Donnerstag, 15. Mai 2025

"Jeder Teil dieser Erde ist meinem Volk heilig"

Hannover/Chile/Afrika. Wird eigentlich jetzt in Kriegszeiten die Umbenennung militanter und Vetternwirtschafts-Straßennamen dennoch weiter vorangetrieben? Oder soll Platz der Menschenrechte (ohnehin eine bombastische Bezeichnung in derzeitiger Lage) in Pistorius-Platz ("Deutschland muss kriegstüchtig werden" ) umbenannt werden? Schließlich hat sich der Wind gedreht...

"Ohne Kriege würde bald die Welt verfaulen", zitiert Thomas Mann im Zauberberg den Generalfeldmarschall Moltke, dessen Name einen schönen Platz in Hannover zwischen den Stadtteilen Vahrenwald und List verunstaltet. Auch in Orwells "1984" kommt ein langsam verfaulender Mensch vor, den die Macht der Partei, des Großen Bruders, aus reiner Folterlust zugrunde richtet...

In diesen Zeiten des möglichen Einmarsches in den Gazastreifen kommen mir die grausigsten Vorstellungen von Weltherrschaft des Kapitals mittels Krieg und Terror in den Sinn, so zum Beispiel wenn ich auf die Peters-Projektion der endlosen Ausdehnung Chiles entlang der pazifischen Meeresküste blicke: 

[ChatGTP: Chile verfügt sowohl an Land als auch im Wasser über bedeutende Bodenschätze, besonders bekannt für seine mineralischen Bodenschätze, vor allem Kupfer. Chile ist der weltweit größte Produzent. Die größten Kupferminen sind Chuquicamata und Escondido. Lithium: Im sogenannten "Lithium-Dreieck" (Chile, Bolivien, Argentinien) – besonders in der Atacama-Wüste – werden große Mengen Lithium gewonnen, wichtig für Batterien. Gold, Silber, Molybdän und Eisen kommen ebenfalls vor.

Im Wasser (Offshore): Chile hat Fischereiressourcen und mögliche Offshore-Vorkommen, aber es gibt keine bedeutende Offshore-Öl- oder Gasförderung (wie z. B. in Norwegen). Es wird jedoch nach möglichen Vorkommen im Südpazifik gesucht]

P.S.: Der schwarzafrikanische Kassierer im Supermarkt trägt einen fein geschliffenen Brillanten im Ohr, für mich ein politisches Statement, denn seine Ahnen haben unter unvorstellbar harten Bedingungen die Diamanten aus den Bergwerken holen müssen (Sebastiao Salgado hat es fotografiert, ich zeige die Bilder demnächst). 

Selbst wenn der Stein sicher nicht echt ist, denn dann säße der junge Mann wohl nicht mehr an der Kasse, es ist ein Statement, wem die Bodenschätze eines Landes gehören. 

Wie heißt es in Afrika: "Let the coal in the hole, and the oil in the soil," und die Diamanten, die aussterbenden Wildtiere bitte in Ruhe lassen. (passt auch sinngemäß für Ukraine, Chile usw.)

Oder auch in der berühmten Rede, dem Indianerhäuptling Seattle zugeschrieben: Der Präsident Washington wünscht unser Land zu kaufen, aber wie kann einer den Himmel kaufen und verkaufen? Die Luft ist uns kostbar, sie erhält alles Leben und teilt ihm ihren Geist mit. Wenn wir die Frische der Luft nicht besitzen und das Glitzern des Wassers nicht besitzen, wie könnt ihr sie kaufen? Der Gedanke ist uns fremd. Wenn wir die schimmernde Kiefernnadel, jeden Nebelschwaden im dunklen Wald, jedes sandige Ufer, jede Wiese, jedes summende Insekt heiligen. Jeder Teil dieser Erde ist meinem Volk heilig. Alle sind dem Andenken und Erleben meines Volkes heilig. Wir kennen den Saft, der durch die Bäume strömt, wie wir das Blut kennen, das durch unsere Adern strömt. Wir sind ein Teil der Erde und sie ist ein Teil von uns. Die duftenden Blumen sind unsere Schwestern. Der Bär, der Hirsch, der große Adler, sie sind unsere Brüder. Die Felsgrate, die saftigen Wiesen, die Körperwärme der Ponys, der Mensch, alle gehören derselben Familie an. 

Und was die Frauen betrifft, schreibt Barbara G. Walker: Pandora war als Erdgöttin "All-Geberin". Hesiod schrieb ihr und allen Frauen in einer Fabel Schuld an Krieg, Tod, Krankheit und allen anderen Übeln zu. Ihr Gefäß war keine Büchse, sondern ein Honig-Krug (falsch übersetzt), aus dem sie ihre Segnungen ausgoss, ein Symbol für den weiblichen Schoß wie das Füllhorn. Das Grundthema des Anti-Feminismus ist auch im Mythos der Eva wiederzufinden. 

Ipideentextfoto

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