppt. Wie hoch der Anteil an grünem Obst oder Gemüse tatsächlich ist, wird auch durch die Bezeichnung auf der Vorderseite nicht deutlich. Erst der Blick auf die Zutatenliste verrät den genauen Gemüseanteil und der liegt bei den meisten deutlich unter 50 Prozent. „Wenn schon gefärbt wird, dann sollten die Hersteller dies auch klar und deutlich kennzeichnen. Beim Kauf von Smoothies sollten Käufer zudem genau auf den jeweiligen Obst- und Gemüseanteil achten“, sagt Anneke von Reeken, Lebensmittelexpertin der Verbraucherzentrale Niedersachsen.



Keine Kommentare: