Sonntag, 29. Oktober 2017

Lasst die Ideologen nicht gewinnen!


Ein Soldat schreibt auf Facebook, er kämpfe nicht gegen das, was vor ihm liegt, sondern für das, was hinter ihm ist.
Soldaten und ihre Familien werden ideologisch mit romantischen Infiltrationen auf Kurs gebracht, wo es in Wirklichkeit um öl, gas, coltan und andere bodenressourcen im orient, afrika und eurasien geht. sie werden auf die töte-den-feind-schiene gesetzt und können so verdrängen, wie oft sie Zivilisten treffen.
dabei kann doch nur der mensch pluralität und toleranz zu seiner natur zählen, so drückt es die Heisenbergtochter Christine Mann aus (Autorin des Buches "Es werde Licht") ip

Samstag, 28. Oktober 2017

Du darfst wählen, aber wählen musst du

Kapitalokratie braucht Leute,die glauben, dass die Markenwahl eine sinnvolle Übung in Demokratie sei (gilt auch für Wahl der Partei). Je unzufriedener die Menschen mit ihren Regierungen werden, weil ihre Stimme in der Wahlkabine gegen die Dominanz bestimmter Interessengruppen nichts ausrichtet, desto eher werden sie gegen das System rebellieren - es sei denn,sie beruhigen sich beim individuellen Gang durch den Supermarkt. Dafür bedarf es gezielter Kontrollpolitik (Charles Derber)

Freitag, 27. Oktober 2017

Milliarden mit Elektrosmog

337 Milliarden Euro Umsatz in der IKT-Branche im Jahr 2015
WIESBADEN – Im Jahr 2015 erzielten die Unternehmen der Informations- und
Kommunikationstechnologie (IKT)-Branche in Deutschland Umsätze in Höhe von
337,3 Milliarden Euro (ohne Umsatzsteuer). Wie das Statistische Bundesamt
(Destatis) weiter mitteilt, entsprach dies einem Umsatzplus von 23,1
Milliarden Euro (+ 7,3 %) gegenüber dem Vorjahr. Mit 203,4 Milliarden Euro
(60,3 %) erwirtschaftete dabei der IKT-Dienstleistungssektor den meisten
Umsatz.
Mein buchtipp dazu: "Elektrosmog" von Manfred Poser Crotona-Verlag. ISBN 978-3-86191-086-2
Spannender Krimi von der ersten bis zur letzten Seite, wie unsere Gesundheit untergraben wird.

Donnerstag, 26. Oktober 2017

Nourish your nerves - Nähren, nicht unterhalten


Von Ingeburg Peters

Beratung zu nachhaltigen Investments ist nötig, Corporate Social Responsibility in aller Munde. Aber was bedeutet das eigentlich?
Die Anzahl der Single-Haushalte steigt weltweit permanent. Gleichzeitig fressen Computer die Arbeitsplätze weg. Wie geht es weiter für die Arbeitnehmer?
Karl Marx schlug morgens fischen, abends jagen vor. Die Gewässer sind jedoch bereits überfischt, Fleischindustrie und Agrarproduktion stehen unter Kritik. Wie also haben wir uns in Zukunft ein gutes Leben vorzustellen? Ein Leben ohne Plastik, Atom, Elektrosmog, Wetterkrieg und Zerstörung.
Joseph Beuys postulierte: "Jeder Mensch ist ein Künstler." Schonschon, aber die Museen platzen bereits jetzt aus den Nähten, viele Kunstwerke müssten schlichtweg geschreddert werden. Und das, obwohl die Kunst Rückgrat der Gesellschaft ist und die Zukunft von einzelnen Künstlern, wie zum Beispiel Olafur Eliasson, an der Basis geschmiedet wird. Das Gros verdient nichts, obwohl es die eigentlichen gesellschaftlichen Inhalte liefert.
Was die Künstler auf dem Gebiet der Gesellschaft schaffen, bewirken die Mütter durch ihre Kinder, wenn sie ihnen Liebe und Geborgenheit geben. Alles andere ist nur Beiwerk und zu vieles schafft Tod und Zerstörung. Publizistin Jutta Ditfurths Mutter treckte noch mit allen ihren Leuten gemeinsam gen Westen, während die spätere Herausgeberin der Wochenzeitung "Die Zeit", Gräfin Dönhoff, hingegen ihrem Gaul allein die Sporen gab. Die sogenannte starke Frau ist fast immer die ausgebeutete Frau.
Seit der Mann die Waffe erfand, zieht die Frau auch bei der Jagd nach dem Job den Kürzeren. Wichtigste Aufgabe der Politik ist es deshalb heute, den Dünkel des Mannes zu brechen. Wir brauchen mehr Männer, die dem Leben dienen. Stattdessen werden Kinder zur Organzüchtung produziert, Kriegstote ausgeweidet und Präsident Trump fasst gern an die Pussy.
Mit Männern zu kooperieren, ist hochgefährlich für eine Frau. Keine Kinder mehr zu bekommen, ist andererseits Kastration.
Eine lebenswerte Welt kann nur ohne Patriarchat gedeihen. Internet und Robotik hin oder her: Nur life is live und geht unter die Haut. Die Nervenenden lechzen nach Stimulanz, nach Arbeit und Spiel. Nourishing the nerves of humans, darin liegt die Zukunft aller Wirtschaft und Politik. Nähren, nicht unterhalten.Nourish your nerves.

Dienstag, 17. Oktober 2017

Mein Hannover inflationiert

https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=450893138645324&id=100011739246583

Fand das letzte Exemplar meines #Hannover-Büchleins vom Jahr 2000. Die Stadtverwaltung #Hannover kaufte damals 11 Exemplare über Decius an. Inzwischen inflationiert der Begriff.

Montag, 16. Oktober 2017

„Der kleine Geldbeutel“ - wieder erhältlich

Ratgeber für Menschen mit geringem Einkommen
Die dritte Neuauflage des Ratgebers für Menschen mit geringem Einkommen - „Der kleine Geldbeutel“ – ist ab sofort wieder an zahlreichen Stellen im Stadtgebiet erhältlich: im FamilienServiceBüro, in den Bürgerbüros, den Stadtbibliotheken, den städtischen Fachbereichen Soziales und Familie und Jugend sowie in verschiedenen Beratungseinrichtungen. Auf hannover.de stehen beide Teile der Broschüre als separate PDF-Dateien zum Herunterladen bereit, Suchstichwort: „Der kleine Geldbeutel“.

„Der kleine Geldbeutel“ ist von zwei Seiten lesbar: Mit einem kleinen Dreh wird aus dem Ausgaben-Ratgeber ein Einnahmenleitfaden zu Sozialleistungen und Zuschüssen. Bunte Illustrationen erleichtern die Orientierung und machen Lust aufs Blättern.
Die Broschüre wurde erstmalig im Jahr 2013 vom städtischen Familienmanagement im Rahmen des „Hannoverschen Weges für Perspektiven von Kindern in Armut“ aufgelegt und erfreute sich einer großen Nachfrage. „Daher haben wir uns entschlossen, eine dritte Auflage auf den Weg zu bringen“, so Rita Maria Ryzski, Bildungs-, Jugend- und Familiendezernentin der Landeshauptstadt Hannover. „Diese Broschüre ist eine praktische Hilfe - ein ‚Kompass‘ durch die Vielfalt der Sozialleistungen, aber auch durch die bunte Landschaft der Angebote für Kinder, Jugendliche und Familien. Damit Hilfe dort ankommt, wo sie benötigt wird.“
Auf den rund 40 Einnahmeseiten, dem „Familienkonto“, finden Familien Tipps zu finanziellen Unterstützungsleistungen. Neben Elterngeld, Kindergeld, Wohngeld, BaföG, Sozialhilfe oder Leistungen der Agentur für Arbeit und des Jobcenters der Region werden auch Sonderleistungen - zum Beispiel bei Mehrlingsgeburten – sowie Zuwendungen aus Spenden und von Stiftungen thematisiert.
Die 120 Ausgaben-Seiten als „Sparbuch für die ganze Familie" führen durch die bunte Landschaft der ermäßigten oder zum Teil auch kostenlosen Angebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene: freier Eintritt in Museen am Freitag, der kostenlose Bibliotheksausweis oder der Ohrenschmaus beim Open-Air-Klassikkonzert und die zahlreichen Vergünstigungen durch den HannoverAktivPass und das Bildungs- und Teilhabepaket. Auch ohne großes Budget gibt es viel in der Stadt zu entdecken.
Nicht nur bei Familien kommt „Der kleine Geldbeutel“ gut an. Beratungsstellen und Behörden können hier Tipps und Hilfestellungen in Geldfragen auch außerhalb des eigenen Themenspektrums für ihre Kunden finden. Die kompakte Zusammenstellung der Informationen ermöglicht eine schnelle, umfassende Orientierung und erspart manchen Weg.



Donnerstag, 12. Oktober 2017

Wer wirft den Knüppel zwischen die Räder?

Liebe Leserinnen und Leser zur Information


Über wirkungsvollen Pazifismus

Frei – das heißt doch wohl: befreit.
Ferdinand Hardekopf

Die Mutter, die in einigen zwanzig Jahren an der zerkrümmten Leiche eines kleinen Kindes heulen wird, neben sich den Schlauch einer unnützen Sauerstoffflasche und einen bedauernden Arzt: »Gegen dieses Giftgas, gnädige Frau, sind wir zur Zeit noch machtlos – Ihr Kind ist nicht das einzige Opfer in der Stadt ... « – diese Mutter wird sich in ruhigen Stunden immerhin fragen dürfen, wo denn eigentlich der vielverschriene Pazifismus in den letzten zwanzig Jahren gewesen sei; ob wir denn nichts getan hätten; ob es denn keinen Krieg gegen den Krieg gebe ...

Tatsächlich wird der Pazifismus von den Mordstaaten sinnlos überschätzt; wäre er halb so gefährlich und wirkungsvoll, wie seine Bekämpfer glauben, dürften wir stolz sein. Wo stehen wir –?

Die historische und theoretische Erkenntnis der anarchischen Staatsbeziehungen ist ziemlich weit fortgeschritten. Die Friedensgesellschaften der verschiedenen Länder, die inoffiziellen Staatsrechtslehrer, Theoretiker aller Grade arbeiten an der schweren Aufgabe, aufzuzeigen, wo die wahre Anarchie sitzt. Langsam schält sich das Bild des wirklichen Zustandes der Erde heraus: der Staat, noch bis vor kurzem Subjekt und Götze und Maßstab aller Dinge, unterliegt nun selbst einer ihm peinlichen Untersuchung, er wird Objekt, und ein lamentables dazu, und muß sich gefallen lassen, in seinen Grundfesten angezweifelt zu werden. Immer mehr zeigt sich, was wahre Kriegsursache ist: die Wirtschaft und der dumpfe Geisteszustand unaufgeklärter und aufgehetzter Massen.

Was aber fast überall völlig fehlt, das ist die pazifistische Propaganda im Alltag, auf der Gasse, in der Vierzimmerwohnung, auf öffentlichen Plätzen – der Pazifismus als Selbstverständlichkeit. Vier oder fünf Mal im Jahr sind wir da, auf Kongressen, oft in Versammlungen. Und dann gehen alle nach Hause, und das ›Leben‹ tritt in seine Rechte; das Leben – das ist in diesem Falle die offizielle Staatsgesinnung, die den Krieg lobt; das Kino, das den Krieg verherrlicht; die Zeitung, die den Krieg nicht in seiner wahren Gestalt zu zeigen wagt; die Kirche, die zum Kriege hetzt (die protestantische mehr als die klügere katholische); die Schule, die den Krieg in ein bombastisches Panoptikum umlügt; die Universität, die den Krieg feiert –, überall der Krieg.

Wie weit das geht, zeigt das Verhalten derer, die im Kriege gelitten haben wie die Tiere.

Kein Mensch vermag eine ganze Epoche seines Daseins als sinnlos zu empfinden. Er muß sich einen Vers darauf machen. Er kann seine Leiden verfluchen oder loben, zu verdrängen versuchen oder sie lebendig halten – aber dass sie sinnlos gewesen seien, das kann er nicht annehmen. Der Pazifismus hat seinen großen Augenblick versäumt, welcher das Ende des Jahres 1918 war. Wir haben den Millionen, die zurückgekehrt sind, kein seelisches Äquivalent für ihre Leiden gegeben – hätte man die Krüppel als Opfer einer Idee gefeiert, so wäre das im Menschen wohnende Element der lebensnotwendigen Eitelkeit Triebfeder zum Frieden, zur Kriegsverneinung geworden. Die andre Seite hat diese gebornen Agenten des Pazifismus eingefangen.

Das wahrhaft katholische Raffinement, mit dem die schwer in ihrer Gesundheit Geschädigten, mit dem die neuen Hammel für den neuen Krieg überall bearbeitet werden, ist erstaunlich und doppelt erstaunlich, weil fast niemals dagegen Einspruch erhoben wird, dass in dieser Staatspropaganda die Behauptung in die Voraussetzung geklemmt wird. Daß der Krieg nützlich, ethisch gut, zu bejahen und überhaupt lobenswert ist, darüber wird nirgends diskutiert; zweifelhaft ist immer nur die Form, wie man ihm opfern müsse. Die Schande ist überall gleich groß: in Amerika paradiert die kriegshetzerische amerikanische Legion auf öffentlichen Plätzen, ein übler reaktionärer Kriegerverein; in Deutschland schmoren die Kyffhäuserverbände in der Sonne der Gunst geschlagner Generale; in Frankreich enthüllen sie heute Kriegerdenkmäler über damals mit Recht verabscheute Greueltaten – und so verschieden die Nuancen sind, so gleichartig ist die Grundgesinnung. Von der Dankbarkeit, die wir unsern lieben, hochverehrten, heldenhaften, gesegneten und zum Glück stummen Gefallenen schulden, von diesem Hokuspokus bis zum nächsten Krieg ist nur ein Schritt. Was hier gemacht wird, ist Reklame.

Ich denke, dass wir der einen Knüppel zwischen die Räder werfen sollten.

Die einzige katholische Kirche hat begriffen, dass man große Erfolge nur mit der Arbeit im kleinen erringen kann; die Nationalisten aller Länder haben davon einen Tropfen Öles empfangen. Nur wir, nur die Pazifisten, fast gar nicht.

Eine Mobilisierung ist nur möglich, wenn jede Wickelgamasche greifbar auf dem Bord liegt, und wenn die Gemüter so präpariert sind, dass eine geistige Mobilmachung durch eine herbeigepfiffene Zeitungsmeute in vier Tagen entfesselt werden kann. Wenn man zwanzig Jahre um sich herum immer nur hört, dass man dem Staat Gehorsam, Leben und – aber darüber ist zu reden – Steuern schulde, so springt alles gehorsam an, wenn die Trompete bläst. Am 1. August 1914 war es zu spät, pazifistische Propaganda zu treiben, war es zu spät, militaristische zu treiben – tatsächlich ist auch damals von den Militaristen nur geerntet worden, was sie zweihundert Jahre vorher gesät haben. Wir müssen säen.

Jeder Psychologe weiß, dass es hart und schwer ist, die Schwelle des Widerstands zu überwinden, die die Dressur in die Seele eines Individuums gelegt hat. Theoretische Schriften über den Staatsgedanken des Pazifismus, Diskussionen über dieses Thema müssen sein – sie bleiben völlig wirkungslos, wenn sie nicht in die Terminologie, in die Vorstellungswelt, in das Alltagsleben des einzelnen übersetzt werden.

Da es keinen Staat gibt, für den es zu sterben lohnt, und erst recht keine Prestigefrage dieser größenwahnsinnigen Zweckverbände, so muß Symbol für Symbol, Äußerlichkeit für Äußerlichkeit, Denkmal für Denkmal umkämpft, erobert, niedergelegt werden. Es steht kein pazifistisches Kriegerdenkmal, die einzige Art, der für einen Dreck hingemordeten Opfer zu gedenken – es gibt nur trübe Anreißereien, das Beispiel der trunken gemachten und Helden genannten Zwangsmitglieder des betreffenden Vereins zu befolgen. Was die Generale mit ihren ehrfurchtsvoll gesenkten Degen, mit Fahnen und ewigen Gasflammen; mit Uniformen und Hindenburg-Geburtstagsfeiern; mit Legionsabzeichen und Filmen heute ausrichten und ausrichten lassen, ist das schlimmste Gift. Entgiften wir.

Das kann man aber nicht, wenn man, wie das die meisten Pazifisten leider tun, dauernd in der Defensive stehen bleibt, »Man muß den Leuten Zeit lassen –« und: »Auch wir sind gute Staatsbürger –« Ich glaube, dass man weiterkommt, wenn man die Wahrheit sagt:

Daß niemand von uns Lust hat, zu sterben – und bestimmt keiner, für eine solche Sache zu sterben. Daß Soldaten, diese professionellen Mörder, nach vorn fliehen. Daß niemand gezwungen werden kann, einer Einberufungsorder zu folgen – dass also zunächst einmal die seelische Zwangsvorstellung auszurotten ist, die den Menschen glauben macht, er müsse, müsse, müsse traben, wenn es bläst. Man muß gar nicht. Denn dies ist eine simple, eine primitive, eine einfach-große Wahrheit:

Man kann nämlich auch zu Hause bleiben.

Und man kann nicht nur zu Hause bleiben. Wieweit zu sabotieren ist, steht in der Entscheidung der Gruppe, des Augenblicks, der Konstellation, das erörtert man nicht theoretisch. Aber das Recht zum Kampf, das Recht auf Sabotage gegen den infamsten Mord: den erzwungenen – das steht außer Zweifel, Und, leider, außerhalb der so notwendigen pazifistischen Propaganda. Mit Lammsgeduld und Blöken kommt man gegen den Wolf nicht an.

Und wir sind nicht nur zu wenig Kämpfer des Friedens – wir sind es auch viel zu abstrakt, viel zu hoheitsvoll, viel zu theoretisch. Die kleinste Zelle ist zu bearbeiten, also die Familie, die Frau und die Gemeinde. Hier sind immer das ›Werk von Locarno‹, die interparlamentarischen Konferenzen, der Völkerbund so sehr skeptisch betrachtet worden, weil die Einweihung eines Krieger-Gedenksteins; der Mißbrauch von Schulkindern zur Demonstrierung unsittlicher Ideen; die amerikanischen Kriegsfilme, die für alle Welt gemacht sind und von aller Welt nach verschiedener Melodie beklatscht werden, wirkungsvoller sind als alles Gerede in feierlichen Sälen. Der gute Wille des Herrn Löbe, der nicht vorhandene Wille des Herrn Breitscheid und der schlechte Wille gewisser französischer Sozialisten bewirken gar nichts. Aber eine Straßenabsperrung, Bilder in den illustrierten Zeitschriften, Filme, Predigten und Schulfeiern – die bewirken etwas. Wir dringen lange nicht genug dahin, wo allein unsre Wirkungsmöglichkeit sitzt: in den Bauernhof, in die Werkstatt, in die Schulklasse, in das Büro und in die Familie. Und warum nicht –?

Weil wir nicht die Sprache der Leute reden.

Um propagandistisch verstanden zu werden, muß man vereinfachen und verdicken, untermalen und übertreiben – man muß klar und simpel sein und allen verständlich. Hier und nur hier steckt die Mobilisierung des Friedens.

Wir kennen den Geisteszustand, der in allen Ländern im ersten Kriegstaumel geherrscht hat. Ihn hat man heraufzubeschwören, ihn genau auszumalen – und ihn zu bekämpfen. Prophezeit: so und so wird es sein. Ihr werdet zu euern sogenannten Staatspflichten gezwungen werden, die nichtig und verdammenswert sind – befolgt sie nicht. Ihr werdet eingeredet bekommen, dass drüben der Feind steht – er steht hüben. Man wird euch erzählen, dass alle Letten, Schweden, Tschechen oder Franzosen Lumpen seien – die Erzähler sind es. Ihr seid dem Staat nicht euer Leben schuldig; ihr seid dem Staat nicht euer Leben schuldig; ihr seid dem Staat nicht euer Leben schuldig.

Und die Fahne, die da im Wind flattert, weht über einem zerfetzten Kadaver. Und wenn euch ein Auge ausgeschossen wird, bekommt ihr gar nichts oder sechzehn Mark achtzig im Monat. Und jeder Schuß, den ihr abfeuern müßt, ist ein Plus im Gewinnkonto einer Aktiengesellschaft. Und ihr karrt durch den Lehm der Straßen und stülpt die Gasmasken auf, aber ihr erntet nicht einmal die Frucht eures Leidens. Und die wahre Tapferkeit, der echte Mannesmut, der anständige Idealismus des guten Glaubens – sie sind vertan und gehen dahin. Denn man kann auch für einen unsittlichen Zweck höchst sittliche Eigenschaften aufbringen: aufopfern kann man sich, verzichten, hungern, die Zähne zusammenbeißen, dulden, ausharren – für einen unsittlichen Zweck, Getäuschter, der man ist, Belogener, Mobilisierter ... seiner primitiven Eigenschaften, der barbarischen.

Stoßen wir vor –? Sagen wir das den Leuten –? Befreien wir sie von der fixen Idee des Staates, der kein Recht hat, über sie zu verfügen, und der sich dieses Recht anmaßt, indem er Religion, Ethik, Geschichte und Rechtsvorstellung verfälscht? Ich halte die Kleinarbeit etwa des ›Andern Deutschlands‹ in Hagen für wertvoller, für wirkungsvoller, für eindringlicher als die Tätigkeit ganzer Friedensgesellschaften, die zu Leuten sprechen, die schon überzeugt sind. Wer ›hat‹ den sogenannten ›Neutralen‹, den Indifferenten, den Kaufmann, den Angestellten, den Niemand –? Die andern. Nicht wir.

Das ist unser Fehler. Was ist das für eine Propaganda, die immer mit einer Art bösen Gewissens herumläuft! Aber es gibt bei der pazifistischen Arbeit ein paar Grundsätze, über die gar nicht mehr zu reden ist. Die sind:

Jedes Gedenken der Gefallenen, also Ermordeten, ohne die klare Ableugnung der Kriegsidee ist eine sittliche Schande und ein Verbrechen an der nächsten Generation. Es gibt keine Staatsgrenze, die die Verbrüderung mit Gleichgesinnten sperren könnte. Man muß schon offizieller deutscher Freimaurer sein, einer von denen, die ›die Existenz einer Menschheitsidee‹ leugnen, man muß Priester sein oder deutscher Universitätsprofessor, um zu glauben, dass das Ethos in Saarbrücken oder in Herbesthal ende. Da fängt es an. Sich im Kriege zu drücken, wo immer man nur kann – wie ich es getan habe und Hunderte meiner Freunde – ist das Recht des einzelnen. Jubel über militärische Schauspiele ist eine Reklame für den nächsten Krieg; man drehe diesem Kram den Rücken oder bekämpfe ihn aktiv. Auch wohlwollende Zuschauer sind Bestärkung.

So denken Hunderttausende und schweigen.

Ich weiß, dass nach einer wilden Tirade eines braven Rechtsanwalts, der im Reichsbanner seinen Patriotismus absonderte, nachher am Biertisch einer gesagt hat: »Kinder, hat der Wrobel nicht eigentlich recht?« Und dann gab es ein verlegenes Schweigen, und dann waren sich alle einig, dass man ›so etwas eben nicht sagen könne‹. Man kanns sagen. Man muß es sogar sagen. Ich habe diese Gesinnung weder erfunden, noch halte ich ihre Formulierung für eine geistige Tat. Aber das Einfache sagen, das Allereinfachste, das, was jede Mutter verstehen sollte, die nicht verhetzt ist, zu sagen, was jedes Kind begreift – das ist so bitter nötig und wird so wenig getan. Ich habe gar kein Gefühl für die staatspolitische Bedeutung von Ministerreden, wenn während der Zeit, wo diese Ansprachen gehalten werden, sich die jeweiligen Kriegsminister wie die Tollen gebärden; wo sie wieder und immer wieder ihre Reklame-Denkmäler einweihen; wo sie wieder und immer wieder die ermordeten Mörder ehren und an das allerdumpfeste Gefühl im Menschen appellieren: an das Hordengefühl, das aufheult, wenn der Schritt der Kolonnen vorbeidröhnt. Ich auch! ich mit! ich mit!

Hier hat die Propaganda einzusetzen. Hier ist mit jedem, selbstverständlich auch mit den jeweils verbotenen Mitteln, aufzuklären: wie ein Staat wirklich aussieht; wie die Struktur der Gesellschaft ist; wie die wahren Grenzen in Europa und anderswo laufen – und wie das Leben noch des letzten Generalfeldmarschalls zu kostbar ist, um auch nur eine Patrone, einen Säbelhieb und die Übertretung eines uralten Gebots an ihm zu verschwenden.

Ignaz Wrobel
Die Weltbühne, 11.10.1927, Nr. 41, S. 555.
Quelle: http://www.textlog.de/tucholsky-ueber-pazifismus.html

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Gruß Thomas

Das Versagen der Friedensbewegung wird auch heute wieder deutlich.
Sodass ein noch schrecklicherer Krieg folgen wird, bevor eine Umkehr zum
Frieden erfolgt. Und die Warnungen von Kurt Tucholsky sind auch nach 90
Jahren von gleicher Aktualität. Denn die "Realisten" haben sich wieder einmal
durchgesetzt und Frieden durch Gerechtigkeit ohne Waffen zur "Utopie"
erklärt, während die Bellizisten den nächsten Krieg mit gigantischem
finanziellem Aufwand bereits vorbereiten.

Deshalb:

RAUS AUS DEM GANZEN MILITARISMUS - SOFORT!
RAUS AUS ALLEN MILITÄRBÜNDNISSEN VON NATO BIS EU!
RAUS AUS DEM GLAUBEN DER FRIEDE KÖNNE BEWAFFNET SEIN!
RAUS AUS DER FINANZIERUNG VON KRIEGEN!
 
 

Der transatlantische Schusswaffenmarkt

info@german-foreign-policy.com

12.10.2017
ECKERNFÖRDE/OBERNDORF/WASHINGTON
(Eigener Bericht) - Deutsche Hersteller von Handfeuerwaffen ändern ihre Geschäftsstrategie und setzen künftig vor allem auf den Absatzmarkt USA. Dies bestätigen neben Erklärungen aus den Firmenspitzen von Heckler und Koch sowie von SIG Sauer vor allem der Bau einer Heckler und Koch-Fabrik in Columbus (Georgia/USA) sowie Aufträge in teilweise dreistelliger Millionenhöhe aus dem US-Militär. Demnach soll etwa Heckler und Koch das U.S. Marine Corps mit Sturmgewehren vom Typ HK416 ausrüsten. SIG Sauer startet im kommenden Monat die Belieferung der US-Streitkräfte mit seiner Pistole P320, die zur neuen Standardwaffe der Armee wird. Vor allem aber haben beide Unternehmen den US-Zivilmarkt im Blick. Hohe Beliebtheit genießt dort insbesondere das SIG Sauer-Sturmgewehr MCX, mit dem das Massaker von Orlando (Florida) im vergangenen Juni begangen wurde. SIG Sauer zählt heute zu den Top Five auf dem US-Markt für Handfeuerwaffen und hat im US-Wahlkampf Donald Trump unterstützt. US-Produktionsstätten ermöglichen es beiden Firmen, die deutschen Vorschriften zum Rüstungsexport zu umgehen. Dies erleichtert unter anderem die Ausfuhr von Waffen nach Mexiko.


Ungarn und das Wasser


vor einiger zeit hat mir eine ganz liebe (kunst)-freundin ein flugticket nach ungarn geschickt. mensch, war ich froh, als ich dann wieder zurück daheim war.
man hat halt diese klischees im kopf von temperament und weingebieten, prächtigen kaffeehäusern und czardas.
und dann geht es am flughafen los mit maut bezahlen. hier maut, da #maut, überall diese automaten. über die nunmehr bezahlte autobahn fuhren wir weiter nach egger. rechts #einkaufszentren, links einkaufszentren, die üblichen verdächtigen wie #bauhaus, #kik usw.
dazwischen kurz in die #weinfelder, als wir mal pullern mussten. diese weinfelder werden von wasserfirmen systematisch kaputt gemacht, sagte die freundin. das normale köstliche #wasser aus dem #lava-gestein wird extrem chloriert, um dann überall #flaschenwasser verkaufen zu können. musste das auch schmerzlich im pool unseres sogenannten 4-sternehotels erleiden, im lande der heißen quellen...
auf der fahrt grauenvolles, halbrohes essen aus der miKrowelle bei der einkehr in ein gasthaus. und in #egger auch überall diese blöden liebesschlösser von #ABUS an den uralten schmiedereisernen gittern. #Europa halt. #Neoliberalismus.
im esterhazy-fürstenpalast egger dann ganz oben die camera obscura. Ich mache ein paar witze über "Spying", aber kein #ungar lacht. Man hat hier schon so vieles erlebt, einmärsche von links und von rechts und so weiter. das wort #NSA spreche ich dann schon gar nicht mehr aus, das die heute kosmosweit die #cameraobscura ersetzt.
ich könnte jetzt noch darüber schreiben, warum ich an einer reise an die #ostsee-#waterfront nicht teilnehme. aber ich muss jetzt zum #wochenmarkt, einen beutel #äpfel kaufen. ip


Montag, 9. Oktober 2017

Mal andere Tapeten seh'n


Ich brauch Tapetenwechsel, sprach die Birke, und macht sich in der Dämm'rung auf den Weg... (Hilde Knef)

31848 Bad Münder, Fritz-Hahne-Str. 4

17. November 2017 um 19 Uhr Unser Gast:
Dr. Elke Wagner crossoverdesign

Ihr Spezialgebiet: individuelle Tapetenentwürfe, kunden-und  raumbezogen,
sehr aussergewöhnlich

Anbei ein Foto entstanden in ihrem Atelier und Ladengeschäft in Braunschweig
Gliesmaroder Straße 94, 38106 Braunschweig

Wir freuen uns auf Euer Kommen und gute Gespräche

Herzlichst

Yvonne Goulbier & Gisela Hahne

der weg ist das ziel - se hace el camino al andar


der kleine zwetschgenbaum im hof hat dieses jahr überraschenderweise sehr schöne früchte getragen.
habe zuerst alles in den gefrierer geworfen, mit kern. einige wochen später wieder rausgeholt, kerne entfernt, eingekocht.
Dachte heute, was mache ich mit dem vielen zwetschgenmus und entschloss mich, damit kuchen zu backen.
einer ist schon raus, zwei sind noch drin bis 18.30. es duftet im gesamten haus.
die herdplatte und den abwasch fotografiere ich lieber nicht. naja, geschirrspüler.
aber habe ich mir insgesamt vorher den aufwand wirklich klar gemacht? die schmutzigen schürzen und tücher? die flecken auf der kleidung? all dies angetrocknete zeug?
stelle das jetzt mal unters stichwort #mondaymotivation, liebe foodoras, deliveros, pizzabringdienste usw. - und noch einige posts ins netz.(ip)
es ist wie immer klietschekuchen dabei herausgekommen, aber essbar. Vintage

Samstag, 7. Oktober 2017

Café Elysium


Was macht man, wenn man #schwarzgeld hat wie heu, oder auch sogenanntes #privateequity. man gründet eine #unternehmensberatung wie #guttenberg, auch #startups verschleiern ne menge verschlungene wege.
Dazu ein kleiner Prosa-Text von mir. Wer bringt ihn mal in Reime und vertont den mal?:

Kanalinseln. Jersey. Schweiz. Karibik. Google. Facebook. Twitter. Fonds. Deutsche Bank. Landesbanken. Soros. Berkshire Hathaway. Rockefeller. J.P.Morgan. Goldman Sachs. Fitch. Moodys. standard & poor’s. Cinderella-Immobilien. Banken. BNP Paribas. Economist. Frauen. Think Tank. Rockefeller. Bill und Melinda Gates. Technik. Sparkasse. Erben.

Freitag, 6. Oktober 2017

Sturm - oder PublicPrivatePartnership (PPP)

Wenn der Sturm die alte Pappel niederreißt, bietet sie immer noch Lebensraum für Kleintiere und Insekten. Bis das Grünflächenamt eine PPP-Firma beauftragt, den Reststamm zu schreddern.
Die Analogie zur Entsorgung von Menschen durch das PPP-Krematorium
Hannover-Lahe im Eigentum der Fa Lautenbach liegt nahe.
Anmerkung: Lautenbach ist wenigstens noch ein alteingesessener Betrieb. Inzwischen sind internationale Bestattungskonzerne dabei, die gesamte Begräbniswirtschaft zu industrialisieren.

Donnerstag, 5. Oktober 2017

Waffenexport, Krisen, Fluchtursachen

 
Vortrag von Andreas Zumach (Journalist, taz)
Fr, 17.11., 19:00 Uhr, Gemeindehaus der Apostelgemeinde (Gretchenstr. 55, 30161 Hannover) Friedensbüro Hannover und Apostelgemeinde
 „Umringt von einem Kranz der Krisen stellt sich unsere Allianz, unsere transnationale Gemeinschaft, als eine Insel der Sicherheit, der Stabilität und des Wohlstands dar.“ – so der ehemalige NATO-Generalsekretär Asmussen. Eine Festung, abgeschottet gegen Gewalt, Krisen und Flüchtlinge soll Europa bleiben, auch wenn dazu failed states wie Niger und Tschad aufgerüstet werden – beschlossen auf dem EU-Flüchtlingsgipfel in Paris. Die Waffenproduzenten in Frankreich und Deutschland, sie verdienen gut am Ausbau der Festung Europa, aber sichern sie wirklich unseren Wohlstand? Und zu welchem Preis? Oder werden im Gegenteil die Krisen und Flüchtlingsströme angetrieben, vor denen wir uns fürchten? 
„Haltet Recht und Gerechtigkeit, und errettet den Beraubten von des Frevlers Hand, und schindet nicht die Fremdlinge, Waisen und Witwen, und tut niemand Gewalt“ – so predigt Jeremia dem jüdischen Königshaus, sonst soll „spricht der HERR, dies Haus … zerstört werden.“ 
Recht und Gerechtigkeit im globalen Maßstab: das müsste die Leitidee sein für eine Politik, die Fluchtursachen bekämpft, eine Afrikapolitik, die diesen Namen auch verdient. Sonst könnte es geschehen, dass unser Haus zerstört wird.

Die koptischen Gemeinden in Ägypten in ihrem muslimischen Umfeld. Fluchtursachen und Möglichkeiten ziviler Konfliktlösungen. Vorträge und Diskussion 

Di, 21.11., 19:00 Uhr, Gemeindehaus der Apostelgemeinde (Gretchenstr. 55, 30161 Hannover) Friedensbüro Hannover, der Deutschen Friedensgesellschaft – VK Nds.-Bremen und Apostelgemeinde
Aus aktuellem Anlass (Anschläge des IS auf Koptinnen und Kopten in Ägypten im Mai 2017) wollen wir uns mit dem Leben der christlichen Minderheit in Ägypten beschäftigen und nach Möglichkeiten ziviler Konfliktlösungen fragen. Dazu hält Benno Malte Fuchs, Bildungsreferent vom Bund für Soziale Verteidigung (Minden), ein Einführungsreferat. Durch sein Projekt "Think Peace" (www.think-peace.de) kennt er sich bestens damit aus, Grundkenntnisse über Konflikttransformation zu vermitteln.

Anschließend wird die Künstlerin und Ägyptologin Daniela Rutica M.A. über das Leben der Koptinnen und Kopten im überwiegend muslimisch geprägten Ägypten und über Fluchtursachen berichten. Frau Rutica kennt diese alte christliche Kirche von zahlreichen Besuchen in Ägypten und durch ihre Tätigkeit als Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Koptischen Kloster Brenkhausen