Mittwoch, 20. Oktober 2010

MHH eröffnet Tagesklinik für Abhängige

Neues Angebot schließt Lücke zwischen Klinik und Ambulanz / Betreuung von Spielsüchtigen einzigartig in Niedersachsen

An der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) hat jetzt eine Tagesklinik für Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen (TaBS) ihre Arbeit aufgenommen. In der Einrichtung werden sowohl Patienten mit Alkohol- oder Medikamentenabhängigkeit als auch mit Glücksspielsucht behandelt. Es ist die einzige psychiatrische Tagesklinik in Niedersachsen, die therapeutische Angebote speziell für Spielsüchtige bereithält.

"Mit der Einrichtung konnten wir eine Lücke zwischen unserer Klinik und unserer Abhängigenambulanz schließen", erklärt Professor Dr. Stefan Bleich, Direktor der MHH-Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie. So sei es jetzt beispielsweise möglich, Alkoholkranke direkt im Anschluss an die stationäre Entzugsbehandlung in die Tagesklinik zu übernehmen. Nach dem Ende der tagesklinischen Therapie können die Patienten in der Abhängigenambulanz (ABAM) vom gleichen Team weiter betreut werden. "Dies bietet hervorragende Möglichkeiten der integrativen Behandlung, eventuelle Behandlungslücken können so minimiert werden", sagt Professor Bleich.

Der Aufenthalt in der Tagesklinik dauert normalerweise acht Wochen. Das tägliche Programm von 8.15 bis 16.30 Uhr ist klar strukturiert. Neben psychotherapeutischen Angeboten stehen Arbeits-, Ergo-, Kunst-, Bewegungstherapie sowie psychosoziale Betreuung auf dem Plan. Ein wichtiges psychotherapeutisches Grundprinzip ist der störungsspezifische Ansatz. "Je nach der Erkrankungsform werden Alkoholabhängige und Glücksspielabhängige nach unterschiedlichen, psychotherapeutisch evaluierten Konzepten behandelt", erläutert Privatdozent Dr. Thomas Hillemacher, Leiter der Tagesklinik. Zusätzlich gibt es störungsübergreifende Gruppenangebote für alle Patienten. Neben der Gruppentherapie liegt ein Schwerpunkt auf der psychotherapeutischen Einzeltherapie. "Hier hat jeder Patient die Möglichkeit, in Einzelgesprächen außer der Suchtproblematik auch andere Problemfelder zu bearbeiten", sagt Dr. Hillemacher.

In der Klinik stehen zwölf Behandlungsplätze zur Verfügung. Das Team der Tagesklinik und der Abhängigenambulanz besteht aus insgesamt 14 Fachleuten. Dazu gehören Ärzte, Psychologen, Sozialarbeiter, Krankenpflegekräfte sowie Ergo-, Arbeits- und Physiotherapeutinnen. Patienten und niedergelassene Arzte können über die Abhängigenambulanz unter Telefon (0511) 532-3167 oder über die Tagesklinik unter Telefon (0511) 532-9190 Kontakt zu Dr. Hillemacher und seinem Team aufnehmen.

Dieser Artikel ist eine Presseinformation, kopiert und eingefügt.

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