Die Bewegung gegen Berufsverbote im Öffentlichen Dienst wird künftig ihre Arbeit verstärken und durch neue Strukturen noch wirkungsvoller gegen Demokratieabbau bundesweit in Erscheinung treten. In den Räumen des ver.di-Bildungswerkes in Hannover wurde von Betroffenen am vergangenen Sonnabend der „Bundesausschuss der Initiativen gegen Berufsverbote" gegründet, dem neun Mitglieder angehören. Im Rahmen der eintätigen Konferenz wurde Bilanz über die bisherige Arbeit gezogen, und es wurden weitere wichtige Ziele für die kommende Periode diskutiert und beschlossen. So soll durch eine engere Vernetzung der Betroffenen, durch verbesserte Kooperation mit Gewerkschaften und demokratischen Bewegungen, insbesondere mit der jüngeren Generation, der derzeitigen politischen Rechtsentwicklung und dem Abbau demokratischer Grundrechte entgegengewirkt werden.
Die ehemalige Niedersächsische Landesbeauftragte gegen Berufsverbote, Jutta Rübke (SPD), stellte die Ergebnisse ihrer Arbeit vor und berichtete über das erschreckende Ausmaß der Bespitzelung durch staatliche Behörden. Sie betonte, dass eine weitere Aufarbeitung - auch in Kommunen, Gewerkschaften und Parteien - notwendig sei. Der ihr bislang zuarbeitende Arbeitskreis werde auf freiwilliger Basis weiterarbeiten, eine Veranstaltung zur noch ausstehenden finanziellen Rehabilitierung sei u. a. vorgesehen.
Der Ex-Bundestagsabgeordnete Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) thematisierte das unrühmliche Handeln von „Verfassungsschutz" und Bundesnachrichtendienst sowie das Zusammenwirken von bestimmten Medien mit den Geheimdiensten. Er solidarisierte sich mit den Betroffenen und werde sich dafür einsetzen, die bereits in 37 Städten gezeigte Berufsverbote-Ausstellung im Bundestag mit einem attraktiven Rahmenpogramm zu präsentieren.
Die englischsprachige Version der Ausstellung soll nach ihrem Erfolg in Roskilde (Dänemark) künftig in der irischen Hauptstadt Dublin im Haus des Lehrers die Öffentlichkeit informieren.
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